E3D RapidChange REVO oder anderer Extruder: Vor-/Nachteile? Notwendige Änderungen?
Hallo zusammen,
hat hier schon jemand mit den neuen Rapid Change REVO von E3D gearbeitet und kann zu Vor-/Nachteil der Düsen schon was sagen? Ist der Hemera Extruder von E3D zu empfehlen?
Ich finde den Düsenwechsel am originalen Extruder des MK3s irgendwie ziemlich ätzend und habe daher seit dem Wechsel auf 0,4mm Düse nur noch damit gedruckt, weil zeitlich schnell, Qualitätsmäßig für meine Zwecke (meist) trotzdem ausreichend und "bequem".
Zweite Frage: Sicher nutzen hier nicht mehr alle den Originalen Extruder. Ich habe auch schon einige Male darüber nachgedacht von E3D zu BondTech (ggf. zum LGX) zu wechseln, bin mir allerdings nicht sicher, was ich dazu alles benötige und wo dann die Vor- und Nachteile liegen. Da fehlt mir leider (noch) die Druckerfahrung.
Ich würde mich daher freuen, wenn jemand seine Erfahrung mit anderen Extrudern, den Vor-/Nachteilen sowie ggf. notwendige Umbauten teilen könnte.
Vielleicht gibt es ja hierzu auch schon Forenbeiträge, die ich noch nicht gefunden habe... Links sind somit auch herzlich willkommen 🙂
Vielen Dank vorab!
Grüße,
Sandra
RE:
Ich benutze seit Jahren den Bondtech upgrade extruder - aber in der Open-Source Variante.
Meine Upgrades des mk3(s(+)) lassen sich wie folgt mit Thingiverse-Modellen beschreiben:
3754163 (bondtech bmg upgrade, open source Variante) Benötigt werden dasZahnrad für den Motor und das für die Untersetzung, ein paar quadratische Muttern und ggf. Inserts. Ich habe für die BMG-Teile einfach einen Chinaclone ausgeschlachtet ( das qualitätskritische, die Bondtech gears, hat man ja schon im Original). Da das Druckbett die maximalen Werte für Beschleunigung begrenzt, habe ich darauf verzichtet, einen Pancake-Motor zu verwenden und nutze weiter den originalen. Bei einem Bettschüttler bringt ein leichterer Extruder nicht wirklich was. Da der Lüfter mit dem normalen Motor kollidiert, habe ich einen Duallüfter vorgesehen:
3681292 (dual fan upgrade, zweiter Lüfter erforderlich, z.B. Fysetc. )
Beides gedruckt mit ExtrudR GreenTEC pro.
Da sich die maximale z-Höhe geringfügig ändert, habe ich noch die z-tops getauscht:
3913567 (dann funktioniert z-Kalibrierung auch ohne Firmwareanpassung)
Nicht wirklich nötig, aber ganz nett:
2990861 (adjustable x-idler, + screwknob-nut.stl from 3791309)
Glücklicherweise hat es mir vor ein paar Wochen beim originalen mk3s mit einem riesen Blob das Hotend verwurchstelt. Das war dann die Gelegenheit, ein Revo Six einzubauen. Ich bin absolut begeistert. Große Drucke mit 0,8er Düse gehen prima (leider geworpt, da bei ca. 16° in der Nacht großes PETG Probleme macht - aber bald ist ja Sommer. Drucke sehen trotzdem super aus, bis halt auf das Warping). Da ich neben dem Original noch 3 Clone habe, zwei davon mit gehärteter Düse, kann ich auf die ObXidian noch warten. Aber ich habe auch schon einen Mini auf Revo Micro umgerüstet, bin beim Bau eines vierten mk3s+ clones, der auch ein Revo Six bekommt- und einer der vorhandenen Clone (der leider noch arbeitsfähig ist, also keine dirkte Ausrede, warum das Revo nötig ist...) wird auch noch irgendwann umgerüstet.
Revo begeistert mich einfach. Habe mich jahrelang vom Düsenwechsel fern gehalten. Jetzt wechsel ich mehrmals täglich.
Auch wenns ewig dauert, mit 0,25 mm zu drucken - aber die Düse bei 0,05mm Schichthöhe hat fast Resinqualität. Neben Spielereien hat das auch einen praktischen Nutzen: Auch wenn der Druck ewig dauert, ist er unschlagbar stabil (super Schichtenverbund). Mechanische Bauteile funktionieren damit super.
Ich kann das Bondtech Upgrade (extrem zuverlässig) und das Revo Six nur empfehlen. Da ich damit bisher keine Probleme hatte, kann ich zum LGX nichts sagen. Ich werde bei meinem vierten Clone aber mal einen Zorbiter 2.0 probieren (der ist leichter und soll, wenn alles funktioniert, später auf einem anderen Drucker landen).
Ich hoffe, das hilft weiter, sonst gerne nachfragen.
RE: E3D RapidChange REVO oder anderer Extruder: Vor-/Nachteile? Notwendige Änderungen?
Ich kann auch bestätigen, dass das REVO Hotend eine sehr gut Qualität liefert. Ich habe meine MK3S+ auf REVO Six und Orbiter 2.0 Extruder umgerüstet und bin begeistert. Mit etwas Bastelei habe ich auch meine MMU2 einbinden können. Seitdem keine Druckprobleme mehr.
Bisher habe ich keine Düsen getauscht, aber wie gesagt, die Qualität überzeugt (viel weniger Stringing, keine Blobs).
Für meinen Mini werde ich mir wohl das REVO Micro Set holen, damit hätte ich auch gleich für beide Drucker Austauschdüsen.
RE: E3D RapidChange REVO oder anderer Extruder: Vor-/Nachteile? Notwendige Änderungen?
Moin,
Ich benutze seit Jahren den Bondtech upgrade extruder - aber in der Open-Source Variante.
...
Ich kann das Bondtech Upgrade (extrem zuverlässig) und das Revo Six nur empfehlen.
Habe ein, zwei Fragen, da ich auch überlege, mir das Revo Six Full Kit zu gönnen.
1. Ist das Bondtech-Update notwendig? Was ist der große Vorteil gegenüber dem Original meines MK3S+? Ich hatte bisher null Probleme
2. Muß ich die Firmware des MK3S+ patchen, wenn ich das Hotend gegen den Revo Six austausche
Generelle Frage/Idee: Da ich dann sowieso den ganzen Extruderkrams zerlege und neu mache, würde ich auch gleich die ganzen Kabel steckbar machen, so daß man Lüfter etc. leichter tauschen kann. Der Revo Six hat ja offenbar schon Stecker. Ist das so? Welche Kombination aus Stecker/Buchse empfiehlst Du, falls Du das auch so gemacht hat?
Grüße, Jürgen
RE: E3D RapidChange REVO oder anderer Extruder: Vor-/Nachteile? Notwendige Änderungen?
Das Bondtech upgrade ist nicht zwingend. Durch die 3:1 Untersetzung ist der Druckkopf aber nicht nur etwas kräftiger (wenn man den originalen Motor behält), sondern auch die Extrusion gleichmäßiger. Prusa hatte anfangs Probleme mit inkonsistenter Extrusion, hat das dann später per Firmware hin bekommen (da hatte ich schon umgestellt). Es kostet auch kaum was: man braucht ja nur das Zahnrad für die Untersetzung, das für den Motor und zwei Schmelzmuttern. Bei 0,25mm Düse ist die Untersetzung natürlich auch nicht verkehrt. Schrittmotoren bringen die größte Kraft bei Vollschritten; gerade bei kleinen Kunststoffmengen, wie man sie bei kleiner Düse rausdrückt, ist ein geringerer Vollschrittabstand schon positiv für die Druckqualität.
Also: nicht notwendig, aber günstig und verbessert aus meiner Sicht zumindest geringfügig die Druckqualität.
Dual-Lüfter ist beim Revo hingegen zumindest sehr empfehlenswert, wenn man mit 0,8mm Nozzle PLA druckt. Doppelter Durchmesser und höhere Schichtdicke muss ja insbesondere beim Überbrücken und bei Überhängen auch gekühlt werden...
Firmwareänderungen braucht das Revo Six nicht; das PID-Tuning sollte man aber durchführen. Das Revo hat weniger thermische Masse und heizt und kühlt schneller.
Was Stecker angeht: Das Revo hat welche, aber wirklich was bringen tut das nicht, denn Heizkabel und Thermistor laufen ja eh unterhalb des Druckkopfes und die Steckverbindung liegt hinter dem ersten Kabelbinder. Bei einem meiner Clone habe ich für den Steppermotor einen Stecker - da ich da einen Motor mit Buchse dran habe (der eine Clone war selbst zusammengesucht, kein Set). Für die Wartung bringen die Stecker nicht allzuviel. Bei SuperPinda und Coldend-Kühler ist das eh vom Platz nicht machbar.
RE: E3D RapidChange REVO oder anderer Extruder: Vor-/Nachteile? Notwendige Änderungen?
Vielen Dank für Deine Tipps! 👍
Revo Six bei mir bisher relativ kurzlebig
Ich finde das neuartige REVO Düsen/Heatbridge Konzept genial, da ich öfter die Düsendurchmesser wechsele und möchte Revo sehr gern weiter nutzen. Ich verwende das Revo Six Kit für meinen Prusa I3 MK3S+ mit MMU2S. Der Umbau war einfach und sehr gut dokumentiert.
Was mich aber stört (neben dem hohen Preis der Ersatzteile, HeaterCore) ist, dass der Heatercore sich bei mir bisher als ziemlich kurzlebig erwiesen hat. In 3 Monaten musste ich ihn bereits zweimal tauschen.
1) Der erste ist im Betrieb nach ca. 6 Wochen Einsatz in PETG Druck mit Überhitzung und stark rauchendem Heizkopf ausgefallen. Kurz zuvor mehrfach "MinTemp" Warnungen und Druckabbrüche. Dann HeaterCore und sicherheitshalber das Thermistorkabel (jeweils original Revo Teile) getauscht. Druck erstmal für einige Wochen wieder einwandfrei.
2) Der Ersatz hat aber dann auch nur ca. 6 Wochen gehalten. Symptom: starke Schwankungen der eingestellten Druckkopftemperatur zwischen 200 und 280° bei eingestellten 250° und mehrfach Druckabbruch mit diesmal "MaxTemp" Fehler und Sicherheitsabschaltung des Druckers. Ich vermute auch hier Thermistorprobleme.
Nach Austausch auch dieses HeaterCores druckt mein Prosa nun wieder und die Temperaturkurve ist stabil, so wie sie sein sollte. Ich hoffe ich hatte nur Pech mit den ersten Serien und die aktuelle hält länger.
Würde mich freuen, wenn auch andere ihre Erfahrungen posten, oder bin ich der Einzige?
RE: E3D RapidChange REVO oder anderer Extruder: Vor-/Nachteile? Notwendige Änderungen?
Moin,
ich habe mein Revo Six nun seit etwas über einem halbem Jahr im Einsatz und bin "eigentlich" sehr zufrieden. Ich wechsele tatsächlich oft zwischen 0,4 und 0,6 Düsen, die 0,8er eher selten und die 0,25er ebenso. Was den Verschleiß angeht... ich hatte vor 2 Monaten ein defektes HeaterCore, was sich ebenfalls durch stark schwankende Temperaturen und nach wenigen Minuten ein MAXTEMP Fehler zeigte - auch in Octoprint gut nachzuvollziehen. Drucke waren de facto nicht möglich. Mail an E3D, mit Bildern und so dazu, ich habe ein neues HC zugesandt bekommen. Soweit, so gut.
Was mich eher nervt, ist die Tatsache, daß die Düsen selbst - bei mir - eine max. Betriebszeit von 3 Monaten haben. Gut, mein Drucker läuft oft wochenlang im 24/7 Betrieb, aber im Gegensatz dazu hat die Original Standard-Düse mit Kauf meines MK3S+ locker ein Jahr ohne sichtbaren Qualitätsverlust mitgemacht.
Was mir aufgefallen ist: Die Revo Standard Nozzles scheinen sehr, sehr weich zu sein. Ich habe meine Standard-Prusa-Düse vorher auch regelmäßig mit einer Messingbürste gereinigt, wenn da mal Filament dran klebte (natürlich Düse heiß werden lassen, klaro). Bei den Revo Standard Brass Düsen sollte man das tunlichst lassen. Schon nach wenigen, sanften, fast schon zögerlichen Strichen mit der Messingbürste gibt es Riefen in der Düse, die dann auch schnell zu Druckproblemen (First Layer) führen. Aber auch ohne altern die Düsen extrem schnell. Meine letzte 0,4er habe ich nicht mehr mit Messingbürsten oder so behandelt, aber nach ca. 6-7 Wochen (vieler) Drucke, fast durchgehend PETG, war der Düsenkopf schon wieder leicht verändert, der First-Layer-Testprint sah entsprechend mies aus (Bettnevellierung mittels Federn ist aber nach wie vor 1a, vorher geprüft).
Neue Revo Düse rein -> druckt wieder wie am ersten Tag... das ist natürlich schön, daß es schnell und einfach behoben werden kann, aber bei rund 30 Euro für eine Standard Messingdüse wären das mal eben 200 Euro im Jahr on top...
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe es drin und bin auch zufrieden - aber im Moment würde ich niemanden einen Neukauf empfehlen, bevor nicht endlich die gehärteten Obxidian Düsen verfügbar sind.
RE: E3D RapidChange REVO oder anderer Extruder: Vor-/Nachteile? Notwendige Änderungen?
Ich habe das Revo Kit seit ca. einem halben Jahr im Einsatz und musste lediglich die Silikonringe der 0.4er und 0.25er Düsen auswechseln. Das Heizelement hat bislang allen Anforderungen bis 280 Grad C. standgehalten. Vielleicht leigt es auch daran, dass ich ein Duet2 Board (kein Einsy) verwende. Die Düsen reinige ich in verbautem Zustand ausnahmslos mit einer Nylonbürste bzw. in ausgebautem Zustand mit Heißluftföhn und weichen und gut temperaturbeständigen Materialien (Hartholz, PEEK, Nylonbürste...) zum Entfernen der Filamentreste.
Schöne Grüße,
Karl
Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.