Katastrophales Druckergebnis durch versetzte Ebenen  

RE: Katastrophales Druckergebnis durch versetzte Ebenen

Posted by: @letsbastel

Hallo liebe Druckfreunde,

der Prusa ist wie auch meine bestehenden i3er selbst zusammengebaut und nach einigen (max. 10) kleineren Testdrucken der erste produktive Druck im Druckerpark. Die kleineren Drucke (Z-Höhe kleiner 2 Zentimeter, Masse maximal 20 Gramm) verließen alle absolut promlemlos und mit einem tadellosen Ergebnis.

Nun habe ich ein größeres Teil drucken wollen, gestern früh gestartet und jetzt gestoppt, da Vollkatastrophe. Der Druck war plötzlich um mehrere Zentimeter verschoben und dann nach ca 8 mm (Z) versuchte der Drucker wieder in der richtigen Position zu drucken. Den Druck habe ich als ich es bemerkt habe sofort abgebrochen. Das Teil haftet wunderbar auf dem Druckbett, Temperaturen der Motoren sind normal, die Riemenspannung ist auch optimal. Eine Fehlermeldung oder so hat der Drucker nicht ausgegeben.

Was mir noch aufgefallen ist: Die Verschiebung erfolgte bis unmittelbar an die rechte seitliche Grenze des Bauraumes.

Ich benöte dringend das Teil, möchte aber den Druck erst neu starten wenn der Fehler eindeutig feststeht und vermieden werden kann.

 

Hier ein Foto vom Unfall: https://www.ownfile.de/index.php/s/YI4zqA2GRlQmix6

Hier ein Foto im Slicer: https://www.ownfile.de/index.php/s/Jb5u5TCJmmXVAL1

Hier der verwendete GCODE: https://www.ownfile.de/index.php/s/MeCg6xH21qYh32V/download

 

Hallo letsbastel,

ich würde bei einem solchen Fehler alle Achsen auf Leichtgängigkeit testen.
Wobei das beschriebene Fehlerbild schon seltsam ist und nicht so recht mit einer schwergängigen Achse zu erklären ist.
Was mir sonst so als mögliche Feherquellen einfällt:
- Ein Haustier das kurzfristig den Extruder blockiert hat.
- ein Mitbewohner der in der Drucker gefasst hat.
- Extrem gespanntes Filament durch verkleben oder Ähnliches
- Ein Knoten im Filament

RE: Katastrophales Druckergebnis durch versetzte Ebenen

Wenn du sagst, dass die Riemen frei laufen und entsprechend gespannt sind und auch die Riemenscheiben fest sind, würde ich mal annehmen, dass die Lager kleben. Das lässt sich überprüfen, wenn du den Extruder von Hand nach ganz links und rechts bewegst, wärend der Drucker aus oder im Standby ist. Er sollte sich leichtgängig bewegen lassen.

Hast du vor dem Zusammenbau die Lage und Achsen gereinigt und neu geschmiert?

Wenn nicht, würde ich das eventuell nachholen.

RE: Katastrophales Druckergebnis durch versetzte Ebenen

@kai-r3 @lichtjaeger

Vielen Dank euch beiden für die Ratschläge und Diagnose. Also im ausgeschalteten Zustand lassen sich die Achsen nicht schwerer oder leichter bewegen als bei meinen anderen i3-Druckern. Ich habe die Lager noch nicht selbst geschmiert, das mache ich beim neuen Drucker erst bei der ersten Wartung. Kann ich aber natürlich mal zum Anlass nehmen alle Schrauben zu prüfen und eine erste Wartung vorzunehmen.

Haustiere und Mitbewohner gibt es keine, das Einzige was von den genannten Dingen in Frage kommt wäre eine ungünstige Lage auf der Filamentspule welche den Drucker beim Fahren gehindert haben könnte. Habe gerade mal versucht im Druckvorgang am Filament zu ziehen, doch da erkennt das der Drucker und meldet eine Kollision.

Eine Verständnisfrage: Wenn also aus mechanischen Gründen der Drucker auf einer Achse einen Versatz hat, wie ist dann zu erklären das er das nach einer Weile selbst wieder korrigiert hat? Weil er hat ja nach ca 8mm (Z) wieder in exakt der ursprünglichen Lage gedruckt. Den G-Code habe ich mal in zwei Simulationsprogrammen geprüft, da wird das korrekte und gewünschte Ergebnis ausgegeben.

RE: Katastrophales Druckergebnis durch versetzte Ebenen

Einfach crash detection abschalten. Das hilft in 99.997% der Fälle 😉

RE: Katastrophales Druckergebnis durch versetzte Ebenen

Posted by: @letsbastel

Eine Verständnisfrage: Wenn also aus mechanischen Gründen der Drucker auf einer Achse einen Versatz hat, wie ist dann zu erklären das er das nach einer Weile selbst wieder korrigiert hat? Weil er hat ja nach ca 8mm (Z) wieder in exakt der ursprünglichen Lage gedruckt. Den G-Code habe ich mal in zwei Simulationsprogrammen geprüft, da wird das korrekte und gewünschte Ergebnis ausgegeben.

Wenn die Kollisionsdetektion anspringt, versucht es der Drucker mit einem einmaligen Referenzgang, um den wieder fortzusetzen. Der Rechtsanschlag hat dadurch wohl die Koordinatenverschiebung wieder zurückgesetzt.

RE: Katastrophales Druckergebnis durch versetzte Ebenen

@letsbastel

Crash Detection abschalten ist sicherlich ein Mittel um diesen einen! Druck raus zu bekommen.

Aber ganz sicher ist das keine Dauerlösung!

Zehntausende Drucker funktionieren ganz normal mit allen "Sicherheitsmerkmalen", dementsprechend sollte auch Deiner damit funktionieren.
Wenn also die Crash Detection greifen sollte, ist das auch der Ansatzpunkt alles zu überprüfen.
Und zwar, so leit es mir tut, alles.
Jeden Kabelsitz, jeden Kabelbinder,jede Schraube etc. etc..

Das ist recht nervig, aber ohne wirst Du den Fehler nicht ausmerzen können.

Gruß Kai

RE: Katastrophales Druckergebnis durch versetzte Ebenen

Also wie kann ich mir den Ablauf vorstellen?

Zeit (geschätzt)     Ereignis
0                               Start Druck
10 h                          Filament ist verhakt -> Widerstand -> Drucker hält gegen und fährt 5 cm zu weit bis Anschlag. Filament hängt links, müsste der Versatz wenn es dort hakt nicht in einer verschiebung nach links resultieren?
11 h                           Drucker druckt eine Stunde lang im Versatz merkt dies nun (warum erst jetzt?) und korrigiert durch Referenzfahrt
14 h                          Benutzer bricht Druck ab

@stefan-m12
Was ist denn der technische Effekt wenn ich das abschalte? Was wäre dann in meinem Fall anders gelaufen? Die Erkennung hat ja nicht ausgelöst...

RE: Katastrophales Druckergebnis durch versetzte Ebenen

@letsbastel

Genau diese nicht erfolgte Erkennung wäre der Grund für mich woanders zu suchen.
Und ich stimme Dir zu, den Versatz zweimal durchzuführen macht keinen Sinn.
Wenn der GCODE defekt ist kaufe ich das, aber so aus heiterem Himmel macht der Drucker keinen Versatz.
Vor allem nicht wenn er dann wieder auf die "richtige Spur" zurückgeht.
Wie schaut es denn mit der SD-KArte aus?
Hast Du die schon mal getauscht?
Da hatten wir hier auch schon die seltsamsten Phänomene.
Ach ja, und nur um ganz sicher zu gehen, Du verwendest den Drucker wie er gekommen ist, richtig?
Also ohne Raspi und Octoprint und zusätzliche Änderungen wie Beleuchtung, zusätzliche Verbraucher am Netzteil etc. etc..

RE: Katastrophales Druckergebnis durch versetzte Ebenen

@kai-r3
 - SD-Karte: Also ich benutze mehrere SandiskExtreme 16GB Karten, die dann immer im Wechsel. Den GCODE oben im Link habe ich von der Karte zurück kopiert aber gut das muss ja nichts bedeuten.
 - GCODE: Gibt es da eine gute Möglichkeit diesen zu prüfen? Habe über Google Online -Tools gefunden und dort wird das Teil korrekt dargestellt aber das sind keine Programme von Prusa. Gibt es da einen i3 Simulator oder am Gerät die Möglichkeit der Simulation?
 - Drucker ist so wie er von Prusa kommt. Octoprint hatte ich mal an einem anderen i3 mit einem PiZero, das war aber nicht zuverlässig und hat zu anderen Problemen geführt.

Vielleicht findet sich ja noch jemand mit exakt dem selben Problem.

RE: Katastrophales Druckergebnis durch versetzte Ebenen

@letsbastel

Oha, das klingt wirklich fies jetzt. Druck doch bitte mal ein einfaches Bauteil in der gleichen Höhe. Nen Rohr oder ähnliches. Nur um zu schauen ob der Fehler bei gleicher Höhe reproduzierbar ist. Dann ist es die Mechanik.

RE: Katastrophales Druckergebnis durch versetzte Ebenen

Ich habe momentan einen Druck des gleichen Teils laufen mit anderen Slicereinstellungen. Ich habe mal extra nichts an den Voreinstellungen geändert und drücke die Daumen. 🙄 

RE: Katastrophales Druckergebnis durch versetzte Ebenen

@prus-97

Na dann mal gutes Gelingen. Halt uns bitte auf dem laufenden.

RE: Katastrophales Druckergebnis durch versetzte Ebenen

Ich hatte nun noch direkt mit dem Prusasupport geschrieben und die haben empfohlen mal einen neuen Selbsttest durchzuführen und dann unmittelbar die Werte für die "belt tension" auszulesen. Werde ich machen wenn ich wieder am Drucker bin.

Ansonsten haben die auch die Möglichkeit meinen gcode zum Test einfach auf einen ihrer vielen Testdrucker laufen zu lassen. Das überlege ich dann mal wenn ich nach einem neuen Druckversuch das selbe Ergebnis erhalte.

RE: Katastrophales Druckergebnis durch versetzte Ebenen

Update: Hatte heute leider wieder Probleme, aber nun bei einem kleinen Teil und schon bei 2 mm Höhe (Z). Dabei ist der Extruder mit dem Infill beim Fahren ganz leicht kollidiert. Habe es mitbekommen weil es leicht gerattert hat. Dann ist auch die Crashdetection angesprungen. Beim Fortsetzen immer wieder das selbe Phänomen.
Was mir dann aufgefallen ist: Die obere der beiden Stangen die horizontal verlaufen und wo der Extruder dran befestigt ist um zur Seite zu fahren hat streifige schwarze Ablagerungen. Bild: https://www.ownfile.de/index.php/s/NnS2LQOyU68gPNl Die konnte ich mit einem Stück Küchenrolle entfernen. Beim manuellen Bewegen des Extruders mit der Hand geht es nach links gewohnt leicht, nach rechts jedoch deutlich schwerer. Habe dann die Stange mal provisorisch mit Sprühöl geschmiert und meinen Druck neu gestartet. Lief dann ohne Probleme. Nur die schwarzen Schmierer an der Stange sind wieder gekommen und ich habe dann alle 10 Minuten gereinigt und geschmiert.
Sieht für mich also nach einem Lagerschaden aus.

Würdet ihr einfach Ersatzlager bestellen, gibt es da evtl. auch haltbarere als die von Prusa? Ich meine der Drucker ist noch nicht viel in Betrieb gewesen.

RE: Katastrophales Druckergebnis durch versetzte Ebenen

Hab es mir näher angeschaut, ein Lagerschaden ist es (noch) nicht. Habe jetzt alle Stangen gereinigt und neu geschmiert. Werde es beobachten müssen. Die letzte Schmierung ist zwar erst ein paar Tage her aber solche Ablagerungen hatte ich noch nicht.