Druckbetthaftung/Warping bei Fertig-Gerät
Hallo Prusa-Community,
ich habe meinen Prusa MK3S+ (Fertig-Gerät) seit etwa zwei Wochen und seit gestern ist mir ein Problem aufgefallen, das ich wohl schon von Anfang an habe. Aber mit PLA ist es nicht so heftig in Erscheinung getreten, mit PETG dafür aber schon.
Auf dem Bild seht ihr 3 Drucke. Zu sehen ist jeweils die Unterseite, also der First Layer:
- Der graue Druck ist mit Prusa PLA auf dem glatten PEI Stahlblech gedruckt worden. (Das Z-Offset wurde hier von Prusa eingestellt)
- Die beiden orangen Drucke sind mit Prusament PETG auf dem satinierten Stahlblech gedruckt. Dieses wurde von mir konfiguriert.
Die Pfeile habe ich ins Bild eingefügt, um auf den Fehler hinzuweisen. Die markierte Ecke hat sich im Laufe des Drucks (4,5h ) deutlich vom Druckbett abgehoben. Bei den PETG Drucken ca. 1 mm in der Höhe. Beim PLA Druck nur minimal etwa 0,1 -0,2 mm.
Die von mir durch geführte First Layer Calibration beim satinierten Stahlblech ist aus meiner Sicht in Ordnung:
- die Layer-Höhe ist exakt 0,2mm
- die einzelnen Bahnen halt fest zusammen und lassen sich nicht auseinander ziehen.
Vorm Drucken werden die Stahlbleche mit Isapropanol gereinigt. Insbesondere vor dem zweiten PETG-Druck habe ich das Stahlblech sehr gründlich gereinigt, um eine Verunreingung ausschließen zu können.
Woran kann es aus Eurer Sicht liegen? Ist das Warping? Oder liegt es doch am 1. Layer? ...
Ich habe jetzt nochmal einen Testdruck mit PETG gestartet, bei dem ich das Bauteil um 180° gedreht habe. Dabei will ich sehen, ob das Problem mit wandert (also von vorne links nach hinten rechts) oder nicht.
Zur Info habe ich noch die Daten vom Bed-Leveling angehängt. Ob die verdächtig sind, kann ich aber nicht einschätzen.
Bitte um Eure Unterstützung, da ich momentan echt nicht weiß, woran ich drehen muss.
gruß anderl
RE:
Hallo und willkommen im Prusaforum!
Sofern das Druckbett eben ist, würde ich IPA mal weglassen und die Platte mit einem fettlösenden (nicht nachfettend) Spülmittel und anschl. Spülen mit viel Wasser behandeln. Trocknen mit einem fuselfreien Tuch beugt dem Ansetzen von Kalkflecken vor.
Lt. der oben gezeigten Grafik hast Du Abweichungen bis zu 0.35mm, was relativ viel ist. Versuch mal die Skala feiner zu justieren (+- 0.15mm anstatt +-2mm), dann sieht man die Unebenheiten klarer. Im Bereich von +-0.05mm würdest Du in einem sehr guten Bereich liegen.
Schöne Weihnachtsgrüße,
Karl
Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.
RE: Druckbetthaftung/Warping bei Fertig-Gerät
Hallo Karl,
danke für Deine Unterstützung.
Vorab: der um 180° gedrehte Druck hat mir gezeigt, dass der Fehler nicht mit gewandert ist. Problematisch bleibt der vordere, linke Bereich. Geschätzt so X < 100 mm und Y < 80 mm.
Ich hab die Bed Level Grafik nochmal neu erstellt. Man erkennt schon, dass die Werte vorne links in Relation zum Rest drastisch abfallen. Ist das zuviel für das dynamische rausrechnen? Aber das kann ich doch gar nicht manuell justieren, oder?
Ich hab das satinierte Stahlblech jetzt mal wie von Dir empfohlen mit Spülmittel und Wasser gereinigt und werde nochmal ein paar Testdrucke starten.
Verständnisfrage: was spricht gegen IPA?
gruß anderl
RE: Druckbetthaftung/Warping bei Fertig-Gerät
Mein Druckbett sieht noch viel schlimmer aus... Abweichung 0,68.
Meine Drucke sind jedoch top, nachdem ich wie Karl-Herbert geschrieben hatte kräftig mit Spüli geschruppt habe auf dem satinierten Blech auch überhaupt keine Probleme mehr mit First-Layer-Haftung.
@karl-herbert, hast du ne Idee wie ich das in einen annehmbareren Bereich bekomm? Ich hab mal gelesen dass man die Distanzhülsen außer die mittlere durch Federn tauschen kann und dann deutlich genauer das Druckbett justieren kann. Ich hab halt aktuell in der Einstellung (Kalibrierung --> Ausgleich Druckbett), vorne, hinten sowie rechts die Werte entsprechend angepasst. Die Frage ist ob sich son Aufwand halt lohnt da irgendwas umzubauen. Wiegesagt alle bisherigen Drucke von mir waren einwandfrei und ich hatte nie irgendwelche Probleme mit der Haftung.
Grüße und frohe Weihnachten
Raf
MK3S+; Ratrig v-minion; Ratrig v-core3.1
RE: Druckbetthaftung/Warping bei Fertig-Gerät
Wenn Du mit den aktuellen Gegebenheiten keine Probleme hast (auch beim Druck von größeren Objekten), würde ich alles so belassen wie es ist. Der Umbau auf Federn oder Silikon o.Ä. ist aber kein großer Aufwand, sollte es dennoch mal notwendig werden.
Schöne Grüße und Feiertage!
Karl
Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.