GreenTec Pro - Erfahrungen? Vergleich mit anderen Filamenten, die höhere Temperaturen aushalten
 
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[Solved] GreenTec Pro - Erfahrungen? Vergleich mit anderen Filamenten, die höhere Temperaturen aushalten  

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GreenTec Pro - Erfahrungen? Vergleich mit anderen Filamenten, die höhere Temperaturen aushalten

Moin,

ich habe die Frage in die Runde, ob jemand schon häufiger Drucke mit Extrudr GreenTec Pro durchgeführt hat?

Hintergrund: Ich drucke gern mal Dinge, die für die Küche gedacht sind. Das heißt, das Filament muß lebensmittelecht (ja, ich kenne die Problematik mit Bakterien in den Zwischenräumen!) und "kochfest" sein, also 100 Grad aushalten. Damit ist es auch tauglich für die Spülmaschine  bei 75 Grad.

Bisher habe ich ColorFabb HT dafür genutzt und auch gute Erfahrungen gemacht, meine MK3S+ Plastikteile daraus zu drucken. Aber es gibt nur drei Farben von ColorFabb, und daher war ich auf der Suche. Von Extrudr gibt es das "GreenTec Pro", welches auch 120 Grad aushalten und lebensmittelecht (kein BPA usw.) sein soll.

Während ColorFabb HT eher ASA grob gleicht (270 Drucktemperatur, 105 Grad Bett), ist GreenTec Pro von den Drucktemperaturen eher wie PLA. Und dann soll es soviel "Arbeitstemperatur" aushalten? Irgendwie habe ich da Zweifel.

Über Erfahrungen mit Einsatz in Küche, Druckerteile oder anderen beanspruchten Bereichen mit Extrudr GreenTec Pro würde ich mich freuen.

Danke, Jürgen

 

Napsal : 07/06/2023 7:00 am
Thejiral
(@thejiral)
Noble Member
RE:

Soweit ich das gehört habe dürfte das mit der Temperatur stimmen, allerdings ist es halt trotzdem PLA, das heißt creeping ist unter Dauerbelastung ein Thema und bei längerer Belastung bei höheren Temperaturen noch mehr. Temperaturebeständig dürfte es also sein aber nicht wenn es dabei gleichzeitig auch belastet wird. Geschirrspüler könnte ev. gehen. Ich habe mir das Material aber deswegen dann nicht gekauft weil PLA und Engineeringanwendungen halt trotzdem nicht zusammengehen. 

Persönlich bin ich kein Fan von Lebensmittelkontakt selbst mit an und für sich lebensmittelechten Filamenten aber das muss jeder selbst entscheiden. 

This post was modified před 2 years by Thejiral

Mk3s MMU2s, Voron 0.1, Voron 2.4

Napsal : 07/06/2023 8:40 am
tfhh se líbí
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(@tfhh)
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RE: GreenTec Pro - Erfahrungen? Vergleich mit anderen Filamenten, die höhere Temperaturen aushalten

 

Posted by: @thejiral

Ich habe mir das Material aber deswegen dann nicht gekauft weil PLA und Engineeringanwendungen halt trotzdem nicht zusammengehen.

Vielen Dank für Deine Infos! Dann werde ich das GreenTec Pro nicht in Betracht ziehen. Was nutzt Du außerhalb von PETG & ASA für anspruchsvolle Zwecke?

 

 

Napsal : 07/06/2023 9:40 am
karl-herbert
(@karl-herbert)
Illustrious Member
RE: GreenTec Pro - Erfahrungen? Vergleich mit anderen Filamenten, die höhere Temperaturen aushalten

Zum GreenTec Pro habe ich vor längerer Zeit im Forum berichtet. Anno dazumal habe ich das Material zum Druck meiner upgegradeten MMU2 verwendet. Ergebnis: Etliche Teile weisen Risse auf oder sind teilweise zu Bruch gegangen. Vor Allem dünnwandige Teile haben den ständigen Wechselbelastungen (Kräfte, Temperatur) nicht lange standgehalten. Alle Teile sind im Bereich der Layerverbindungen zerbrochen. Ich denke, dass eine Formstabilität bei über 100 Grad C. bei Weitem nicht gegeben ist.

Ich würde mich an Deiner Stelle eher in Richtung Nylon bewegen, obwohl es auch etwas teurer und schwieriger zu drucken ist. Ich habe gute Erfahrungen mit PA12 von 3dxtech gemacht. Warping ist halt immer ein Thema (nicht nur bei Nylon).

Bzgl. Lebensmittelverträglichkeit kann man schwer was sagen, da die Zusammensetzung der Filantmixturen meist geheim gehalten werden. In der Lebensmittelindustrie wird da vorwiegend PE, PP, PTFE(Teflon), PET (in reiner Form, ohne Zusätze) verwendet.

Schöne Grüsse,

Karl

Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.

Napsal : 07/06/2023 12:20 pm
tfhh se líbí
karl-herbert
(@karl-herbert)
Illustrious Member
RE: GreenTec Pro - Erfahrungen? Vergleich mit anderen Filamenten, die höhere Temperaturen aushalten

Lt. Hersteller werden vom HT 4 Farbrichtungen angeboten: https://colorfabb.com/de/

Sog. "foodsaves" noch hier zur Auswahl: https://colorfabb.com/de/filaments/properties/food-safe

Schöne Grüsse,

Karl

Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.

Napsal : 07/06/2023 12:41 pm
tfhh
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Topic starter answered:
RE: GreenTec Pro - Erfahrungen? Vergleich mit anderen Filamenten, die höhere Temperaturen aushalten

Moin Karl,

danke für Deine Tipps! Ja, die vierte "Farbe" habe ich unterschlagen, weil transparent in der Küche keine Option ist 🙂

Ich habe die anderen Datenblätter von ColorFabb bereits gesichtet, aber die anderen normalen (also kein PA11, Carbon etc.) Filamente fangen bereits bei 100 Grad an, sich zu verformen. Ich lege eben Wert auf diese min. 100 Grad, weil die Drucke regelmäßig in Wasser gekocht werden (zur Reinigung/Vorbeugen von Bakterien-Ansammlungen) und das muß der Druck aushalten. Außer von PA11/Nylon habe ich dazu bisher eben nur das ColorFabb HT gefunden.

Da auch mal 10x10 cm große Stücke gedruckt werden, habe ich bisher PA11, Nylon, PC-Blend etc. nicht probiert, weil alle Drucke, die ich so auf Bildern sehe, Warping aufweisen. Und das möchte man ja auch vermeiden.

Grüße, Jürgen

 

Napsal : 07/06/2023 12:52 pm
Thejiral
(@thejiral)
Noble Member
RE:

Ich versuche erst gar nicht lebensmittelecht zu drucken. Wenn du ein sehr einfach zu druckendes Material suchst welches weitestgehend eqivalent ist zu ABS, dann kann ich TitanX empfehlen. Das muss ein stark modifiziertes ABS sein aber warpt fast gar nicht, hat bessere Layerhaftung als gewöhnliches ABS (Part cooling möchlichst gering halten, soweit es Überhänge erlauben), hält thermisch genausoviel aus, hat angeblich noch eine etwas höhere Schlagzähigkeit. Einzig das Aceton glätten funktioniert aufgrund der Modifikation deutlich schlechter als bei klassischem ABS (Lösungsmittel wie Aceton greifen es aber schon auch an). Der einzige Nachteil, abgesehen vom Preis ist dass es wohl wie ABS nicht geeignet ist bei Anwendungen draußen wo viel UV Licht drauf scheint. 

PCTG ist fantastisch wenn chemische Stabilität und Outdoor Eignung (UV) wichtig sind und etwas Flexibilität (ähnlich wie PETG, ev. eine Spur flexibler) erwünscht ist. Die Layerhaftung ist noch stärker als PETG und es gibt praktisch keinen Unterschied zwischen horziontal und vertikal. Es druckt sich ähnlich wie PETG aber ich habe das Gefühl, dass es etwas hygroskopischer ist mit etwas stärker Neigung zum Stringing. 

Das beste Allroundermaterial welches man zu vernünftigen Preisen bekommen kann ist und bleibt wohl PETG, im großen und ganzen ist es ähnlich wie PCTG aber nicht ganz so überdrüber. 

Prusament PC-Blend verwende ich für kleinere Objekte wo dimensionale Stabilität nicht ganz so wichtig ist aber es um die Minimierung von Creep geht. Also der Verformung und langfristiger Dauerlast. Da ist das das beste was ich bisher geteteste habe. Ich habe aber noch nie mit CF Kompositmaterialen gedruckt da ich so Carbonfibre Staub nicht in der Luft haben will. PCCF ist aber wohl noch besser und vor allem auch ohne beheiztem Druckraum ohne Warping druckbar. 

Nylons warpen auch stark aber tendieren auch stark zu creeping. Jene mit CF angeblich nicht aber das habe ich nie getestet. Schlagzähigkeit ist aber fantatstisch und auch Layerhaftung.

This post was modified před 2 years by Thejiral

Mk3s MMU2s, Voron 0.1, Voron 2.4

Napsal : 07/06/2023 1:08 pm
tfhh se líbí
Thejiral
(@thejiral)
Noble Member
RE:

Wenn es um mindestens 100°C Thermostabilität geht wird es schon enger mit den Materialien. Solange du es nicht stark belastest sollte PC-Blend das aushalten aber PC willst du wohl nicht bei Lebensmitteln haben, selbes gilt für alle CF Composites. Nylon ist da wohl noch die beste Wahl. 

Ev. wäre für dich die bessere Option eine Form zu drucken und dann mit lebensmittelechten Gussharzen oder Silikonen zu arbeiten. 

This post was modified před 2 years by Thejiral

Mk3s MMU2s, Voron 0.1, Voron 2.4

Napsal : 07/06/2023 1:11 pm
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RE: GreenTec Pro - Erfahrungen? Vergleich mit anderen Filamenten, die höhere Temperaturen aushalten
Posted by: @thejiral

PCTG ist fantastisch wenn chemische Stabilität und Outdoor Eignung (UV) wichtig sind und etwas Flexibilität (ähnlich wie PETG, ev. eine Spur flexibler) erwünscht ist. Die Layerhaftung ist noch stärker als PETG und es gibt praktisch keinen Unterschied zwischen horziontal und vertikal. Es druckt sich ähnlich wie PETG aber ich habe das Gefühl, dass es etwas hygroskopischer ist mit etwas stärker Neigung zum Stringing. 

Prusament PC-Blend verwende ich für kleinere Objekte wo dimensionale Stabilität nicht ganz so wichtig ist aber es um die Minimierung von Creep geht. Also der Verformung und langfristiger Dauerlast. Da ist das das beste was ich bisher geteteste habe. Ich habe aber noch nie mit CF Kompositmaterialen gedruckt da ich so Carbonfibre Staub nicht in der Luft haben will. PCCF ist aber wohl noch besser und vor allem auch ohne beheiztem Druckraum ohne Warping druckbar. 

Vielen Dank für diese guten Infos! Also, ich denke, unter diesen Umständen ist ColorFabb HT für den Einsatz in der Küche wohl mit die beste Wahl. Ich bin auch sehr zufrieden und die Drucke sind extrem haltbar und widerstandsfähig, nur manchmal wäre ein Hauch mehr Farbe nett 🙂

Allerdings bringen mich Deine Ausführungen dazu, evtl. die Teile für meinen bestellten MK4 mal mit PC-Blend zu drucken. Oder sollte ich das lieber lassen?

Danke!

Napsal : 07/06/2023 7:36 pm
karl-herbert
(@karl-herbert)
Illustrious Member
RE: GreenTec Pro - Erfahrungen? Vergleich mit anderen Filamenten, die höhere Temperaturen aushalten

Warping - Sowohl PC Blend wie auch Nylon neigen zum Verzug und sind stark hygroskopisch (Blend weniger). Im Gehäuse, gut eingestellter Düsen- und Bett Temperatur, langsamer Druckgeschwindigkeit, Brim, Draftshield und Auskühlen im geschl. Gehäuse, lassen sich recht zufriedenstellende größere Bauteile produzieren. Gegebenenfalls kann man noch einen anschl. Temperprozss durchführen um die Spannungen zu lösen.

Ich konnte mit dem Carbonnylon von 3dxtech durchwegs zufriedenstellende (temperaturbeständige, schlagzähe) Elemente, wie z.B. Extruder, Lüfterkanäle usw. für meine Drucker erstellen.

Natürlich waren einige Experimente notwendig bis der gewünschte Erfolg eintrat, aber wenn es einmal läuft, dann läuft's.

Schöne Grüsse,

Karl

Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.

Napsal : 07/06/2023 8:56 pm
tfhh se líbí
Thejiral
(@thejiral)
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RE: GreenTec Pro - Erfahrungen? Vergleich mit anderen Filamenten, die höhere Temperaturen aushalten

Ich würde den Fanshroud in PC-Blend drucken ... was sage ich da, ich habe ihn in PC-Blend gedruckt. Ist das einzige was ich am Mk3s Extruder in einem anderen Material nachgedruckt habe. Mein Voron 0.1 Toolhead ist als ganzes in PC-Blend. Es ist tatsächlich wenn Hitzebeständigkeit und Anti-creep-Eigenschaften wichtig sind eine gute Wahl aber Warping ist selbst mit all den Dingen die kalr-herbert erwähnt hat ein Thema, wenn auch ev. in akzeptablem Rahmen. TitanX kann man deutlich maßgenauer drucken da Warping nicht mehr ein Thema ist als bei PLA. Hält auch deutlich mehr Hitze aus als PETG aus dem die Prusas großteils sind (nicht die Fanshroud, ich glaube die ist mittlerweile aus ASA).

So den Prusa nicht in einer Enclosure steht die sehr warm wird braucht man das alles aber nicht. die Fanshroud bring Vorteile aber das andere ist alles Luxus. Das soll nicht heißen, dass man es nicht versuchen kann. Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit PC-Blend beim V0.1 gemacht. Vorzugsweise druckst du es in einer Enclosure, aber jedenfalls mit Brim und Skirt in voller Höhe des gedruckten Objekts. Am besten auch das Objekt mittig platzieren idealerweise einzeln drucken so es nicht winzige Sachen sind. Selbst dann können sehr massige Objekte warpen und zwar auch noch nachdem sie schon abegekühlt sind und von der Bauplatte gelöst wurden (durch die internen Spannungen). Wenn die gedruckten Gegenstände niedrig genug sind können sich aber die Spannungen gegenseitig ausgleichen und das Objekt bleibt erstaunlich gerade. Generell würde ich schätzen dass man wohl zumindest 70°C in der Enclsoure braucht, damit man PC-Blend wirklich warpingfrei drucken kann. 55-60°C reichen definitiv nicht dafür. Bei der Temperatur drucke ich das PC-Blend im Voron 0.1.

Das Druckbild an sich ist beim PC-Blend aber erstaunlich gut. Stringing kaum bis nicht vorhanden.

 

Mk3s MMU2s, Voron 0.1, Voron 2.4

Napsal : 07/06/2023 10:23 pm
tfhh se líbí
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RE:
Posted by: @karl-herbert

Warping - Sowohl PC Blend wie auch Nylon neigen zum Verzug und sind stark hygroskopisch (Blend weniger). Im Gehäuse, gut eingestellter Düsen- und Bett Temperatur, langsamer Druckgeschwindigkeit, Brim, Draftshield und Auskühlen im geschl. Gehäuse, lassen sich recht zufriedenstellende größere Bauteile produzieren.

Gehäuse habe ich mittlerweile, ich bastele noch an der Lüftersteuerung... aber hierzu eine Frage, weil Du und Thejiral es erwähnst... womit bringt ihr Eure Gehäuse auf die Temperatur von 70 Grad hoch? Das stelle ich mir ohne aufwändige Heizspirale nur schwer möglich vor, ich habe mein Gehäuse (Tukkari, 5mm Plexiglas) auf max. 45 Grad bekommen, wenn ich das Bett auf Maximum hochheize und 30 Minuten so laufen lasse...

Weitere Frage: Muß man sich keine Gedanken um den Motor im Extruder machen, wenn man konstant mit so hohen Temperaturen arbeitet?

Napsal : 08/06/2023 7:00 am
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(@tfhh)
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RE: GreenTec Pro - Erfahrungen? Vergleich mit anderen Filamenten, die höhere Temperaturen aushalten
Posted by: @thejiral

So den Prusa nicht in einer Enclosure steht die sehr warm wird braucht man das alles aber nicht. die Fanshroud bring Vorteile aber das andere ist alles Luxus.

Damit das Warping (was auch bei ColorFabb HT bei größeren Objekten ein Thema ist) nicht allzugroß ausfällt, habe ich meinen MK3 im Gehäuse. Und nach einem 10-12 Stunden Druck ColorFabb HT bei 270/110 Grad ist der Extruder schon echt heiß. Daher wollte ich bei MK4 halt die Teile aus einem robusteren Material haben, denn ich mußte bereits Teile des Extruders neudrucken, da sich diese um 1-2 mm verformt hatten.

Das soll nicht heißen, dass man es nicht versuchen kann. Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit PC-Blend beim V0.1 gemacht. Vorzugsweise druckst du es in einer Enclosure, aber jedenfalls mit Brim und Skirt in voller Höhe des gedruckten Objekts.

Generell würde ich schätzen dass man wohl zumindest 70°C in der Enclsoure braucht, damit man PC-Blend wirklich warpingfrei drucken kann. 55-60°C reichen definitiv nicht dafür.

PC-Blend klingt durchaus, als würde ich mich mal daran wagen, aber siehe vorherige Frage: Wie bekommst Du Dein Gehäuse auf 70 Grad?

 

Napsal : 08/06/2023 7:18 am
Thejiral
(@thejiral)
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RE:

 

Posted by: @tfhh
Posted by: @karl-herbert

Warping - Sowohl PC Blend wie auch Nylon neigen zum Verzug und sind stark hygroskopisch (Blend weniger). Im Gehäuse, gut eingestellter Düsen- und Bett Temperatur, langsamer Druckgeschwindigkeit, Brim, Draftshield und Auskühlen im geschl. Gehäuse, lassen sich recht zufriedenstellende größere Bauteile produzieren.

Gehäuse habe ich mittlerweile, ich bastele noch an der Lüftersteuerung... aber hierzu eine Frage, weil Du und Thejiral es erwähnst... womit bringt ihr Eure Gehäuse auf die Temperatur von 70 Grad hoch? Das stelle ich mir ohne aufwändige Heizspirale nur schwer möglich vor, ich habe mein Gehäuse (Tukkari, 5mm Plexiglas) auf max. 45 Grad bekommen, wenn ich das Bett auf Maximum hochheize und 30 Minuten so laufen lasse...

Weitere Frage: Muß man sich keine Gedanken um den Motor im Extruder machen, wenn man konstant mit so hohen Temperaturen arbeitet?

 

70°C? Gar nicht. Mein Voron 0.1 kann bei PC-Blend eine Temperatur von 60°C erreichen. Bei höheren Temperaturen wird es zunehmend komplizierter. Bei Direct Extruder muss man sich mehr um Extrudermotorüberhitzung sorgen, spätestens bei 70°C und darüber kommt man zur Grenze dessen was auch manche ABS Filamente nicht unter Last dauerhaft ohne Verformung aushalten. Bei noch höheren Temperaturen kann man Probleme mit Schmiermitteln bekommen und dann ist da auch noch thermische Expansion von unterschiedlichen Bauteilen in unterschiedlichem Ausmaß (was zu verbiegen etc führt).

Bei Temperaturen deutlich über 45°C solltest du auch danach trachten möglichst alles an Elektronik aus dem heißen Bereich rauszuverlegen. Beim Mk3 oder Mk4 heißt das zumindest PSU, Steuerbord und Bildschirm. Wobei, PSU sollte sowieso in keinerlei Enclosure sein.

50°C reichen eigentlich für halbwegs ordentliches drucken mit ABS und ASA. Bei PC-Blend reicht es wenn man mit gewissem Warping leben kann und nur kleine Teile druckt.

70°C ist schon möglich, mit besserer Isolierung der Enclsosure wohl auch passiv erreichbr übers Heizbett und ev. 60 min Inkubationszeit am Anfang aber es wird halt alles komplizierter mit höheren Temperaturen. Ist halt die Frage ob es dir wert ist

Ab 50-70°C kommt PETG auch nicht mehr in Frage, da musst du dann alle Teile des Druckers zumindest in ABS nachdrucken, besser noch in PCCF

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Mk3s MMU2s, Voron 0.1, Voron 2.4

Napsal : 08/06/2023 10:38 am
karl-herbert
(@karl-herbert)
Illustrious Member
RE:

"womit bringt ihr Eure Gehäuse auf die Temperatur von 70 Grad hoch?"

Ich habe meine Drucker teilweise in Selfmadegehäuse untergebracht. Max. Innenraumtemp. = 50 Grad C.

(Enclosure Ur-MK3 mit MMU2)

(Enclosure_Klipper_Prusa mit MMU2)

 

Ideal zum Druck von z.B. PC oder Nylon wäre natürlich ein Hochtemp. Drucker, welcher aber völlig anders aufgebaut ist als der Prusa Mini, MKx.x.

https://blog.igus.de/do-it-yourself-3d-hochtemperatur-drucker-selber-bauen/

Schöne Grüsse,

Karl

 

 

Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.

Napsal : 08/06/2023 1:14 pm
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Topic starter answered:
RE: GreenTec Pro - Erfahrungen? Vergleich mit anderen Filamenten, die höhere Temperaturen aushalten
Posted by: @karl-herbert

Ich habe meine Drucker teilweise in Selfmadegehäuse untergebracht. Max. Innenraumtemp. = 50 Grad C.

Sehr schick! Aber ich sehe keine Heizung, sprich, Du nutzt auch die normale Wärme des Betts, um damit den Innenraum des Gehäuse aufzuheizen, richtig?

Bei dem "normalen" MK3 hast Du einen Lüfter am Extrudermotor dran, das gefällt mir. Sind die STLs dafür zu haben? Und hast Du den Lüfter für den Extruder (sieht nach einem 4x10 von Noctua aus) parallel zum Hotend-Lüfter angeschlossen oder seperat?

(Enclosure_Klipper_Prusa mit MMU2)

Ok, DAS ist schon ein ziemlich stark gemoddeter Prusa 🙂 - Ich sehe Linearschienen, aufgrund eines anderen Beitrags von Dir hatte ich mir Original HiWin-Schienen für die Y-Achse meines MK3S+ besorgt, aber das war bisher ein Reinfall. Egal was ich auch angestellt habe, beim Kalibieren wurde immer ein Fehler auf der Z-Achse gemeldet. Habe ich die gute-Kunst-Federn gegen die Standard Abstandshalter ersetzt, ging es (Kalibierung lief durch). Habe ich die Federn wieder eingebaut (bis auf die in der Mitte natürlich) und alles auf Abstand wie die Original-Abstandshalter auch eingestellt, geht es auch. Aber fange ich an zu leveln, damit ich ein schönes planes Bett habe, gibt´s irgendwann den Z-Axis Fehler. Frustrierend irgendwie...

 Ideal zum Druck von z.B. PC oder Nylon wäre natürlich ein Hochtemp. Drucker, welcher aber völlig anders aufgebaut ist als der Prusa Mini, MKx.x.

Ok, das schaut natürlich sehr interessant aus, aber ich denke, das ist für das, was ich rein Hobby-mäßig mache, doch mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Zudem Metallbearbeitung nicht so mein Fachgebiet ist, und wenn man so einen Drucker in Auftrag gibt, wird´s echt teuer.

Grüße, Jürgen

 

Napsal : 08/06/2023 2:03 pm
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(@tfhh)
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RE: GreenTec Pro - Erfahrungen? Vergleich mit anderen Filamenten, die höhere Temperaturen aushalten

Vielen Dank für die Erläuterungen!  🙂

 

Posted by: @thejiral

 70°C? Gar nicht. Mein Voron 0.1 kann bei PC-Blend eine Temperatur von 60°C erreichen. Bei höheren Temperaturen wird es zunehmend komplizierter. Bei Direct Extruder muss man sich mehr um Extrudermotorüberhitzung sorgen, spätestens bei 70°C und darüber kommt man zur Grenze dessen was auch manche ABS Filamente nicht unter Last dauerhaft ohne Verformung aushalten. Bei noch höheren Temperaturen kann man Probleme mit Schmiermitteln bekommen und dann ist da auch noch thermische Expansion von unterschiedlichen Bauteilen in unterschiedlichem Ausmaß (was zu verbiegen etc führt).

Ich würde so hoch sowieso nicht gehen, offen gesagt. Dann muß ich eben auf solche Filamente verzichten. Ich sehe das als Hobby 🙂 - Aber Deinen Ausführungen entnehme ich, daß 50 Grad (Karl schrieb dies ja auch) wohl ungefährlich für den MK3 sind.

Das Netzteil (Meanwell, mehr Leistung, kein Gefiepe) ist natürlich außerhalb des Gehäuses mit eigenem Lüfter. Die Einsy-Platine ist im größeren Gehäuse am Drucker mit 8cm Noctua Lüfter zur direkten Belüftung. Die Temperatursonde der Elektronik meldet mir max. 55 Grad, wenn das Gehäuse auf 50 Grad Innentemperatur aufgeheizt wurde. Laut Prusa soll das für die Einsy vollkommen ungefährlich sein.

50°C reichen eigentlich für halbwegs ordentliches drucken mit ABS und ASA. Bei PC-Blend reicht es wenn man mit gewissem Warping leben kann und nur kleine Teile druckt.

Hast Du denn eine Extra Heizung in Deinem Gehäuse oder auch "nur" Bettheizung?

 

Napsal : 08/06/2023 2:08 pm
karl-herbert
(@karl-herbert)
Illustrious Member
RE:

"Bei dem "normalen" MK3 hast Du einen Lüfter am Extrudermotor dran, das gefällt mir. Sind die STLs dafür zu haben? Und hast Du den Lüfter für den Extruder (sieht nach einem 4x10 von Noctua aus) parallel zum Hotend-Lüfter angeschlossen oder seperat?"

Beim "normalen" MK3 ist ein mod. Bondtech Extruder mit einem Pancake Stepper installiert. Ebenso beim Klipper Prusa. Ich denke nicht, dass die STL Daten Dir weiterhelfen könnten. Ich habe mehrere Lüfter installiert und verwende dafür ein separates 12V Netzteil.

Heizung ist keine im Gehäuse, aber bei Bett Temperaturen um und über 100 Grad C. und aufgrund der guten Gehäuse Isolierung kommen da nach der Vorheizphase schon bis zu 50 Grad C. zusammen.

Am Gehäuse sind Zu- und Abluftlüfter mit Filter installiert, welche übers Pi die Innenraumtemp. regeln. Man benötigt ja nicht immer höhere Temperaturen, wie z.B. beim Druck von PLA, PETG u. Ä.

Schöne Grüsse,

Karl

Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.

Napsal : 08/06/2023 3:41 pm
tfhh se líbí
Thejiral
(@thejiral)
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RE:

 

Posted by: @tfhh

Vielen Dank für die Erläuterungen!  🙂

 

Posted by: @thejiral

 70°C? Gar nicht. Mein Voron 0.1 kann bei PC-Blend eine Temperatur von 60°C erreichen. Bei höheren Temperaturen wird es zunehmend komplizierter. Bei Direct Extruder muss man sich mehr um Extrudermotorüberhitzung sorgen, spätestens bei 70°C und darüber kommt man zur Grenze dessen was auch manche ABS Filamente nicht unter Last dauerhaft ohne Verformung aushalten. Bei noch höheren Temperaturen kann man Probleme mit Schmiermitteln bekommen und dann ist da auch noch thermische Expansion von unterschiedlichen Bauteilen in unterschiedlichem Ausmaß (was zu verbiegen etc führt).

Ich würde so hoch sowieso nicht gehen, offen gesagt. Dann muß ich eben auf solche Filamente verzichten. Ich sehe das als Hobby 🙂 - Aber Deinen Ausführungen entnehme ich, daß 50 Grad (Karl schrieb dies ja auch) wohl ungefährlich für den MK3 sind.

Das Netzteil (Meanwell, mehr Leistung, kein Gefiepe) ist natürlich außerhalb des Gehäuses mit eigenem Lüfter. Die Einsy-Platine ist im größeren Gehäuse am Drucker mit 8cm Noctua Lüfter zur direkten Belüftung. Die Temperatursonde der Elektronik meldet mir max. 55 Grad, wenn das Gehäuse auf 50 Grad Innentemperatur aufgeheizt wurde. Laut Prusa soll das für die Einsy vollkommen ungefährlich sein.

50°C reichen eigentlich für halbwegs ordentliches drucken mit ABS und ASA. Bei PC-Blend reicht es wenn man mit gewissem Warping leben kann und nur kleine Teile druckt.

Hast Du denn eine Extra Heizung in Deinem Gehäuse oder auch "nur" Bettheizung?

 

 

Wie kalr-herbert schon geschrieben hat, 50°C sind bei 100°C Bett durchaus erreichbar wenn die Enclosure entweder sehr kompakt ist (ist bei Bedlsingern etwas schwierig) oder man sie etwas besser thermisch isoliert. Einfach ausprobieren und die Temp in der Enclosure messen. Es kann durchaus eine Stunde oder so dauern bis man das Plateau erreicht.

Mein Voron 0.1 hat keine aktive Heizung ist aber halbwegs luftdicht und auf zwei Seiten ist er auch isoliert (da ist die Elektrik/Elektronik dahinter)

Aktive Heizung ist halt ein großer zusätzlicher Risikofaktor den es eigentlich nicht wirklich braucht so du nicht auf jenseits 60-70°C kommen willst. Thermische Isolierung ist da der bessere Weg für Hobbyisten denke ich.

Mein Prusa steht in einer eher großzügig dimensionierte Bror-Enclosure, da bekomme ich eher kaum über 45°C.

This post was modified před 2 years by Thejiral

Mk3s MMU2s, Voron 0.1, Voron 2.4

Napsal : 08/06/2023 10:24 pm
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Topic starter answered:
RE: GreenTec Pro - Erfahrungen? Vergleich mit anderen Filamenten, die höhere Temperaturen aushalten

Moin,

Posted by: @karl-herbert

Beim "normalen" MK3 ist ein mod. Bondtech Extruder mit einem Pancake Stepper installiert. Ebenso beim Klipper Prusa. Ich denke nicht, dass die STL Daten Dir weiterhelfen könnten. Ich habe mehrere Lüfter installiert und verwende dafür ein separates 12V Netzteil.

Klar, das macht kein Sinn. Ich habe aber passende Modelle gefunden für einen 5V Noctua-Lüfter. 

Am Gehäuse sind Zu- und Abluftlüfter mit Filter installiert, welche übers Pi die Innenraumtemp. regeln. Man benötigt ja nicht immer höhere Temperaturen, wie z.B. beim Druck von PLA, PETG u. Ä.

Das werde ich jetzt auch in Angriff nehmen. Weil Tür offen lassen (bei PLA) ist auch doof 🙂

Danke für deine Tips, Jürgen

 

Napsal : 09/06/2023 1:35 pm
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