Prusa druckt mitten im druck plötzlich massiv schlecht
Moin,
Nachdem ich das Problem mit der Schichtverschiebung gelöst habe, tritt jetzt ein neues auf. Ich hab den Drucker jetzt schon 4 Tage laufen, bisher war auch alles gut. Hab eben mal nach dem Drucker geguckt und scheinbar hat sich die Druck Qualität plötzlich massiv verschlechtert wie man sehen kann. Das Material ist total porös und spröde ab einer gewissen Schicht.
Was ist das nun wieder?
RE:
Sieht schwer nach underextrusion aus. Normalerweise (teil-) verstopfte Düse oder Fehler in der Filamentzuführung (Widerstand - klickt der Extruder wenn der Fehler auftritt?).
Hier werden Sie geholfen: https://all3dp.com/de/2/unterextrusion-3d-drucker-loesung/
If at first you don't succeed, skydiving is not for you.
RE: Prusa druckt mitten im druck plötzlich massiv schlecht
Zum Thema Verstopfung Düse/Hotend hat auch Prusa einige Tipps veröffentlicht: https://help.prusa3d.com/de/article/verstopfte-duse-hotend-mk3s-mk2-5s_2008
Schöne Grüße,
Karl
Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.
RE: Prusa druckt mitten im druck plötzlich massiv schlecht
Hi!
Wie mein Vorredner schon schrieb, setzte da Underextrusion ein. Ursachen können da viele in Frage kommen... Ist dein Drucker eingehaust? Welches Material druckst du? Besonders PLA reagiert extrem zickig auf Einhausungen. Es kriecht immer etwas Wärme nach oben. Bei Einhausungen umso mehr. Und PLA wird sehr schnell "Weich". Damit bildet sich ein Propfen vor der eigentlichen Thermischen Sperre - es verstopft an der Stelle. Das wäre eine Möglichkeit, die mir dazu einfällt.
Underextrusion kommt jedoch auch von Overextrusion. Das zuviel an Material löst sich nicht in "Luft" auf, sondern staut sich immer mehr an. Kann er es mit "Blobs" nicht gelegentlich "abstoßen", erhöht sich der Innere Druck immer mehr - daß Ritzel fräst sich ins Filament rein und die Förderung bricht ein.
Ein anderes Problem wäre auch Schwergängige Filamentzufuhr durch zuviel Reibung (Schwere Rolle, geknickte Zuführungen... oder zu Schwachem Anpressdruck des Ritzels. Zu starker ist auch nicht gut - dann preßt er zwar gut, aber laß Ihn mal ein bischen Warm werden und ein paar Retracts ausführen - und staune, was passiert... Soviel wie nötig und so wenig wie möglich ist bei dem Anpressdruck die Devise...
Das sind mal die häufigsten Probleme. Aber es gibt noch weitere... Aber dazu bedarf es mehr infos. Was gern auch passiert - recht heiß drucken, viel Retract und relativ langsam - Temperatur und Geschwindigkeit beeinflussen sich Gegenseitig und müssen immer gemeinsam betrachtet werden. Dann kommt es nämlich vor, daß sich Material innen an der Düsenwand ablagert und dort mit der Zeit "verbrennt". Wenn sich dieser Rußbrocken nun irgendwann löst, ist er nicht mehr verflüssigbar und meist größer als die Düsenöffnungen. Damit hat man vielleicht keinen 100%igen Pfropfen, aber eine schöne und effektive "Querschnittsreduzierung"...
Gruß, Digibike
RE: Prusa druckt mitten im druck plötzlich massiv schlecht
Eine weitere Möglichkeit für ein solch schlechtes Druckbild können Temperatur-Unstabiltäten am HeaterCore sein. Das dürfte zur Zeit hauptsächlich bei Verwendung eines E3D Revo Systems auftreten. Mit dem Serienmäßig verbauten V6-System ist das eher unwahrscheinlich, aber sicherlich nicht ausgeschlossen.
Das Prinzip des unkomplizierten Düsenwechsels ist prima für diejenigen die nur einen Drucker am Laufen haben, aber E3D hat oder hatte zumindest Probleme mit dem HeaterCore. Inzwischen habe ich bereits meinen dritten innerhalb weniger Monate.
Die teils massiven Temperaturschwankungen äußern sich in ganz unterschiedlichen Druckbildern. Von Überhitzung bis Unterextrusion an einzelnen Stellen bis über den gesamten Druck war alles dabei. Am besten lässt sich der Temperaturverlauf mit OctoPrint überwachen.
Hier ein noch relativ harmloses Verlaufsbeispiel: 
Aber Achtung, in mindestens einem Fall war bei mir der angezeigze Temperaturbereich - mit kleinen Schwankungen - vermeintlich in Ordnung, das Druckbild glich aber einer Fuzzy Skin Oberfläche wie man im nachfolgenden Bild an der Klemme der Schleifvorrichtung erkennen kann.
Gruß und viel Erfolg bei der Fehlersuche
JBoe
RE: Prusa druckt mitten im druck plötzlich massiv schlecht
Ich habe bei einem meiner Drucker das E3D V6 durch ein Revo System (Hemera Extruder) ersetzt. Das Ganze läuft derzeit in der Beta Testphase. Sollte das System weiterhin temperaturstabil und ohne weitere Schwierigkiten arbeiten, überwiegen die Vorteile der schnelleren Aufheizzeit und des vereinfachten Düsenwechsels. Ob der höhere Preis dennoch eine Anschaffung rechtfertigt, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
Zur Zeit kann ich keine verlässlichen Aussagen zur Funktionsstabilität machen.
Hier hat jemand Zeit investiert und seine Erfahrungen zusammengeschrieben: https://toms3d.org/2022/02/11/review-e3ds-rapidchange-revo/
Schöne Grüße,
Karl
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RE: Prusa druckt mitten im druck plötzlich massiv schlecht
Damit keine Missverständnisse entstehen. Ich wollte mit meinem Post lediglich eine mögliche Ursache aufzeigen, keinesfalls das Revo-System in ein schlechtes Licht rücken.
Die Temperaturprobleme des HeatCore sind leider Fakt. Im Internet gibt es genügend Berichte darüber, und ich bin selbst davon betroffen. Aber ich sehe keinen Grund warum der Hersteller das in den Griff bekommen sollte.
Grundsätzlich bereue ich den Revo-Kauf nicht. Meine ganz persönlichen Ansichten dazu:
- die sehr kurze Aufheitszeit ist schön, bringt letztlich aber aktuell keinen signifikanten Vorteil, da die Aufheizzeit des Druckbetts unverändert bleibt und damit den Flaschenhals darstellt. Wer allerdings nach jedem Druck das Filament entlädt, und das ist eigentlich in diesem Fall empfehlenswert, muss bis zum Neuladen nicht allzu lange warten.
- die in Messevideos suggerierten Wechselzeiten um die 30 Sekunden bleiben spaßige Wettbewerbe. Im verbauten Zustand am Drucker dauert ein Wechsel deutlich länger. Aber ob es nun 1 Minute oder 2 Minuten dauert, ist für mich uninteressant. Ein Wechsel ist allemal schneller, einfacher und sicherer als vorher.
- wer selten oder gar keinen Düsenwechsel vornimmt, wird vom vorgenannten Vorteil weniger bis kaum profitieren. Ob es sich trotzdem lohnt, ist persönliche Ansichtssache.
- der höhere Preis im Vergleich zum V6 ist ebenso Fakt. Wie Karl bereits erwähnt hat, muss auch das jeder für sich individuell entscheiden. Mir war es das wert. Ich bin zwar technisch versiert, gebe aber zu, dass das Gefummel eine V6-Düse zu wechseln und die Chance dabei ein gut funktionierendes System zu beschädigen, immer eine gewisse Hemmschwelle dargestellt hat.
Das war jetzt zugegebenermaßen etwas off-topic, hilft aber vielleicht dem einen oder anderen der mit dem Revo-System liebäugelt bei der Entscheidungsfindung.
Gruß
JBoe