Frage ASA Druck  

RE:

Ich kenne zwar das ASA von 3djake nicht, aber 235 Grad C. Düsentemp. erscheint mir extrem wenig. Das Prusa ASA Galaxy black drucke ich z.B. mit 260/110. Mit Brim und im Gehäuse (Innenraumtemp. 40- 45 Grad C.) lässt sich das Warping rel. gut eindämmen (nicht ganz beseitigen).

Versuch im ersten Schritt mal die Temp. zu erhöhen (250/100). Evtl. geht etwas mehr, je nach Wirkung und Ergebnis. Brim würde ich auch aktivieren und evtl. noch einen Windschutz (kann man alles im Slicer in den Druckeinstellungen aktivieren).

Für Anwendungen Deiner Art verwende ich gerne Nylon und PC. Das Prusa PC lässt sich gut drucken, ohne Warping geht's aber auch dort nicht, ausgenommen das Carbonhaltige PC, welches aber spröder ist.

Schöne Grüsse,

Karl

RE: Frage ASA Druck

Ich probiere jetzt 250/100, Windschutzscheibe und Rand. 

Danke.

Ich habe auch mit den Filamenten von Prusa die besseren Erfahrungen gemacht.  Das bringt mir aber nichts, da sie seit Monaten nicht liefern können. 

RE: Frage ASA Druck

zweiter Versuch mit 250/100 mit Rand und Windschutz 

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RE: Frage ASA Druck

dritter Versuch, dieses mal Drucker im Prusa Enclose. Warum macht die Einhausung so viel aus?

250/100 Rand und Windschutz

Zumindest haften jetzt die Schichten aufeinander und das Teil bleibt auf dem Druckbett. Schön ist anders, da werde ich wohl auf 0,2 Layerhöhe gehen müssen. Oder glätten?

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RE: Frage ASA Druck

Noch eine Frage dazu: Wenn das Material durch Abkühlung dazu neigt zu reißen,  wäre es dann nicht sinnvoll den Bauteillüfter auszuschalten?

RE: Frage ASA Druck

Wollte ich noch erwähnen - Beim Druck von ASA die Lüftergeschw. so gering wie möglich halten oder den Lüfter deaktivieren.

Schöne Grüsse,

Karl

RE: Frage ASA Druck

Die Einhausung verhindert zum einen "Zugluft" und unterschiedliche Temperaturdifferenzen, je nach Seite, und zum anderen hält es die Temperatur im Material. Die beim aufbringen des Materials, entweicht langsamer, was den Schrumpfprozess, der das Warping ja auslöst, verlangsamt. Im Idealfall solange, bis der Druck beendet ist und gestattet so, daß das ganze Bauteil Homogen runter kühlt und somit überall gleichmäßig abkühlt und damit schrumpft. Damit herrschen überall die gleichen Spannungen und Spannungsrisse und "Hochbiegen" wird unterbunden. Deshalb sind Einhausungen für solche Teile so gut.

Bauteillüfter habe ich immer aus - lediglich beim Bridging habe ich ein wenig Bauteillüfter an. Ich steuer das über die Geschwindigkeit. Langsamer verhindert, daß zuviel Wärme rein kommt. Und ein 2.tes Bauteil - kann ein kleines sein, oder hier z.b. der Windshield, zwingt den Drucker, die Heiße Düse weg vom Bauteil zu fahren, was, vor allem, bei kleinen Details (z.b. Spitze o.ä., wo die Düse nur noch in einem minimalen Radius "kreisen" würde und somit heißes Material und abstrahlende Hitze der Düse innerhalb kürzester Zeit in engstem Raum einbringen würde, verhindert) überhitzen verhindert...

Es ist halt nicht nur die Temperatur des Materials, sondern auch die Zeit, innerhalb der neues heißes Material hinzu kommt und Abstrahlende Hitze, die das ganze beeinflussen. ABS und ASA fühlen sich oberhalb von 45 Grad halt am wohlsten...

Dieses "Klima" hat auch Nachteile, bezüglich Hotendkühlung, was bei PLA vor allem, schnell zu Problemen führt, weil es extrem schnell Erweichungstemperatur im Coldend zusammen bekommt, was zu Problemen beim fördern der "verkochten Spaghetti" führt... Aber einen Nebeneffekt hat es auch, bezüglich Festigkeit: Durch die länger anhaltende höhere Temperatur wird auch die Layerverbindung stabiler - der neue Layer "brennt" sich förmlich in den noch heißen vorhergenden Layer ein. Ist also kein kurzes Anschmelzen und drauf damit, sondern, je nach Resthitze, ein regelrechtes verschmelzen miteinander. Bei aktiv beheiztem Bauraum ist der Effekt noch ausgeprägter - bis zu einem gewissen Punkt. Aber, je heißer, desto schwieriger werden scharfe Kannten und Details, sowie Hotendkühlung. Also, es ist schon ein wenig Komplexer. Aber Encloser machen schon wegen Feinstaub und Ausdünstungen sehr viel Sinn! Und ein Aktivkohlefilter, der die Luft raus saugt, so daß Dämpfe nur durch den Filter gefiltert raus treten, während durch die Ritzen frische Luft einströmt, sorgt dafür, daß man auch in Jahrzehnten keine Gesundheitlichen Probleme bekommt...

Gruß, Digibike

RE: Frage ASA Druck

Danke Digibike. 

Ich probiere jetzt nochmal einen Versuch ohne Bauteilkühlung. Der Drucker steht in meiner Werkstatt,  da würde ich mir gern eine Einhausung zulegen.  Gibt's da vielleicht eine große Kiste o.ä. aus der man sowas bauen kann?

RE:

Du hast einen MK, oder? Es gibt Encloser zum selbermachen - kosten knapp 100 Euro + Zeitaufwand. Es gibt für etwa 230 Euro fertige Bausätze, welche in ner guten Stunde komplett aufgebaut sind und es gibt von Prusa direkt, für die MKs ab 360 bis etwa 700 Euro (dann vollausgestattet mit Feuerlöscher) ne Einhausung.

Unabhängig davon kann man für etwa 100 Euro eine geregelte Aktive Heizung bei allen Varianten Nachrüsten - war letztjähriger Encloser Wettbewerbssieger - ist zwar auf Prusas Encloser zugeschnitten, aber das letztlich anpassen ist eher Fleiß als Herkulesaufgabe...

Also Möglichkeiten gibt es genug... Je nach Ansprüchen und Geldbeutel und Zeitinvest...

Gruß, Digibike

RE: Frage ASA Druck

Teile für die Einhausung sind bestellt. 

Kurzer Nachtrag: Bauteillüfter aus und mit 250/100 mit Windschutz drucken und schon funktioniert es mit dem ASA auch ohne Einhausung. Für welche Bedingungen benötigt es eigentlich den Bauteillüfter? Müssen andere Filamente zwingend gekühlt werden nach dem Druck?

RE: Frage ASA Druck

Beim Bridging - um das "Durchhängen" zu verhindern. PLA und PET(G) neigen gern dazu, die Kannten Hoch zu biegen, wenn zulange zuviel Temperatur drin bleibt. Generell bringen Bauteillüfter eine "schärfere" Kontur, wenn viele feine Details, da das Material schneller von "zähflüssig" auf "Fest" wechselt, was das "Verwaschen" durch allzu langes "der Schwerkraft folgen" verhindert wird... Also, ganz sinnfrei ist er nicht. Er ist halt ein 2-schneidiges Schwert, daß bewußt eingesetzt werden will... Ich meide auch, wenn ich Ihn einsetze, Drehzahlen über 50%. Viel hilft nicht unbedingt viel, bringt aber, ähnlich wie Licht, viel "Schatten". Wenn kein Licht an ist, gibt es auch keinen Schatten - relativ homogener Verlauf - so verhält es sich auch beim Bauteillüfter: Er bläßt "punktuell" und schafft zwangsläufig "abgeschattete" Bereiche. Je größer die Differenz, desto schneller bekommt man auch Probleme mit Verwirbelungen und ungleichem Temperaturgefüge in der Bauteilstruktur... Und nein, einfach Ringförmige Düse bringt auch nichts, weil sich die Gegeneinander gerichteten Luftströme "aufheben" - falls die Idee aufkommen sollte... 😉 Aber ein ausgeklügeltes Bauteillüfterkonzept entschärft einige Probleme deutlich und erweitert die Einsatzmöglichkeiten.

Gruß, Digibike