Mehrere probleme
Hi ...
Vorab danke für die Community, is echt massiv interessant hier zu lesen.
Ich hab mit meinem MK3 seit zusammenbau immer wieder probleme Prints zu schaffen. und das dumme daran ist, dass meine Erfahrung so begrenzt ist, dass vor lauter googeln mein Kopf explodiert. Vielleicht habt ihr Ideen / Ansätze, wo ich weiter "testen kann". Leider hab ich auch das Problem dass ich manchmal nicht weiss wie ich es beschreiben soll.
Die Probleme:
(1) Layer Skipping (ich nenn es mal so):
in höheren Drucken tauchen immer wieder leere "Zeilen auf". Ich bin mir aber nicht sicher ob es sich dabei um "echte" skips handelt, oder eventuell einfach nicht greift, oder wölbt oder was sonst auch. Hier ein Foto von einem Beispiel:
(2) Curling (auch hier bin ich mir bei der nomenklatur nicht sicher)
auf der Oberfläche auchen immer wieder bei leicht gerundeten flächen wildes curling auf... nachdem ich nicht weiss ob das der richtige Name ist, hier erneut ein Foto:
(3) Bed Adhesion
wenn ich dinge im Zentrum Drucke, läuft es echt super ... aber ab dem Zeitpunkt dass ich etwas gegen die Ränder platziere, oder einfach etwas größer ist, heftet es nicht am Bed und meistens bleibt die Nozzel dran hängen und reißt das Objekt mit.
Was hab ich bisher dagegen getan
wegen (3)
wegen (1) und (2)
Habt ihr irgendwelche weiteren Tips für mich? Weihnachten kommt, und ich schaff keinen einzigen erfolgreichen Print 😕
Danke jedenfalls
Re: Mehrere probleme
Zu 1:
Layer skips wie bei deinem Beispiel sind fast immer ein Problem bei der Extrusion. Schau mal in den Extruder, ob da einiges an Filamentstaub/-späne herumliegt. In dem Fall sind die Extruderfedern zu stark gespannt. Ansonsten könnten sie auch zu wenig gespannt sein und nicht richtig greifen. Ebenso ist es wichtig, dass der Fillamentweg zum Extruder möglichst widerstandslos ist. Überprüfe ob das Filament irgendwo reibt und sich sauber abrollt.
Zu 2:
Von deinem Bild ausgehend, vermute ich mal du meins ein Überhangsproblem. Wenn die Horizontale 0° und die Vertikale 90° entspricht, dann kannst du nur bei 45° sicher sein, dass beim Drucken eine saubere Oberfläche entsteht, da hier wenigstens die Hälfte einer Layerline auf der vorherigen liegt. Das Ganze ist aber auch Filamentabhängig. Mit manchen schafft man durchaus auch 30°. Du druckst ein rundes Objekt, also stell dir einfach mal den Tangentenverlauf an der Objektkontur vor. Ganz unten, wo die Steigung nur wenige Grad entspricht, druckst du quasi in der Luft und bekommst entsprechend einzelne Fäden. Spätestens ab 45° wird deine Oberfläche dann aber plötzlich wieder sauber.
Diese Tatsache musst du entweder bei deiner Konstruktion beachten oder mit Stützstrukturen (z.B. auch einem Raft) ausgleichen. Stützen aus demselben Material hinterlassen dabei immer noch eine unschöne Oberflache. Das beste Ergebniss erzielt man mit löslichen Supports.
Zu 3:
Gegen Warping kann man zum einen das Bett entsprechend vorbereiten und zum anderen einen Brim verwenden. Was die beste Bettvorbereitung ist, ist Materialabhängig. Man sollte den Druckbereich nicht mit blosen Händen anfassen, da das Hautfett die Haftung reduziert.
Re: Mehrere probleme
Danke für die rasche Antwort.
Mit (1) glaub ich liegst du 100% richtig. Danke
zu (2) & (3) hab ich vergessen was dazu zu schreiben:
(2) das ist die Oberseite ... kein Überhang. da würde mir Support nix helfen.
(3) das Bett wird brav mit Isopropyl Alkohol behandelt und einmal die Woche mit Aceton. Und nie mit blosen Händen angefasst.
Re: Mehrere probleme
Peter hat deine Probleme schon größtenteils beantwortet.
Zum Punkt Haftung bzw "First Layer"
Hier sind 3 Punkte zu Berücksichtigen:
Sauberkeit:
Zur Grundreinigung am besten die Druckplatte mit Wasser und Spülmittel waschen und mit einem Küchenpapier trocknen
Zwischendurch mit IPA (Isopropylakohol >95%) und Papiertuch abwischen
Druckfläche nicht mit Fingern berühren (Außer den Primer-Streifen, da kannst du drüberwischen = Trennmittel)
Höheneinstellung:
https://shop.prusa3d.com/forum/viewtopic.php?f=62&t=2981
Dieser Link beschreibt die beste Methode um die optimale Einstellung zu finden.
Diese kann je nach Material unterschiedlich sein. Ist für mich nicht immer logisch, aber so ist es halt
Wenn die erste Schicht nicht passt sind Fehldrucke vorprogrammiert.
Feineinstellung:
Das ist optional - musste ich noch nicht machen ist aber vor allem erst dann sinnvoll wenn die beiden oberen Punkte passen.
Viel Erfolg
Re: Mehrere probleme
Also (1) und (2) sehen für mich nach Underextrusion aus.
(1) nur bei manchen Ebenen
(2) massiv zu wenig Material, wenn das eine Oberseite sein soll.
Welches Material bei welcher Geschwindigkeit, Ebenenhöhe und Temperatur druckst du? (Höhere Temperatur oder langsameres Drucken kann helfen -> zu viel Volumen pro Zeit gefordert? Der Druckkopf kann nicht mehr als 10-13mm^3/s)
Sind die Extruderzahnräder ordentlich mit der Welle verschraubt? (Also das eine, die andere Seite dreht ja nur mit).
Sind die Extruderzahnräder ordentlich eingestellt, so dass die Einbuchtung (Also der geriffelte Teil) in einer Flucht mit dem darunterliegenden PTFE Röhrchen liegt? Das sollte wirklich genau sein, auf Bruchteile eines Millimeters.
Und, wie schon erwähnt, die Spannung der Extruderschrauben überprüfen. Meine stehen links ca. 0,5mm über. Für TPU z.b. drehe ich sie nur so weit, dass die Federn gerade so greifen. Für PLA dann ca. eine Umdrehung weiter -- die stehen dann immer noch ordentlich über.
Die Zweite Seite des Extruders (der "Idler") sollte sich sehr leicht frei drehen lassen.
Reinige auch den Extruder, nicht das die geriffelte Fläche schon voll mit Plastik ist.
Bei meinem vorherigen Drucker kündigte sich so immer der degenerierte PTFE-Schlauch an, das sollte aber beim V6 eigentlich nicht mehr vorkommen.
Natürlich kann es noch immer eine verschmutzte Düse sein (unwahrscheinlich.) Kommt das Material beim extrudieren ins nichts einigermaßen gerade heraus? Dann sollte die Düse ok sein.