Probleme bei Kalibrierung: Düse senken, "Fadenmatsch" in den ersten Schichten
Liebe Community,
ich habe seit kurzem meinen Prusa-Drucker und bin noch bei den ersten Druckversuchen. Das Endergebnis zeigt einen hervorragenden Druck. Die Oberflächen sind super. Beim fertigen Druck stellen sich die ersten Schichten als völliges Fadengewirr dar:
Das ist natürlich zum einen der übliche Druck-Rand aber der geht über in mehrere Schichten einzelner Fäden. Mit einer feinen Zange kann ich einiges davon Wegschneiden aber komme eigentlich nicht an eine glatte Oberfläche. Das kann doch so nicht gewollt sein. Beim letzten Projekt machte es den Eindruck, als wäre keine Außenwand unter dem Geflecht. So sieht z.B. ein Modell von unten aus, das ich selbst erstellt habe und das Problem hat. Lila steht hier ja für massives Invill.
Also ging ich auf Fehlersuche. Bei weiteren Drucken habe ich den Rand weggelassen. Die erste Schicht bleibt ein Fadenmatsch.
Also habe ich alle Kalibrierungseinstellungen durchgespielt:
Diese Drucke zeigen ja laut der Vergleichsbilder im Handbuch, dass die Düse eigentlich zu hoch ist. Auch die Ecken der Fäden sind nicht so sauber. Die Düse ist mit bloßem Auge auch klar 1-2 mm über dem Stahlblech als zu Hoch zu erkennen. Also bin ich alles noch mal durchgegangen, PINDA-Sensor neu eingestellt, Druckbett neu eingestellt. Keine Änderung in den Kalibrierungsdrucken. Dann habe ich noch ein Projekt gedruckt und der Druck an sich ist wieder super. Nur die erste Schicht ist vermurkst.
Hat jemand eine Idee, warum meine Drucke so eine vermurkste Grundlage haben?
Und wie bekomme ich die Düse auf eine vernünftige Höhe wem die Kabilbrierung (als das mit dem Papier) und die Einstellung des PINDA-Sensors nicht so erfolgreich waren?
Vielen Dank!
RE: Probleme bei Kalibrierung: Düse senken, "Fadenmatsch" in den ersten Schichten
Ich versteh das nicht so ganz, was du meinst... Dein "Mühlebrett" ist eh mumpitz. Das ist nur interessant, wenn die Grundlegenden Einstellungen schon passen, um unterschiede zwischen den einzelnen "Zonen" fein zu justieren. Damit gleichst du leichte unebenheiten aus. Du hast aber keine Unebenheiten, sondern deine Düse "wirft" im Prinzip aus Entfernung Filament auf dein Bett. Das mußt du einstellen. Nicht durch verstellen deiner Sonde - die Stellst du ein (Kabelbinder-Rest sollte mit leichtem Zug gerade noch zwischen Pinda und Druckbett durchgezogen werden können, wenn die Düse in Position, also auf Bett ist. Dann hast du eine grobe Grundeinstellung. Mit der Linie und dem Rechteck, daß er da zum Kalibrieren druckt, kannst du dann doch die Höhe korrigieren, indem du am Stellrädchen mal drehst. So wie es aussieht, sollte da wohl fast 1 mm gehen. Wenn du jedesmal die Pinda verschiebst, mußt du danach auch jedesmal diese Korrektur durchlaufen, weil, wie gesagt, daß nur eine Grob-Ausrichtung ist. Die Raupe sollte etwas Flachgedrückt werden und die Fläche geschlossen sein. Du hast nur einen hohen Faden. Da ist nichts "Plattgedrückt". Entsprechend sind das nur einzelne lose Fäden. Du hast Glück, daß es noch soviel Haftung hatte, daß es nicht losgerissen wurde, und deine Düse Blockierte - dann hättest nämlich jetzt entsprechend den ganzen Druckkopf mit Filament ausgegossen und könntest vermutlich ne neue Heizpatrone und einen neuen Thermistor kaufen und einbauen, weil die dünnen Käbelchen reißen gern ab - und wenn du blind Material da abträgst, hat sich das gaaaanz schnell...
Also, nicht drucken, solange das so aussieht! Du kannst dir damit richtig Probleme einhandeln - und wärst nicht der erste - findest auch bei anderen Druckern - mein Ultimaker 3 Extended hat mir sowas auch schon geliefert - einfach mitten im Druck Haftung abgerissen und der Drucker "Pumpt" lustig weiter Material durch die Düse...
Gruß, Digibike
RE: Probleme bei Kalibrierung: Düse senken, "Fadenmatsch" in den ersten Schichten
First Layer Z-Adjust - siehe hier: https://help.prusa3d.com/de/article/live-adjust-z_112427
Des weiteren findest Du eine hilfreiche englische Seite: https://forum.prusa3d.com/forum/original-prusa-i3-mk3s-mk3-assembly-and-first-prints-troubleshooting/life-adjust-z-my-way/
Schöne Grüße,
Karl
Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.
RE: Probleme bei Kalibrierung: Düse senken, "Fadenmatsch" in den ersten Schichten
Danke für die Rückmeldung.
Ich taste mich ehrlich gesagt noch ran an die Funktionen, die sinnvoll sind oder eben nicht. Bisher habe ich alles mir bekannte ausprobiert, um die Düse weiter nach unten zu bekommen. Beim Kalibrieren und Drucken konnte ich richtig viel an der Z-Achse Kalibrieren aber die Düse kam nie näher ans Druckbett. Ich werde deinen Rat jetzt erstmal befolgen und nicht mehr drucken, solange ich das nicht besser ausgerichtet habe.
RE: Probleme bei Kalibrierung: Düse senken, "Fadenmatsch" in den ersten Schichten
Hi,
Karl hat dir ja die Anleitung verlinkt. Es ist "normal", daß nach der Grobkalibrierung durch den Sonsor noch 1 mm oder teilweise sogar noch mehr "feinjustiert" werden muß. Wenn diese "Schlange" mit dem Rechteck am Schluß gedruckt wird, kannst du während dessen die Höhe, durch drehen am Menü-rädchen, verändern. Das funktioniert doch, oder schaust du da nur das Ergebnis an? Du kannst während des Drucks die Höhe ständig verringern. Es muß deutlich Flach gedrückt werden. Nicht so, daß es schon "durchschimmert", aber so, daß es auf jedenfall deutlich flach gedrückt wird. Dann erreichst du Haftung, Material kann noch ungehindert austreten - wenn das behindert wird, dem Stepper ist es egal, der hobelt dann einfach das Filament immer dünner, bis es zum "Cloggen" kommt, aber die Haftung nicht besser...
Gruß, Digibike
RE: Probleme bei Kalibrierung: Düse senken, "Fadenmatsch" in den ersten Schichten
Danke, die Links kannte ich schon aber durch das erneute lesen und durch die Beschreibung von Digibike wurde mir ein ganz banaler bis peinlicher Denkfehler bei der Kalibrierung bewusst. Wenn ich den Extruder außerhalb des Druckvorgangs nach oben fahre, habe ich Angaben wie z.B. 5.0
Bei der Feineinstellung beim Drucken habe ich natürlich feinere Werte. Ich habe mich schon gefragt, warum ich bei einer Zahl von 100 keine Änderung sehe. Ich brauchte natürlich einen Wert von eher 1500. Nun läuft es wie geschmiert. Danke fürs Mitdenken.
RE: Probleme bei Kalibrierung: Düse senken, "Fadenmatsch" in den ersten Schichten
Gern geschehen. Manchmal sind es kleine Kleinigkeiten, über die man stolpert... Freut mich, daß du den Fehler gefunden hast und nun das Teil "satte" First Layer Produziert und nicht sänftenartig aus dem 1.ten Stock auf´s Druckbett wirft... 😉
Damit dürften die Gruselschichten und das "Abrubeln" Geschichte sein.
Gruß und guten Druck,
Digibike
RE: Probleme bei Kalibrierung: Düse senken, "Fadenmatsch" in den ersten Schichten
Die Werte sind in tausendstel Millimeter definiert, -1500 bedeutet also - 1.5mm Sensor-Schaltpunkt zur Düsenspitze.
Die erste Schicht ist insofern wichtig, als dass Dir, wenn's mal schlecht läuft, so etwas passieren kann:
Schöne Grüße und happy printing,
Karl
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RE: Probleme bei Kalibrierung: Düse senken, "Fadenmatsch" in den ersten Schichten
Wie ich schon geschrieben hatte: Wenn das Druckbild so aussieht, tunlichst NICHT mehr Drucken, sondern schleunigst Ursachenforschung und frisch Kalibrieren, bevor eben sowas passiert - wobei eben auch der Druck meist eh für die Tonne ist, weil keine Haftung...
Gruß, Digibike