Drucker nimmt Filament von fragilem Druck beim first layer mit
Hallo zusammen,
ich versuche gerade dieses etwas filigranere Modell zu drucken: https://www.printables.com/model/1097799-fa-18f-super-hornet-kit-card. Leider scheitert der Druck schon bei der ersten Schicht, da der Drucker an einigen Stellen nur sehr kleine Punkte druckt und danach ans andere Ende fährt und dabei etwas vom Filament mitzieht. Das wird dadurch begünstigt, dass der Drucker wenn er absetzt etwas zu viel Filament nachschiebt. In vorherigen Drucken ließ sich das durch einstellen der Retraction von 0.8 auf 1.2mm etwas verbessern, weg ist es aber leider nicht. Ich verwende eine pulverbeschichtete Satin-Platte die ich mit Isopropylalkohol-Tüchern saubergemacht habe.
Ist das eher ein Problem mit der Haftung an der Platte oder dem Extruder?
VG und schonmal Danke!
RE: Drucker nimmt Filament von fragilem Druck beim first layer mit
Was für ein Drucker den? Es gibt viele Strategien und Gründe, bezüglich dem Thema. Ein Grund ist z.b. zu hohe Extrusion, weil Flow zu hoch eingestellt ist, oder Durchmesser des Filaments zu klein angegeben ist (= es wird mehr gefördert um das zu kompensieren). Ein anderer ist, daß die Drucktemperatur zu hoch ist, oder das Filament feuchtigkeit gezogen hat. Mit Retract versuchst du nur das Symptom zu bekämpfen, aber nicht die Ursache. Das geht bis zu einem gewissen Punkt, wie du schon bemerkt hast. Danach kommt nur noch "Heißes Material über die Übergangszone hochgezogen und eine Verstopfung (Clogging) provoziert (bewußt oder unbewußt ist dem Hotend egal...)". Auch gibt es noch eine Möglichkeit, falls es nicht das Absetzen, sondern das Ansetzen ist, daß man die Wiedereinzugslänge ins Minus setzt (nur wenige Hundertstel mm!). Damit wird der Druck bei Wiederfüllung nach Retract entsprechend abgesenkt!
Gruß, Digibike
Gruß, Digibike
RE: Drucker nimmt Filament von fragilem Druck beim first layer mit
Danke erstmal für deine Antwort!
Was für ein Drucker den?
Sorry, hatte ich vergessen dazuzuschreiben, es ist ein Prusa i3 Mk3S+ Bausatz, den ich aber leicht gebraucht uns schon zusammengebaut bekommen habe.
Ein Grund ist z.b. zu hohe Extrusion, weil Flow zu hoch eingestellt ist, oder Durchmesser des Filaments zu klein angegeben ist (= es wird mehr gefördert um das zu kompensieren)
Das Filament ist definitiv richtig eingestellt, ich verwende 1.75mm Prusament, das ist auch der Wert, der im Slicer steht. Den Flow runterstellen probier ich mal.
Auch gibt es noch eine Möglichkeit, falls es nicht das Absetzen, sondern das Ansetzen ist, daß man die Wiedereinzugslänge ins Minus setzt (nur wenige Hundertstel mm!). Damit wird der Druck bei Wiederfüllung nach Retract entsprechend abgesenkt!
Du meinst, dass der Drucker beim absetzen noch ein wenig Filament nachschiebt, richtig? Kann ich mal im Hinterkopf behalten, da der Drucker aber an den Stellen wo er absetzt immer eine kleine Erhöhung druckt gehe ich mal davon aus, dass es eher woanders liegt.
Ein anderer ist, daß die Drucktemperatur zu hoch ist, oder das Filament feuchtigkeit gezogen hat
Ich habe das Filament tatsächlich mal so ca 20 Stunden auf dem Drucker vergessen und der steht leider in einem Raum mit ner sehr hohen Luftfeuchte 🙁 Ich pack das Filament einfach mal ein paar Stunden in den Dörrautomaten und schau mal obs besser wird.
RE: Drucker nimmt Filament von fragilem Druck beim first layer mit
1,75 mm ist das Material, unter dem das Material "vermarktet" wird. Das das eingestellt ist, ist wenig verwunderlich. Allerdings geben die Hersteller auch Toleranzen an. Und die sind, da es extrem schwer wirklich "rund" Filamentstränge zu extruieren (es gibt halt immer noch Schwerkraft und entsprechend werden die Filamente eher "Oval", als wirklich rund. Da sind Gern mal bis zu 0,15 mm +/- Abweichungen zu den 1,75 mm und obendrein noch Oval, daß heißt 90 Grad gedreht nochmal abweichend. Gutes Filament pendelt sich um die Abweichung recht konstant ein - man trägt es ein und alles ist Prima. Aber ich hab auch schon Filament bekommen, wo das eben nicht der Fall war - die sind wie eine "Achterbahn" geschwankt. Führte nach einiger Zeit immer wieder, bei größeren Drucken, zu Verstopfungen. Hat mich damals bald in den Wahnsinn getrieben... War 2,85er PLA Filament. Das ist teilweise bis auf 2,9 mm ausgeschlagen, wenn ich mich noch richtig erinner. Wenn man auf´s Hunderstel einstellt und das Teil schlägt mitten drin einfach mal um die 15 % aus - tja, daß Material, was zuviel ist, löst sich nicht auf... Aber es erhöht den Düseninnendruck, setzt an der Heißen Düse an und verbrennt und irgendwann löst sich der Dreck und die Düse ist "Dicht"... "Kohle" läßt sich nicht verflüssigen - zumindest nicht in der Umgebung Extruder... Das ist auch das, warum ich den Weg von Prusa liebe - man kann einen Blick, über den Barcode, auf den Extrusionsdurchmesser bei Produktion einsehen und hat so einen guten Anhaltswert, in welchem "Fenster" sich das Filament bewegt. Desweiteren kannst du über das Gewicht der Spule auch dir sagen lassen, wieviel m noch auf der Spule sind. Erleichtert das Verwalten ungemein... Leider ist das noch nicht so verbreitet.
Gruß, Digibike