MK4 erste Inbetriebnahme
Mein MK4 (vollständig montierte Version) ist heute endlich angekommen. Der erste Eindruck: sehr stabil gebaut.
Dann habe ich mir erstmal das Handbuch vorgenommen und geschaut, was wo ist. Dabei mal kurz den Bauteillüfter zur Seite geschwenkt um zu sehen wo die Rändelschrauben für die Düse sitzen. War vielleicht ein Fehler, denn der Selbstest wurde mit einem Fehler beim Bauteilüfter abgeschlossen. Der Lüfter lief aber bei dem Test. Etwas ratlos habe ich den Lüfter nochmal zur Seite geklappt, konnte bei den Kabeln aber nichts erkennen. Also wieder zurück geklappt und den Lütertest nochmal wiederholt. Seltsamerweise lief der Test jetzt ohne Fehler durch. Hm, was könnte die Ursache für den ersten Fehltest gewesen sein? Gibt es bei dem Klappmechanismus irgendwo einen Endschalter, der der Firmware sagt, daß der Bauteillüfter korrekt zugeklappt ist?
Der Achsentest lief auch fehlerfrei durch, allerdings ist der Drucker bei der X- und Y-Achse an den beiden Endstellen sehr lange kurze Stücke vor und zurück gefahren und es rappelte dabei teilweise auch. Ich habe den kompletten Selbstest nochmal durchgeführt und diesmal war alles grün. Auch fuhr die X- und Y-Achse nicht mehr so lange an den beiden Enden die kurzen Stücke hin und her. Aber warum dauerte das kurze Hin- und Herfahren an den Achsenende beim ersten mal so lange und rappelte auch mehr als beim zweiten Durchlauf?
Die Riemenspannung ist bei der X-Achse deutlich lockerer als bei der Y-Achse. Bei meinen Mini+ habe ich da bei X- und Y-Achse ungefähr die gleiche Spannung. Da stellt sich mir nun die Frage, habe ich beim Mini+ den X-Achsen-Riemen zu stark gespannt (ich messe das immer mit einem Tool) oder ist der beim MK4 zu locker (ist ein vollständig vormontierter Drucker)?
RE: MK4 erste Inbetriebnahme
Moin, hast Du das Tool schon am Riemen der x-Achse ausprobiert? Ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, daß die vielen neu angeheuerten Arbeiter bei Prusa bei dem Auslieferungsdruck die vielen MK4 und XL fehlerfrei zusammenkloppen. Ich weiß schon, warum ich meinen Drucker lieber selbst zusammenbaue.
Ich weiß nicht, warum x- und y-Achse nahe beider Endlagen mehrmals kurze Wege hin- und herfahren. /* Spekulation an */ Ich könnte mir aber vorstellen, das dabei der Motorstrom bei unterschiedlichen Schrittfrequenzen bis zur Resonanz gemessen wird. Da zieht der Motor in jeder Richtung sowohl am kurzen Riementrum, als auch am langen, einmal direkt, einmal über die Umlenkrolle. Ob die so die minimale bzw. maximale Eigenfrequenz grob schätzen, um beim Inputshaping zumindest ungefähr zu schätzen, ob die Festgelegten Werte des Druckers passen. /* Spekulation aus */ Er wird ja ohne einen weniger als 1 EUR kostenden Beschleunigungssensor ausgeliefert. Andererseits kann etwas, das nicht eingebaut ist auch nicht kaputtgehen und Kleinzeug läppert sich. Endschalter wurden ja auch wegoptimiert.
Stabil gebaut? Naja. Im Vergleich wozu. Ok, der Rahmen ist nicht mehr nur ein weiches Blech, die z-Achse ist stabiler, die Elektronikbox endlich aus Blech und der Nextruder ist neu. Aber sonst? Die zarten Kugelführungswellen sind immer noch biegefreudig. Der Riemenspanner der y-Achse ist immer noch Müll. Wie gut, daß man sich was ordentliches Drucken kann. Nicht daß Du mich falsch verstehst: Ich mag meinen Prusa und bereue bis heute absolut nicht, ihn gekauft zu haben. Er hat aber auch Schwächen.
Hast Du mal überlegt, wie man die Lager der x-Achse wechselt, ohne den halben Drucker zerlegen zu müssen. Oder wie man die Kugelführungsbuchsen der y-Achse wirkungsvoll nachschmiert, ohne die Positionen zu verlieren und die gesamte XYZ-Kalibrierung neu machen zu müssen. Auch bei der z-Achse wären die Positionen nicht mehr die gleichen. Bau mal einen z-Achsmotor aus. Da ist noch Luft nach oben -- auch ohne Aufpreis.
RE: MK4 erste Inbetriebnahme
Ich weiß schon, warum ich meinen Drucker lieber selbst zusammenbaue.
Ja, das ist natürlich auch ein Argument. Aber mir fehlt da noch die Erfahrung. Mein Mini+ war mein erster 3D-Drucker und den habe ich erst vor ca. 1 Jahr gekauft.
Das Riemen-Tool habe ich ausprobiert. Danach ist die Spannung des X-Riemens gleich wie bei Mini (ca. in der Mitte zwischen min. und max.), obwohl es sich anders anfühlt und auch bei Zupfen anders klingt. Muß mit der unterschiedlichen Länge der Riemen zusammen hängen. Der Y-Riemen ist allerdings stärker gespannt als bei Mini, aber immer noch dicht unter der max-Markierung.
Endschalter wurden ja auch wegoptimiert.
Hatte der MK3 denn Endschalter? Der Mini hat auch keine Endschalter, fährt aber nur jeweils einmal gegen die beiden Enden mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
Stabil gebaut? Naja. Im Vergleich wozu.
Ich kann das nur mit meinem Mini vergleichen. 😉 Der ist anfällig für Hängen auf der loosen Seite (ist ja ein Einarmiger) und für Torsion der X-Achse.
Die zarten Kugelführungswellen sind immer noch biegefreudig.
Zart? Das sind doch solide Stangen. Um da was zu verbiegen muß man doch schon extrem rohe Kräfte aufwenden. 😮
Und was ist an dem Riemenspanner Müll bzw. was druckst du dir im Austausch?
Die ganze Mechanik und wo man was einstellen muß, muß ich mir noch genau anschauen. Ich wollte jetzt erstmal "Out-Of-The-Box" was drucken. Man ist ja neugierig. 😀
Also mal den Schlüsselanhänger aus dem beigefügten USB-Stick gedruckt. Die Erste Schicht sah perfekt aus. Und ich brauchte keine langwierige First-Layer-Kalibrierung mehr zu machen wie bei Mini. Ich konnte gleich losdrucken. Geniaaaal! 😀
Die oberste Schicht sah allerdings nicht so gut aus. Dann habe ich noch einen Testwürfel mit dem Original Prusa Profil mit Input Shaper gedruckt. Erste Schicht perfekt. Seitenwände perfekt. Oberste Schicht verbesserungswürdig.
Dann habe ich mir mal die Einstellungen des Original-Profils für den MK4 mit Input Shaper und Prusament PLA angesehen:
Der Flow ist auf 100% eingestellt! Ist das nicht zu viel für PLA? Sollte doch eher bei 95% liegen. Im Start-G-Code ist ebenfalls 100% eingestellt (beim Mini ist dort 95% eingestellt und beim Einstellfahrplan war ich dann bei 93% gelandet). Und die Temperatur für die erste Schicht ist 230° und für die anderen Schichten 225°! Wieso ist das mit Input Shaper so hoch? Für das Prusament PLA ist doch eher um 215° richtig. Ich habe dann mal einen Heattower (Quader im Vasenmodus mit 5° temperaturerniedrigung alle 5 mm) von 230° bis 190° gedruckt. Alle Temperaturbereiche sahen gut aus und die Layer konnten auch nicht getrennt werden, ganz genauso wie auf meinem Mini ohne Input Shaper. Wieso also ist die voreingestellte Temperatur für PLA mit Input Shaper im Prusa Profil so hoch? Im MK4-Profil ohne Input Shaper sind für PLA die üblichen 215° eingestellt.
Ich werde mal den Einstellfahrplan aus den ehemaligen 3DDC-Forum durcharbeiten, einmal mit und einmal ohne Input Shaper. Und mich mit den Eigenheiten des MK4 vertraut machen.
Er hat aber auch Schwächen.
Eine Schwäche ist mir bereits beim Auspacken aufgefallen: Der Drehknopf hat keine Flügel mehr! Die Flügel am Drehknopf des Mini fand ich ausgesprochen praktisch. Ich konnte damit bei manuellen Einstellungen (Achsen, Temperatur, Live-Z-Wert) sehr schnell größere Bereiche durchscrollen. Ich vermisse die Flügel. 😉 Vielleicht drucke ich mir da einen neuen Drehknopf mit Flügel. 😀
Was auch nicht so gut ist: wenn das Bett ganz vorne ist, ecke ich mit den Fingern an der Bettkante an beim Bedienen des Drehknopfes. Ich werde meine Druckobjekte dann so plazieren, daß das Bett nicht bis ganz vorne fahren muß.
RE: MK4 erste Inbetriebnahme
Moin, Der MK3S hatte auch schon keine Endschalter. Das funktioniert aber ganz gut. Die y-Achse ballert zwar asymmetrisch an den Anschlag, das kann man aber auf der rechten Seite mit einer Hülse auf der Kugelführungswelle ausgleichen, wenn man möchte. Ich hab's bisher nicht gemacht.
Ok, im Vergleich zum Mini ist er schon stabiler. Der ist aber kein Maßstab. Deswegen habe ich auch keinen Mini. Das dessen auskragende x-Achse sehr biege- und torsionsweich ist, ist kein Wunder.
solide Stangen
Die Kugelführungswellen sind zwar aus Vollmaterial und weisen auch den hohen Elastizitätsmodul von Stahl auf, haben aber bei 8mm Durchmesser der x- und y-Achse nur ein kleines Flächenträgheitsmoment. Sie biegen sich daher schon bei geringen Kräften und Momenten merkbar. Hier geht es nicht um plastisch Deformation jenseits der Streckgrenze des Stahls sondern um elastische Verformung. Der Extruder meines MK3S ist recht schwer. Er hängt in der Mitte messbar tiefer als an den Seiten. Auch liegt dessen Schwerpunkt weit vor den beiden Wellen. Dadurch tordiert er das Wellenpaar meßbar, wenn er in der Mitte steht mehr als an den Seiten. Ich hatte das mal vor längerer Zeit gemessen, weiß die genauen Werte aber nicht mehr.
Bei 0.15mm Layerhöhe machen beispielsweise drei hunderstel Millimeter schon 20% der Layerhöhe aus. Dazu kommt, daß die weiche x-Achse eine relativ niedrige Eigenfrequenz in z hat. Das wird der vertikalen Dynamik selbst niedrige Grenzen setzen. Ich vermute, daß die z-Achsen beim MK4 dicker sind, damit input-shaping genug bringt. Seitlich schwingende z-Achsen führen direkt zu einer Positionierabweichung in x. Auf halber Höhe am meisten. Eine Linearführung, die sich solide schimpfen darf, ist üblicherweise auf ganzer Länge mit einem steifen, hochgenau gefertigtem Maschinenbett verbunden. Die spielt preislich natürlich in einer ganz anderen Liga. Für seinen Anwendungszweck ist der MK4 schon ganz ok.
Riemenspanner: Der ist fummelig, schnell aus der Flucht, die Spannschraube ist nicht gut zugänglich und um die Spannung einzustellen muß man den Drucker auf die Seite legen. Wenn man das selbst mehrmals zusammengetüdelt hat, nervt das.
Such mal bei printables.com nach y-tensioner MK3, z.B. adjustable-belt-tensioner. Den könnte man sogar während des Druckens nachjustieren, sollte das nötig sein.
Selbst wenn man den Drucker erstmalig selbst zusammenbaut, fallen einem manche Dinge oft noch nicht auf. Das ändert sich, wenn man was auseinandernehmen muß. Ich hatte einmal eine fette Riefe in der x-Achse, obwohl ich die Kugelbüchsen vor der Montage mit einem Zahnstocher sorgfältig gefettet hatte. Die Welle war wohl nicht nennenswert oberflächengehärtet. Das gute im Vergleich zu einem zur Zeit populären China-Kracher ist: Man kann den Prusa für wenig Geld selbst wieder flott kriegen. Könnte aber einfacher sein. Es ist von Prusa trotzdem richtig gewesen, den so einfach zu gestalten, daß ihn auch Otto-Normalverbraucher zusammenkloppen kann.
OOTB drucken ist Sinn und Zweck des montiert gekauften Druckers. Neulich las ich sinngemäß: Willst Du ein neues Projekt aufreißen oder einfach ein Werkzeug benutzen?
Den Input-shaper habe ich nicht. Da muß ich passen.
Drehknopf ohne Flügel: Na, wenn der neue Drucker so einen nicht drucken kann...
Schönes Wochenende
RE: MK4 erste Inbetriebnahme
Solche präzisen Meßuhren wie du habe ich nicht um das beim MK4 zu überprüfen.
Der Link zum Riemenspanner ist interessant. Aber wenn ich die Bilder richtig interpretiere, dann muß man zum Einstellen doch an die unterste Schraube dran, d.h. auch da muß man den MK4 kippen? Das Display ist da ja im Weg.
Mir sind jetzt nach den ersten Drucken auch einige Dinge aufgefallen.
Der Text im Display wird manchmal abgeschnitten, z.B. hier die 2. Zeile:
Der MK4 drückt bereits eine Wurst heraus, noch bevor die vorderste Linie gedruckt wird. Das ist aber kein langsames herauslaufen beim Aufheizen, sondern es wird richtig raus gedrückt wie bei der Funktion "Filament reinigen". Dadurch bekommt man am Beginn der Abstreiflinie ein kleines Filamentknäul. Ich habe am Start-GCode aber nichts geändert, sondern mit dem Original-Prusa-Profil gedruckt (Prusament PLA für 0,1mm Layerhöhe und einmal ohne und einmal mit InputShaper). Die vordere Abstreiflinie ist auch sehr viel kürzer als beim Mini+.
Bei den Original-Prusa-Profilen ist der Extrusions-Multiplikator (EM) mit 100% eingestellt. Normalerweise ist das für PLA doch viel zu viel. Aber bei einem Testdruck (einmal einen Würfel mit Loch von 20x20x10mm und einmal einen Geschlossenen Quader von 50x50x5mm) sind die Linien der obersten Schicht trotzdem noch nicht geschlossen. Da stimmt doch was nicht? 😮 Gedruckt habe ich mit Prusament PLA Gravity Grey, weil man bei grauem Filament Fehler besser erkennen kann. Ich habe dann den Prusa-Kalibrier-Würfel im Vasenmodus gedruckt und das ergab eine Wanddicke von nur 0,38mm (0,4mm Linienbreite war eingestellt im Prusa-Profil). Dann habe ich den EM auf 105% gestellt und dann waren bei dem Würfel mit Loch die Linien geschlossen. Die Maße des Würfels stimmten auch exakt. Aber bei dem Quader gab es dann immer noch im mittleren Bereich stellenweise Lücken zwischen den Linien.
Was ich noch nicht überprüft habe, ist ob bei einer Förderung von 100mm Filament auch wirklich 100mm gefördert werden (E-Steps). Das ist etwas aufwändiger als bei Mini+. Dort mußte ich nur den Bowdenschlauch vom Extruder abschrauben. Beim MK4 müßte ich aber das ganze Hotend raus nehmen. Z.Zt. druckt aber das auf dem mitgelieferten USB-Stick vorgeslicte Lama. Bis zum Bauch des Lamas ist der Druck inzwischen gekommen und das sieht bisher schon sehr gut aus. Aber das Lama hat ja im Prinzip auch nur äußere Perimeter und keine größere glatte oberste Fläche wie z.B. bei Gehäusen.
Was ich mir auch wünschen würde, ist daß die Fußzeile auch während des Drucks angezeigt wird. Leider verschwindet die während des Drucks und es wird nur Restzeit und % Druckdauer angezeigt. Ich habe noch nicht herausgefunden, wie man die Fußzeile auch hier angezeigt bekommt.
RE: MK4 erste Inbetriebnahme
Die Montage klappt auch ohne spezielle Werkzeuge. Mit diesen hat man natürlich mehr Möglichkeiten und kann noch ein wenig besser werden, wenn man weiß wie.
Am Riemenspanner ist die Schraube zwar nicht unterhalb des Displays des MK3S. Da mein Drucker aber auf Squashbällen ein wenig höher steht, kann man mit einem 2.5mm Innensechskant-Schraubendreher mit Kugelkopf noch drankommen. Ansonsten Display abschrauben. Solange man nicht an den Kabeln zerrt können die ggf. dranbleiben.
Zu den MK4 spezifischen Dingen kann ich wenig sagen.
Beim MK3S kann man oberhalb des Extruders z.B. 120mm Filament stehen lassen, fördert dann 100mm und mißt, ob der Rest 20mm lang ist. Warum sollte das beim MK4 nicht mehr gehen? Bei meinem Drucker paßte das ab Werk aber schon relativ gut, so daß ich nur minimal nachjustiert habe.
RE: MK4 erste Inbetriebnahme
Warum sollte das beim MK4 nicht mehr gehen?
Das Problem ist nicht das Messen. Aber eine Kalibrierung von Extruder-Steps muß ja ohne Düse durchgeführt werden. Anderenfalls weiß man bei zu geringer Fördermenge ja nicht, ob es an falsch eingestellten Extruder-Steps liegt oder an einer teilverstopften Düse.
Ich habe erstmal weiter mit den Slicer-Werten probiert, erstmal ohne Input Shaper, sondern mit dem Normal-Profil. Erst bei einem Extrusions-Multiplier von 110% waren die Linien im 50x50x5mm-Quader vollständig geschlossen. Der Filamendurchmesser paßt aber.
Das ist für PLA ja nicht normal. Normal wäre eher Werte von 95% oder weniger. Oder der aktuelle PrusaSlicer rechnet das anders als die 2.5.0er-Version? Dagegen spricht eigentlich, daß bei den Prusa-Profilen für den Mini+ für Prusament PLA immer noch 95% voreingestellt sind.
Oder liegt es an der MK4-Firmware? Verdächtig ist ja auch, daß bei den MK4-Profilen für Prusament-PLA ein Extrusions-Multiplier von 100% voreingestellt ist. Aber auch hier sind die Linien bei den auf dem mitgelieferten USB-Stick vorgeslicten Spatel nicht geschlossen.
Noch schöner wird es bei einer zusätzlichen Änderung der Extrusionsbreite für das obere massive Infill von 0,32. Das ist was für feine Details.
Mich würde jetzt mal interessieren, bei welchen Extrusions-Multiplier-Werten bei anderen die Top Layer geschlossen sind, ausgehend vom Original MK4-Profil für 0,4mm Düse, Layerhöhe 0,1mm, Prusament PLA (ich habe Prusament PLA Gravity Grey benutzt, zuvor im Dörrautomat bei 40° getrocknet).
RE: MK4 erste Inbetriebnahme
Ich habe mir mal den Transportweg des Filamentes näher angesehen. Das ist sehr schwer zu erkennen, da man den Idler-Lever nicht komplett aufklappen kann, da der Bauteillüfter auch im weggeklappten Zustand im Weg ist. Aber ich habe an der einen Spitze (rechter roter Kreis) was Graues gesehen das ich wegwischen konnte. Ich habe mal verucht das zu fotografieren, weil man auf Fotos oft mehr erkennen kann als mit der Lupe.
Es sieh so aus als ob da was am Filament scheuert (rote Elipse). Die beiden "Nasen" am Idler-Lever (die haben eine Spitze etwas nach Innen Richtung Rolle) fühlen sich sehr spitz an und das Graue war auf der rechten Spitze (rechter roter Kreis). Dann habe ich mir auf printables.com mal das Bauteil angesehen und da sieht es so aus, als ob diese "Nasen" dort nicht wären (ich dachte die würden das Filament führen beim Laden), sondern plan mit der Ebene wo die Rollen drauf lagern, abschließen.
Tja, nur was jetzt tun? Läßt sich der Idler-Lever raus nehmen ohne das Planetengetriebe zu öffnen und damit zu dejustieren? Die MK4-Anleitung warnt ja davor das Planetengetriebe zu öffnen.
RE: MK4 erste Inbetriebnahme
@ zerlegen Planetengetriebe:
Verstehe ich eigentlich nicht - beim Kit ist das ja auch noch nicht montiert und durch den User zu bewerkstelligen. Es gibt ein kleines Tool, dass im Kit dabei ist, die Schritte sind in der Bauanleitung beschrieben und es war wirklich nicht schwer zusammen zu bauen. Also sollte auch das Zerlegen und wieder Zusammenbauen mit dem Tool beim montierten Drucker kein Problem sein.
Such mal ob Du das Tool dabei hast oder in den Druckmodellen das Tool findest.
Liebe Grüße, Clemens
Mini, i3 MK2.5S, i3 MK4, CClone (Eigenbau)
RE: MK4 erste Inbetriebnahme
Das ist das Teil:
PG-assembly-adapter-MK3-R2.stl
Du findest es unter https://www.printables.com/model/451501-mk4mk39-printable-parts/files
Ich hatte das "R1" - das "R2" wird vermutlich Verbesserungen beinhalten.
Liebe Grüße, Clemens
Mini, i3 MK2.5S, i3 MK4, CClone (Eigenbau)
RE: MK4 erste Inbetriebnahme
Ich werde mal den Einstellfahrplan aus den ehemaligen 3DDC-Forum durcharbeiten, einmal mit und einmal ohne Input Shaper. Und mich mit den Eigenheiten des MK4 vertraut machen.
Ehemalige? Weißt du mehr? Ich bekomme da seit nem guten Monat nur noch eine Weiße Seite im Browser... Kein File not Found oder sonstiges. Einfach nichts...
Gab es krach oder warum sind Sie Offline?
Gruß, Digibike
RE: MK4 erste Inbetriebnahme
Also sollte auch das Zerlegen und wieder Zusammenbauen mit dem Tool beim montierten Drucker kein Problem sein.
Tja, aber wenn im Handbuch ein roter Kasten mit einem Ausrufezeichen und einer Warnung steht, dann laß ich erstmal die Finger davon. 😉 Zumal da drin steht, daß bei werksseitig montierten Druckern keine Notwendigkeit besteht den Deckel zu öffnen und das Planetengetriebe dann schon "präzise ausgerichtet und kalibriert" ist (wovon man bei einem voll montierten Drucker auch ausgehen sollte 😀) Ich habe mir mal die Beschreibung des Kits angesehen. Dieses Tool dient ja wohl nur dazu, die Zahnräder in die richtige Position zu bringen, ist also nur eine Montagehilfe für die Justage? Von "kalibrieren" steht da nix drin.
Beim fertigen Drucker war diese Montagehilfe natürlich nicht dabei. Bevor ich irgendwo rumschraube werde ich mir das Teil erstmal ausdrucken. 😉 Reicht da PLA? Weil dafür habe ich jetzt schon ein angepaßtes Profil ohne offene Top Layer.
das "R2" wird vermutlich Verbesserungen beinhalten.
Eher nicht. Denn es steht beim R2 dabei: "Printable only on MK3/S/+ due tolerances, for MK4 use the other model." Also ist R2 nur für das Upgrade und R1 für den originalen MK4.
Auch scheint mir die Reihenfolge der Montage, also erst die Spannrolle zusammenschrauben mit den Rollen, dann den Extruder dann die Spannrolle einsetzen und erst danach das Planetengetriebe montieren, wenig wartungsfreundlich zu sein. Für die Demontage gilt dann ja die umgekehrte Reihenfolge, d.h. um die Spannrolle auszubauen müßte der Deckel des Planetengetriebes geöfffnet werden? Oder kommt man auch so an die Spannrolle ohne das Planetengetriebe zu öffnen? Ich muß ja nur die hochgewölbte Spitze abfeilen. Das ist ja nur ganz wenig, denn die Schleifspur sieht man weder mit bloßem Auge noch mit einer Lupe. Nur auf dem Foto ist das sichtbar. Ich hoffe das dies auch wirklich die Urache für den hohen notwendigen Flow ist und es nicht noch andere Gründe hat.
Irgendwie sieht es auf dem Foto auch so aus, als ob genau an dieser Spitze auch die Naht wäre. Bei meinem Mini wölben sich so kleine Spitzen bei Überhängen beim Drucken auch etwas nach oben wenn dort auch die Naht sitzt.
Weißt du mehr?
Nein, ich weiß auch nicht mehr. Nur ist das Forum inzwischen ja schon länger nicht mehr erreichbar (bei mir kommt da auch nur eine weiße Seite). Das kann eigentlich nicht mehr an einem technischen Problem liegen, sowas wäre doch inzwischen längst behoben worden. Der Einstellfahrplan ist aber noch auf web.archive.org zu sehen. Leider ist aber die letzte Aktualisierung bei archive.org vom Mai 2023. Da geht also viel Wissen verloren.
RE: MK4 erste Inbetriebnahme
Das Aufschrauben des Planetengetriebedeckels war nicht nötig um an die Spannrollen zu kommen. Es genügte, die Lüfterklappe abzuschrauben. Dann ließ sich der Spannrollenhalter so weit runter klappen, daß ich mit einem spitzen Cutter die kleinen hochstehenden Nasen neben der Andruckrolle entfernen konnte. Das hat schon etwas gebracht. Statt der 110% Flow brauche ich jetzt nur noch ca. 105% Flow um einen geschlossenen TopLayer zu bekommen (die Grenze muß ich nochmal genauer bestimmen, war jetzt nur ein Schnelltest). Bei dem Original Prusa-Profil mit 100% Flow gibt es aber immer noch leicht offene TopLayer.
Zwei Dinge sind mir jetzt noch aufgefallen:
- Der Spannhebel drückt extrem fest auf das Filament und die großen Zähne der Extruder-Transportrolle (wieso erinnert mich das an Beißer aus James Bond Moonraker? 😀 ) graben sich sehr deutlich ins Filament. Aber es gibt keinen Abrieb. Die Spannfedern der beiden Spannschrauben sind sehr stark. Bei meinem Mini+ konnte ich den Spannhebel mit zwei Fingern etwas wegziehen, und zwar sowohl bei dem Original-Extruder des Mini+ als auch bei dem Bondtech-Extruder. Bei dem MK4 geht das nicht. Die Federn sind so kräftig, daß ich die nur mit Kraft mit beiden Händen zusammendrücken kann. Ist ein zu stark eingespanntes Filament nicht auch eine Ursache für offene TopLayer? Die Spannschrauben sind aber wie in der Kit-Anleitung beschrieben eingestellt.
- Einschichtige Drucke (nur FirstLayer, Brim, Skirt) haften sehr viel stärker auf dem glatten PEI-Blech als bei meinem Mini. Die bekomme ich beim MK4 nur mit einem Japan-Metallspachtel mit Mühe wieder runter. Dabei kann natürlich die PEI-Schicht leicht zerkratzen. Beim Mini+ geht das mit meinen gedruckten Spatel. Die Würfelhöhe ist aber maßhaltig, was ja für eine korrekte First-Layer-Kalibrierung der Wägezelle spricht. Im Menü des MK4 gibt es unter "Steuerung" einen Menüpunkt "Kalibrierung Z". Ist das was anderes als die Kalibrierung, die beim Selbsttest gefahren wird oder ist das das gleiche?
Im versteckten Hardware-Menü steht für die "Z-axis length" 221. Ist das korrekt? Ich dachte der MK4 hat 220 mm Z-Achsenhöhe?
Ich habe jetzt erstmal den Druck der PG-Montagehilfe angeschmissen. Man weiß ja nie wann man das mal braucht.
RE: MK4 erste Inbetriebnahme
Da ich ja nun für mein Prusament PLA Gravity Grey ein gutes Profil ohne Input Shaper gefunden habe (Änderungen zum Original-Profil mit Layerhöhe 0,1: Extrusion-Multiplyer 1,05, Extrusionsbreite wahlweise 0,45mm oder 0,32mm je nach Verwendungszweck des Druckobjektes und 20 mm/s für den Top Layer, damit ist dann der oberste Layer geschlossen und schön gleichmäßig und glatt), habe ich nun das Profil mit Input Shaper ausprobiert. Seltsamerweise brauchte ich hier den Extrusions-Multiplier gar nicht erhöhen, sondern schon bei dem im Original-Profil (Layerhöhe auch wieder 0,1mm) vorhandenen Wert von 1,0 ist der Top Layer geschlossen. Das heißt doch wohl, daß der Prusa Slicer (2.6.1) bei dem Profil ohne Input-Shaper irgendwas anders (falsch?) rechnet im Gegensatz zum Profil mit Input Shaper? Also muß ich nicht mehr bei der Druckerhardware suchen was noch zu kalibrieren ist?
Da ich ja für meine Modellbahn auch kleine Dinge drucken möchte, wo es nur auf die Optik ankommt (Druckgeschwindigkeit ist mir hier unwichtig), habe ich auch ein Profil mit einer verringeten Layerbreite ausgetestet. Mit einer Layerbreite nur für den Top Layer (nur den sieht man ja später) von 0,32 mm und einer Reduzierung der Geschwindigkeit des Top Layers von 100 mm/s auf 60 mm/s bekomme ich eine schöne feine Oberfläche. Als Test druckt gerade ein "größeres" 😉 Teil: ein Container in H0 (Maßstab 1:87).
Damit werde ich jetzt erstmal einige unterschiedliche Objekte drucken, auch mit anderen Prusament PLA-Filamenten. Dann sehe ich ob alles paßt oder noch was geändert werden muß. Einstellen tu ich das Profil ja mit einen Würfel (20x20x10) und einem Quader (50x50x5).
Der nächste Schritt ist dann eine 0,25er Düse für die wirklich kleinen Sachen. Beim Entfernen der kleinen hochggebogenen Nase im Idler-Lever hatte ich auch mal das Hotend raus genommen. Da war gar keine Wärmeteilpaste dran. Ist das bei diesem Hotend nicht nötig? Ich denke es ist einfacher das ganze Hotend zu wechseln als immer die Düsen rein und raus zu schrauben. Da ich doch öfter die Düsengröße wechseln werde, ist das wohl einfacher.