Kalibrierung der ersten Schicht
Hallo Zusammen,
mein erster 3D Drucker, der Prusa Mini+ ist am Samstag geliefert worden.
Gestern habe ich die 1. Schicht konfiguriert. Allerdings tue ich mich damit recht schwer. Es ist für mich sehr schwer zu sehen, ob die Höhe nun korrekt ist.
Ich habe aktuell eine Höhe von -1300. Bin mir aber nicht sicher ob das noch zu hoch ist.
Was für Höhen habt Ihr so eingestellt?
Kann -1300 passen?
Viele Grüße
Blessi
RE: Kalibrierung der ersten Schicht
Der Wert hängt von der Montagehöhe des Sensors ab. Ein Vergleich mit den Werten anderer Benutzer ist also Sinnlos.
Um die Kalibrierung exakt durchzuführen, ist es am besten ein einschichtigs Quader zu drucken und etwas zu hoch anzufangen.
Wenn du es gegen das Licht hältst, müsste es erst mal zwischen den Drucklinien durchscheinen. Dann gehst du langsam tiefer und suchst den Punkt, an dem die Fläche komplett geschlossen ist. (Offene Punkte, wo das Infill auf den Rand trifft, sind OK.) Das ist dann die ideale Z-Höhe. Wenn du noch tiefer gehst bekommst du erst den Elefantenfußeffekt, dann Überextrusion und anschließend Rippling und Haftungsprobleme.
Ebenso wichtig wie die Schichthöhenkalibrierung ist ein absolut sauberes Bett. Ohne das wirst du, auch mit perfekt eingestellter ersten Schicht, Haftungsprobleme bekommen.
RE: Kalibrierung der ersten Schicht
@lichtjaeger
Ich dachte mir schon das ich nicht Werte von anderen nehmen kann. Dachte eher daran das jemand sagt so groß kann die Zahl nicht sein oder so.
Hast Du vielleicht eine Vorlage für den Quader?
Ich habe jetzt mal einen Testdruck mit einem von mir in Fusion 360 erstellten Modell gemacht:
Leider hat sich nach 90% Druckfortschritt der Druck gelöst.
Auch ist der Boden nicht ganz Plan.
Hast Du eine Idee woran das liegen kann?
Die Druckplatte hatte ich vorher mit Isopropanol gereinigt.
RE: Kalibrierung der ersten Schicht
Die meisten Probleme mit warping und Ablösung der ersten Schicht liegen an falscher, meist zu kleiner z-Kalibrierung.
Einfach nochmal die Kalibrierung machen und den Wert erhöhen = tiefere Düse. Oder, wie Lichtjäger schreibt, Kalibrierungsdruck machen und Höhe einstellen. Auf ner neuen sauberen PEI-Platte haftet PLA wie sau - wenn die Höhe stimmt. Da kannste den schiefen Turm von Pisa mit 45 Grad Neigung drucken und der hält. Also, bevor Du zu Kleber oder anderem greifst: Platte superdupersauber machen, ich nehme reichlich Isopropanol (abgekühlte Platte komplett nass spritzen und dann mit frischem Küchenkrepp abreiben, bevor sie ganz trocken ist aufhören und trocknen lassen) und dann in Ruhe und sorgfältig die z-Kalibrierung machen. Dann haftet's!
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RE: Kalibrierung der ersten Schicht
@robin
Danke, ich werde die Kalibrierung nochmal angehen.
RE: Kalibrierung der ersten Schicht
@blessi
@robin
Isopropanol reicht NICHT aus für eine "Superdupersauber"-Reinigung.
Das haben wir hier schon zigfach geschrieben, und selbstverständlich auch mit entsprechenden Erklärungen unterfüttert.
Das Druckbett muss! absolut fettfrei sein.
Das erreicht ihr am besten mit einem fettlösenden nicht rückfettenden Spülmittel.
Danach fusselfrei trocknen und nicht mehr auf die Platte fassen.
Hautfett reicht damit die Haftung flöten geht!
Wenn ihr dann zwischen den Drucken mit Iso über die Platte wischt ist das kein Problem.
Aber Iso allein reicht nicht um alles Fett zu entfernen!
Wenn dann nichts mehr geht, bei älteren oder versauten Platten, dann geht es los mit Schleifen.
Das sollte bei einem neuen Steelsheet aber nicht notwendig sein.
Gruß Kai
Wer freundlich fragt bekommt auch eine freundliche Antwort.
nec aspera terrent
RE: Kalibrierung der ersten Schicht
@lichtjaeger
Hast Du vielleicht eine Vorlage für den Quader?
Einfach so was hier.
Von deinen Bildern her, muss ich erstmal an eine verunreinigte Platte denken. Wie Kai sagt, gibt es dazu schon genug Beiträge.
Um noch mal auf die ursprüngliche Frage zurück zu kommen. Bei den für Prusa üblichen Beschichtungen liegt der übliche Z-Wert zwischen -0.2 und -2. Der neue SPINDA hat einen größeren Messbereich, daher würde ich bei der auch noch bei -2.5 mit gehen. -1±0.4 ist mein üblicher Zielbereich. Wenn du zu nahe an die Grenzen kommst, solltest du die Höhe des Sensors anpassen.
Der Sensor erkennt aber die Stahlplatte, nicht die Beschichtung. Bei Platten die z.B. BuildTak Nylon+ drauf haben sind grenzwertige Einstellungen normal. Zudem ist evtl. noch zu sagen, dass unterschiedliche Platten (evtl. auch unterschiedliche Seiten einer Platte) unterschiedliche Einstellungen benötigen.
RE: Kalibrierung der ersten Schicht
@kai-2
Also, ich kann ja nicht für andere sprechen und meine Erfahrung mit den Prusa-Blechen beläuft sich auch nur auf gut ein halbes Jahr und etwa 4kg verdrucktes PLA (Verbatim, Filamentum und Prusa auf dem original Prusa smooth sheet) und etwa 6kg PETG (Prusament und Sunlu auf dem original Prusa textured sheet). Aber für diesen relativ kurzen Zeitraum und für meine beiden Bleche in Kombination mit den genannten Filmanten kann ich sagen, dass eine Reinigung mit reichlich IPA vor jedem Druck und beim smooth sheet gelegentliche Reinigung mit etwas Aceton sehr wohl völlig ausreichend ist, um eine astreine Haftung auf den Blechen zu gewährleisten.
Kann ja durchaus sein, dass das bei anderen, älteren Blechen nicht klappt, aber bei mir tut es das - es gibt aber bestimmt mehr als eine Methode eine Oberfläche gänzlich von Fett und Dreck zu befreien...
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RE: Kalibrierung der ersten Schicht
@robin
Du hast natürlich recht damit das Isopropylalkohol fettlösende Eigenschaften hat, ABER immer nur in Verbindung mit ordentlicher Spülung.
Und wenn Du, wie Du schreibst, die Platte ordentlich "wässerst" mit dem Iso erfüllt das sicherlich den Zweck des Spülens.
Das mit dem Spülen berücksichtigen aber hier die wenigsten, bzw. wissen das auch überhaupt nicht.
Viele gehen dann davon aus das es als Reinigung reicht gelegentlich mit Iso über das Druckbett zu "wischen".
Und spätestens an der Stelle reicht das dann nicht mehr aus.
Genau so setzt sich die Oberfläche im Laufe der "Filament-Kilometer" langsam auch etwas zu. Das bekommst Du dann irgendwann auch nicht mehr raus. Und spätestens jetzt geht es dann los mit ordentlichen Reinigungsaktionen.
Wenn das bei Dir ausreicht mit Iso ist das ja gut so. Je weniger harte Reinigunsmittel zum Einsatz kommen desto besser. Es gibt auch genug Leute die Scheuermilch zum reinigen verwenden. Also ja, es gibt immer mehr Wege so etwas zu reinigen.
Ich habe hier z.B. drei Sheets aus unterschiedlichen Chargen. Ein glattes aus 02/2018, ein glattes aus 01/2019 und ein Strukturiertes aus 08/2019. Die funktioneren alle noch, wurden aber alle schon unterschiedlich gereinigt oder bereits geschliffen. Nur das Texturierte wird lediglich gereinigt. Jedes dieser Sheets hatte bei der Verwendung bereits irgendwann Haftungsprobleme trotz abwischen mit Iso.
Ein Hinweis noch zu der Verwendung von Aceton auf PEI.
Hier streiten sich ja die "Gelehrten" ob es das PEI nun angereift oder nicht.
Prusa empfiehlt es nicht zu benutzen.
Andere wiederrum sprechen eine klare Empfehlung in Ihren Webshops aus.....
Ich selbst verwende bereits seit 2018 kein Aceton mehr.
Das sollte jeder für sich selbst entscheiden.
Wer freundlich fragt bekommt auch eine freundliche Antwort.
nec aspera terrent
RE: Kalibrierung der ersten Schicht
Die Druckbettreinigung ist auch ein nie endend wollendes Thema. Ich führe die Reinigung beim Filamentwechsel auch regelmässig mit einem fettlösenden Reinigungsmittel aus dem Haushalt und Wasser durch. Alkohol mag auch den Zweck erfüllen, allerdings nicht die kleinen alkoholgetränkten Tücher. Da werden die Rückstände eher schön verteilt als entfernt.
Aceton verwende ich gelegentlich zum Aufrauhen. Das sollte qualitativ hochwertiges PEI vertragen. https://www.kern.de/de/technisches-datenblatt/polyetherimid-pei?n=2501_1
Allerdings gibt es auch Material, welche kein Aceton sehen dürfen (Buildtak, Prusa satiniert).
Wie auch immer - die Erfahrungen diesbzgl. sind verschieden. Wichtig ist jedenfalls, dass eine saubere Reinigung bei Haftungsproblemen einen nicht zu unterschätzenden Faktor darstellt.
Schöne Grüße,
Karl
Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.
RE: Erste Schicht so ok?
Ich habe meinen Mini zwar schon eine Weile, aber auch mir fällt es schwer zu beurteilen, ob die Kalibrierung ok ist. Ich hänge hier mal ein Bild der Kalibrierung an. Wie ist euer Urteil dazu? Zu hoch? zu tief? Oder ok so?
Es handelt sich hier um Prusa PLA Filament
RE: Erste Schicht so ok?
Ich habe meinen Mini zwar schon eine Weile, aber auch mir fällt es schwer zu beurteilen, ob die Kalibrierung ok ist. Ich hänge hier mal ein Bild der Kalibrierung an. Wie ist euer Urteil dazu? Zu hoch? zu tief? Oder ok so?......
Schwer zu sagen, ich glaube zu erkennen, entweder zu Tief und/oder zu viel Filament. Man erkennt das die Düse das Filament durchpflügt und zum Rand hin bei jeden Richtungswechsel ein Wulst aus überschüssigen Filament entsteht.
Zu tief
Etwas zu tief. Zu viel Filament kann ja nicht sein, denn das Prusa PLA hat konstant gute Durchmesser und bei der druckereigenen Z-Kalibrierung (danach sieht das Foto aus) kannst Du nicht an den Extrusionsparametern fummeln (was auch gut ist…).
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Danke für die Infos!
Ich habe es jetzt etwas höher eingestellt. Kleine Erhöhungen gibt es zwar noch immer an den seitlichen Enden, aber ich denke ich habe jetzt die richtige Einstellung gefunden. Wenn ich noch höher einstelle, halten die Bauteile nicht mehr.
Ja, es handelt sich um die Z-Kalibrierung auf dem Bild. Sorry, hätte ich vermutlich erwähnen sollen.
Prusa hat zwar so ein schönes Bildchen gemalt, wie eine richtige Bahn aussehen soll. Aber ich kann das irgendwie nicht im Original erkennen, ob die Bahn zu platt oder noch zu rund ist. Vielleicht hätten Prusa das auf Fotos zeigen sollen, statt mit einer Zeichnung.