Prusa printer - ja oder nein?
Hallo erstmal an Alle!
Mein Name ist Stefan und ich bin relativ neu (ca. 2 Monate) beim Thema 3D-Druck.
Ich habe mir damals einen Anycubic Mega-S gekauft und bin mit der Leistung und Qualität eigentlich im großen und ganzen ziemlich zufrieden.
Im Besonderen schätze ich am Mega vor allem die Ultrabase, auf der sich wirklich wunderbar mit PLA und PET-G drucken lässt, auch ohne jedes Mal die Druckfläche reinigen zu müssen. Auch einfacher Filamentwechsel von PLA auf PETG und umgekehrt ist ohne Zwischenreinigung oder anderweitige Vorarbeit möglich.
Allerdings bereitet mir ein leicht konkaves Druckbett und dementsprechend das Leveling und ab und an auftretende Extruderprobleme Sorgen.
Deshalb mein Plan, ich lege mir zusätzlich einen MK3S zu.
Nachdem ich mich aber relativ ausführlich sowohl durch das deutsche, als auch das englische Forum gelesen habe, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob der MK3S die richtige Wahl ist?!
Habe doch recht häufig gelesen, dass die Federstahlplatten vor JEDEM Druck entweder speziell behandelt oder zumindest sauber gereinigt werden müssen.
Außerdem soll es ja beim Drucken von PLA des Öfteren zu Clogging im Heatbreak kommen (können)..?!?
Da wiegt der zusätzliche Aufwand mit der Reinigung der Printsheets ja den Vorteil mit dem Autoleveling doch wieder irgendwie auf...
Hauptsächlich müsste der PRUSA Funktionsteile in PETG o.ä. drucken. Wie sieht es da mit der Maßhaltigkeit aus?
Das ist leider auch keine der Stärken beim Mega-S... ;(
Würde mich freuen, wenn ihr mir bitte einige hilfreiche Tips geben könntet oder zumindest meine Zweifel ein wenig zerstreuen könnt... 🙂
Mein Ziel ist eigentlich: Slicen, drucken, fertig.
Ich möchte nicht jedes Mal 30min vor und nach dem Drucken zusätzlich investieren müssen.
Beim Mega sind im Moment noch leider 60% drucken, 40% Probleme lösen...
Vielen Dank schonmal im voraus und einen schönen Tag!
Lg
RE: Prusa printer - ja oder nein?
Also ich reinige meine Platten eigentlich nur, wenn nötig (trage Handschuhe beim Leeren und Wechseln der Platten) und bin verdammt zufrieden mit meinem MK3S. Ich drucke recht viele Passteile und die sitzen immer perfekt (kontruiere auf 0.01mm Tolleranz).
Das mit der vertopften heat break scheint zwar ein verbreitetes Problem zu sein, ich kann es aber auf keiner meiner beiden Maschinen nachvollziehen.
Ich hätte auch noch einen CR10S und kann bestätigen, dass sich der Preisunterschied hier in der Qualität wiederspiegelt.
RE: Prusa printer - ja oder nein?
Hallo Stefan
ich bin Gary. Ich habe 5 MK3S-Maschinen. Sie sind meine Goto-Maschinen für Qualität und Zuverlässigkeit. Ich entwerfe mit Fusion 360, schneide mit S3D und drucke hauptsächlich auf der MK3S.
Ich habe eine andere Maschine für exotische Materialien und eine CR10S-Pro für größere Ausdrucke, aber für PLA- und PETG-Drucke mit normaler Größe ist es immer die MK3S. Ich mag es nicht, die Düsen der MK3S zu wechseln, aber das ist eine persönliche Entscheidung.
Ich hatte ein paar Ausfälle aufgrund eines Staus aber alle waren meine Schuld, zu viel Rückzug oder zu hohe Rückzugsgeschwindigkeit. Die Bondtech-Zahnräder mögen es nicht, zu viel 'retraction' oder ' retracting' zu schnell.
Was die Empfehlung betrifft: Ich habe 5 MK3S-Maschinen und ich glaube das sagst alles.
Wenn ich irgendwelche Fragen beantworten kann, zögern Sie nicht zu fragen ..
MfG
Gary
RE: Prusa printer - ja oder nein?
Hallo,
Erstmal danke für die beiden Antworten, das hat zumindest einen Teil meiner Bedenken zerstreut.
Hatte vorher leider etwas wenig Zeit, deshalb konnte ich nicht alle mir wichtigen Punkte aufführen.
Der 1. MK3S soll eigentlich hauptsächlich zum Kennenlernen des Geräts dienen und auf dessen Zuverlässigkeit geprüft werden.
Folgendes mittelfristiges Unterfangen steht eigentlich auf meiner Agenda:
In meinem Unternehmen soll eine Kleinserienfertigung eines bestimmten Bauteils anlaufen, bei dem ein ANNÄHERND immer gleiches Bauteil gleichzeitig auf 5-10 PRUSA-Druckern gedruckt werden. (je nach möglicher Kapazität)
Da sich die Teile aber je nach Anforderung im speziellen Fall immer leicht unterscheiden können und von der Geometrie her auch im Spritzgussverfahren äußerst schwierig zu fertigen sind, sind wir auf die Idee mit einer eigenen Druckfarm gekommen.
Diese soll die Teile wenn möglich 24/5 produzieren, im besten Fall natürlich ohne das jemand permanent die Drucker überwachen muss.
Druckzeit bei vollem Druckbett beträgt ca. 45-55h (kommt dann natürlich noch auf maximal mögliche Druckgeschwindigkeit an).
Im Optimalfall wird dann alle 2 Tage das Druckbett geleert und Filament ersetzt. Filament wird wahrscheinlich PET-G, ABS oder ASA werden
(dazu habe ich morgen mit einem Kunststoffexperten einen Termin, der mir hier hoffentlich weiterhelfen kann).
Sind zwar auch ein Fertigungsbetrieb, aber in einer anderen Branche, deshalb ist Kunststoff nicht gerade unser Spezialgebiet...
Habe gelesen, dass Hr. Prusa überlegt, seine Farm-Controlling-Software mittelfristig auch der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, was im gegebenen Fall natürlich hilfreich wäre.
Seht ihr das mit der Hardware (MK3S) als zuverlässig genug an? Kleinere Anpassung wären dann unter Umständen sicher noch machbar,
mit Zielsetzung maximale Zuverlässigkeit?!!?!
Vielen Dank schonmal für eure Tips und Anregungen!
Lg
Stefan
PS: Bis dato hat mich vor allem der Umgangston in den PRUSA-Foren beeindruckt, hier wird in den allermeisten Fällen wirklich konstruktiv diskutiert und geholfen. Sicher ein immenser Pluspunkt der PRUSA-Produkte.
RE: Prusa printer - ja oder nein?
Mein Ziel ist eigentlich: Slicen, drucken, fertig,
dass wird nie passieren mit 3d drucken.
Prusa mk3 ist sehr gut, aber ein mehr kostende drucker wird denk ich vorteile haben, sicher in die langere zukunft.
Vermeutlich hat ein teuere printer mehr geswindigkeit, und weniger unterhald und weniger teilen ausweckselen(bessere qualitait), wenn man viele jahren mit zahlt.
Such jemand die vielleicht ein mk3 und en bessere(teuerer) printer gekauft haben.
Wi ich arbeite hat man ein ultimaker 3 gekauft, kostet 4 000 euro, und man hoft das man ein print started und de rest geht von selbst.
RE: Prusa printer - ja oder nein?
Hallo Peter,
Danke für die Antwort.
Was ich bisher so gelesen habe, sind auch die teuereren Printer nicht wirklich viel schneller.
Bin mir ziemlich sicher, dass 2 MK3 mehr Output schaffen als jeder andere Drucker alleine, egal, welche Preisklasse.
Und besonders die Ultimaker sollen ja nicht die Schnellsten sein.
Bei einer geplanten Anschaffung von 5-10 Drucker summiert sich das ganz schnell auf 10.000nde €.
Bin der Meinung, das hier mehrere günstigere Drucker trotzdem die bessere Lösung sind...
Danke und LG
Stefan
RE: Prusa printer - ja oder nein?
Hallo Stefan,
also ich kann den Prusa wärmstens empfehlen. Ich habe ihn mir privat gekauft und ich habe auf der Arbeit mit deutlich teurerern Druckern von Leapfrog, Makerbot und Ultimaker gearbeitet und von der Druckqualität und der Geschwindigkeit ist da keiner dem Prusa überlegen. Wenn es "exotischere" Materialien mit Verzugsneigung werden sollen (ABS oder ASA) dann kann ein eingehauster Drucker Vorteile haben. Bei PLA und PETG würde ich den Prusa den anderen Druckern jederzeit vorziehen. Wir werden auf der Arbeit demnächst wohl auch noch 1-2 Prusas anschaffen.
Was die Reinigung des Druckbetts angeht habe ich mich für 3DLac entschieden. Damit muss man ganz selten noch wirlich reinigen und PETG verträgt ohnehin eine Trennschicht zum PEI weil es sonst auch mal zu gut haftet.
Für mich ist es auch wirklich nah an slicen drucken fertig.
An meinen letzten Fehldruck kann ich mich schon nicht mehr erinnern und mittlerweile hat er auch gut 2000h Druckzeit auf der Uhr.
Ich würde dir empfehlen einen zu kaufen um ein Gefühl dafür zu bekommen und ggf wenn du zufrieden bist die weiteren Drucker anzuschaffen.
Das Clogging Problem habe ich auch öfter gelesen, hatte es selbst aber nie, und scheinbar lässt sich dem auch mit einem originalen Heatbreak von E3D Abhilfe schaffen.
Wo wohst du denn? Vielleicht findet sich ja jemand in der Nähe der dir als Muster zur Maßhaltigkeit mal eines deiner Teile drucken könnte. Eigene Versuche zur Maßhaltigkeit habe ich noch nicht gemacht, aber zumindest die Reproduzierbarkeit der Drucke stimmt.
Grüße
Timo
RE: Prusa printer - ja oder nein?
Hallo Timo,
Danke für deine Erfahrungswerte.
Werde mir ziemlich sicher wohl mal 1 Stück bestellen und einfach selber testen, inwieweit der Drucker dafür geeignet ist.
Jemand anderen das Teil drucken zu lassen fällt leider flach, da für den Bauteil momentan ein Patentantrag läuft.
Von 3DLac ha ich jetzt zum 1. Mal gehört, aber lt. Beschreibung soll das ja die Haftung am Druckbett erhöhen, also eigentlich kontraproduktiv, oder?
Noch eine Frage: Wann oder wie oft wechselt man eigentlich die Nozzle bzw. woran erkannt man, dass es Zeit dafür ist?
Das soll am PRUSA ja nicht ganz so einfach sein?!? Werde mir die Drucker auf jeden Fall assembled kaufen. Wenn ich die Arbeitszeit in der Firma für´s montieren dazu rechne, rentiert sich das KIT ja überhaupt nicht...
Danke nochmal!
Grüße
Stefan
RE: Prusa printer - ja oder nein?
Hallo Stefan,
Ich bin mit einem MK2 in die Prusa Welt vor paar Jahren eingestiegen und habe inzwischen MK2.5 und MK3s+MMU2s im Einsatz. Die Drucker laufen die meiste Zeit und hier sind meine Erfahrungen bezueglich der Zuverlaessigkeit:
- Kabelbrueche: Mit dem MK2 war es am Anfang relativ haeufig bei mir. Nachdem der Extruder Kopf neu designed wurde, hatte ich bisher keinen. Trotzdem kann es immer noch passieren insbesondere, wenn es falsch/unguenstig zusammengebaut wurde.
- Jams/Cloggs: Ist sehr stark von der Aussentemperatur/Druckobjekt/Filament/Slicing Einstellungen abhaengig. Konstruktionsbedingt neigt der direct drive extruder heisser zu laufen als bowden. Das kann bei sehr niedrigem filament flow zu einem Problem werden (heat creep). Dieses Phaenomen ist aber nicht neu und auch nicht MK3 alleiniges Problem. Ich hatte aber bisher keine Notwendigkeit gesehen das mitgelieferte heatbreak oder Extruder zu tauschen. Das ist die neueste Sau, die durch das Dorf getrieben wird. Davor war es der Bondtech extruder.
- Flex Plate: Bei meinem MK2 PEI sheet musste ich es oefter tauschen, weil es relativ leicht/schnell beschaedigt werden kann. Seitdem ich Prusas Flex plate im Einsatz habe, nuzte ich immer noch die erste eine Seite. Weil beim Abnehmen die Oberflaeche nahezu nicht belastet wird. Reinigung ist meinstens nur mit IPA abwischen. Wenn du viel zwischen PETG/PLA wechselst, dann kann es zu einer gruendlicheren Reinunging fuehren. Aber das liegt daran, dass PLA und PETG nicht aneinander kleben und leichte Reste immer an der PEI kleben bleiben.
- Nozzle: Original Nozzle musste ich bisher nicht tauschen. Normale PLA/PETG filaments nutzen es nahezu nicht aus. Der Tausch ist allerdings relativ einfach. Nozzle leicht erhitzen, abschrauben und neue wieder dran machen.
- Lager: Es sind leichte Abnutzungserscheinungen zu sehen. Allerdings hatte ich bisher keine Notwendigkeit gesehen diese zu tauschen. Die sind immer noch minimal und Druckqualitaet ist fuer mich immer noch zufriedenstellend.
Kann dir nicht viel darueber sagen, wie zuverlaessig die anderen Drucker sind. Aber an der Prusa Farm kannst du sehen, dass man die Drucker durchaus als 24/7 Farm betreiben kann. Ich achte zwar auf die Drucker, Wartung ist wichtig. Aber meine Frau druckt inzwischen drauf und schaut nicht mal nach dem ersten Layer.
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RE: Prusa printer - ja oder nein?
Von 3DLac ha ich jetzt zum 1. Mal gehört, aber lt. Beschreibung soll das ja die Haftung am Druckbett erhöhen, also eigentlich kontraproduktiv, oder?
Noch eine Frage: Wann oder wie oft wechselt man eigentlich die Nozzle bzw. woran erkannt man, dass es Zeit dafür ist?
Das soll am PRUSA ja nicht ganz so einfach sein?!? Werde mir die Drucker auf jeden Fall assembled kaufen. Wenn ich die Arbeitszeit in der Firma für´s montieren dazu rechne, rentiert sich das KIT ja überhaupt nicht...
Naja, 3DLac ist gerade bei PETG eine Trennschicht zum PEI Druckbett, dass das nicht beschädigt wird. im kalten Zustand löst sich das dann ganz einfach ab, aber warm haftet es.
Düsenwechsel sind eher selten nötig wenn man kein abrasives Material druckt oder die Düse anderweitig beschädigt. Bisher war bei mir keiner nötig, ich würde aber annehmen, dass man es irgendwann am Druckbild erkennt. Wenn ich die Düse bisher getauscht habe, dann nur um andere Düsendurchmesser zu nutzen.
Besonders schwer ist der wechsel nicht. Es gibt eigentlich keinen wesentlichen Unterschied zu jedem anderen Drucker, der ein E3D Hotend verwendet.
Besonders schwer
RE: Prusa printer - ja oder nein?
Hallo zusammen,
Erstmal danke für die zahlreichen Antworten, war in letzter Zeit zeitlich aber leider etwas eingeschränkt, um zu antworten!
Habe mittlerweile 2 Stück MK3S bei mir stehen und bin von der Qualität der Drucke wirklich mehr als beeindruckt.
Hätte nicht gedacht, dass es tatsächlich so ein Riesenunterschied zum Anycubic gibt. Vor allem die Maßhaltigkeit ist um Welten besser!!
Wenn es Neuigkeiten bezüglich der urprünglich angedachten Printfarm gibt, halte ich euch gerne auf dem Laufenden (sollte es jemanden interessieren...).
Werde Mal abwarten, was hier seitens PRUSA noch kommt bezüglich Farm-Software und mir in der Zwischenzeit die LACK-Einhausungen bauen...
PS: Habe bei einem der Geräte das Problem, dass er alle paar Sekunden ohne erkennbaren Grund einen Crash meldet und der Druck abbricht. Support konnte mir hier leider auch nicht weiterhelfen... 🙁 Hat von euch vielleicht jemand das selbe Problem?? Wäre über Hilfe dankbar. Der 2. Drucker funktioniert ohne Probleme...
RE: Prusa printer - ja oder nein?
Mit dem Prusa hast Du meiner Meinung nach eine gute Wahl getroffen, solltest aber mehr oder weniger damit rechnen, dass das eine oder andere Problem technischen Zugriff erfordert und Du dich wohl oder übel auch damit auseinandersetzen solltest. Inzwischen gibt es jedoch zahlreiche Foren und Erfahrungsberichte dazu, weshalb das die Sache etwas erleichtert. Hier im deutschen Forum gibt es einige Benutzer, die wirklich viel Erfahrung mitbringen und sehr hilfsbereit sind.
Zu Deinem Problem: Versuch mal die crash Erkennung am LCD-Menü zu deaktivieren.
LG, Karl
Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.
RE: Prusa printer - ja oder nein?
Du.
Du hast.
Du hast es bestellt und es hat dich gefällt.
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