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Meine Erfahrung mit ePA-CF  

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kundani
(@daniel-kun)
Eminent Member
Meine Erfahrung mit ePA-CF

Liebe Community,

nach elend langer Recherche und zig youtube Videos im glauben ein hochfestes Material zu besitzen habe ich mir ePA-CF von eSUN gekauft. Mein Anwendungsfall sind kleine, strukturell belastete Modelle. Dabei war es für mich wichtig nicht nur ein Steifes Material zu besitzen, sondern auch eine sehr gute Scherzugfestigkeit, also eine gute Anhaftung der einzelenen Schichten zueinender. Das gute zuerst. Ich habe sehr schnell eine quasi perfekt Oberfläche und in der ersten Schicht auch hoch feste Oberfläche finden können. Im zweiten Step habe ich die Maßhaltigkeit über Prüfkörper kalibriert und dabei den Extrusionsfaktor auf 0,95 gesenkt. So waren Sie auf unter 0,1mm genau. Soweit so gut. Das böse Erwachen kam als ich Rundkörper gedruckt habe um die Interlaminare Scherfestigkeit zu "testen".

Klar das durch den Faseranteil (Wirkt wie ein Fremdkörper) diese zum reinen Pa geringer ist. Bei einem Faseranteil von 20% sollte die jedoch über schaubar sein. Was ich jedoch dann erlebte hat mich umgehauen. Bei deiner Duesentemperatur von 260°C (Herstellerempfehlung) konnte ich im Anschluss mit einem Fingernagel und leichtem Druck die einzelnen Schichten voneinander lösen. What the fuck is going on ? Ich Versuche selbstverständlich in 5°C Schritten zu testen ob sich eine Veränderung ergibt.... und diese ergibt sich auch.... bei 290°C Duesentemperatur konnte ich die Schicht nicht mehr mit der Hand lösen!! WTF. bei 30°C über den Herstellangaben. Wie auch immer ich habe das zeug aus meinem Arbeitszimmer verband. Wer eine unbenutzte Rolle will der soll mir schreiben. Im Preis werden wir uns einig. VG Kuni

Best Answer by karl-herbert:

Ich hatte ähnliche Erfahrungen mit Carbonhaltigen Materialien, wie z.B. GreenTEC Carbon. Das Material lässt sich hervorragend Drucken und ist optisch sehr ansprechend. Angeblich sollen die mechanischen Eigenschaften bei Belastungen auf Zug, Druck und Biegung hervorragend sein. Ich habe daraufhin meine MMU2 mit diesem Material gedruckt und darf nun zusehen wie sich diese nach und nach auflöst. Layerrisse in allen belasteten Bereichen, besonders im Bereich von Schrauben, Buchsen Lagern und Achsen.

Dieselbe Erfahrung mit PC von Polymax. Auch hier hat sich der neu gedruckte Extruder nach und nach aufgelöst.

Diese angereicherten Materialien sind meiner Meinung nach für solche Anwendungen nicht geeignet, es sei denn, die Bauteile werden nur vertikal zu den Layerschichten auf Druck belastet.

Mein nächster Versuch war Nylon/Perlon (PA6 und PA12). Das ist zwar drucktechnisch schwieriger zu verarbeiten, sollte aber bzgl. Belastungseigenschaften (Zug, Biegung, Torsion..) hervorragende Eigenschaften aufweisen. Vorerst habe ich den Extruder (Bondtech) aus Nylon gedruckt. Die Zeit wird zeigen, wie sich das Material bei ständigen Wechselbelastungen und enormen Temperaturschwankungen schlägt.

Carbonhaltiges und Additivhaltige Filamente habe ich aus meinem Filamentvorrat ersatzlos gestrichen. Neben allen PET Varianten hat sich CPE-HG100 bisher auch sehr gut bewährt, welches ich inzwischen der MMU2 zugeordnet habe. Auch hier wird die Zeit zeigen...

This topic was modified 5 years ago by kundani
Posted : 12/01/2020 12:37 pm
karl-herbert
(@karl-herbert)
Illustrious Member
RE: Meine Erfahrung mit ePA-CF

Ich hatte ähnliche Erfahrungen mit Carbonhaltigen Materialien, wie z.B. GreenTEC Carbon. Das Material lässt sich hervorragend Drucken und ist optisch sehr ansprechend. Angeblich sollen die mechanischen Eigenschaften bei Belastungen auf Zug, Druck und Biegung hervorragend sein. Ich habe daraufhin meine MMU2 mit diesem Material gedruckt und darf nun zusehen wie sich diese nach und nach auflöst. Layerrisse in allen belasteten Bereichen, besonders im Bereich von Schrauben, Buchsen Lagern und Achsen.

Dieselbe Erfahrung mit PC von Polymax. Auch hier hat sich der neu gedruckte Extruder nach und nach aufgelöst.

Diese angereicherten Materialien sind meiner Meinung nach für solche Anwendungen nicht geeignet, es sei denn, die Bauteile werden nur vertikal zu den Layerschichten auf Druck belastet.

Mein nächster Versuch war Nylon/Perlon (PA6 und PA12). Das ist zwar drucktechnisch schwieriger zu verarbeiten, sollte aber bzgl. Belastungseigenschaften (Zug, Biegung, Torsion..) hervorragende Eigenschaften aufweisen. Vorerst habe ich den Extruder (Bondtech) aus Nylon gedruckt. Die Zeit wird zeigen, wie sich das Material bei ständigen Wechselbelastungen und enormen Temperaturschwankungen schlägt.

Carbonhaltiges und Additivhaltige Filamente habe ich aus meinem Filamentvorrat ersatzlos gestrichen. Neben allen PET Varianten hat sich CPE-HG100 bisher auch sehr gut bewährt, welches ich inzwischen der MMU2 zugeordnet habe. Auch hier wird die Zeit zeigen...

Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.

Posted : 12/01/2020 2:12 pm
Lichtjaeger
(@lichtjaeger)
Noble Member
RE: Meine Erfahrung mit ePA-CF
Posted by: @daniel-kun

Bei deiner Duesentemperatur von 260°C (Herstellerempfehlung) konnte ich im Anschluss mit einem Fingernagel und leichtem Druck die einzelnen Schichten voneinander lösen. What the fuck is going on ? Ich Versuche selbstverständlich in 5°C Schritten zu testen ob sich eine Veränderung ergibt.... und diese ergibt sich auch.... bei 290°C Duesentemperatur konnte ich die Schicht nicht mehr mit der Hand lösen!! WTF. bei 30°C über den Herstellangaben. Wie auch immer ich habe das zeug aus meinem Arbeitszimmer verband. Wer eine unbenutzte Rolle will der soll mir schreiben. Im Preis werden wir uns einig.

Hier spielt nicht nur die Düsentemperatur eine Rolle. Gerade die Kühlung hat hier einen besonders starken Einfluss auf die Layerhafung. Falls du dem Zeug noch mal eine Chance einräumen willst, solltest du es beim nachsten Mal mit etwas reduzierter Druckgeschwindigkeit und stark reduzierter Lüfterdrehzahl versuchen. (Vorzugsweise im Gehäuse)

eSun ist nicht wirklich eine Qualitätsmarke (max. für chinesische Verhältnisse), aber zum Wegwerfen ist die Rolle dennoch zu schade. Ich würde sie schon gerne übernehmen, aber da ich gerade keine spezielle Verwendung dafür habe, kann ich auch nicht wirklich Budget dafür bereitstellen. Wenn du bereit wärst sie für einen Spottpreis + Versand zu verschleutern, wär ich offen für eine PM.

Für dich empfehlenswerter wäre aber evtl. eine stille Auktion. Schreib einfach mal deine Versandkosten (D und EU) hier rein und lass dir das Gebot der Leute per PM Schicken. So kannst du noch das Maximale aus deinem Fehlkauf raus holen.

Posted : 12/01/2020 2:44 pm
kundani liked
kundani
(@daniel-kun)
Eminent Member
Topic starter answered:
RE: Meine Erfahrung mit ePA-CF

@lichtjaeger

ok ich überleg mir das nochmal aber danke dafür. VG!

Posted : 12/01/2020 3:07 pm
karl-herbert
(@karl-herbert)
Illustrious Member
RE: Meine Erfahrung mit ePA-CF

@daniel-kun

Vielleicht kannst Du das Material ja für weniger beanspruchte Teile einsetzen. Ich habe meine Carbonmat. derweil gut verpackt in die Schublade verbannt und verwende es gegebenenfalls für einfache, kleine Bauteile.

Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.

Posted : 12/01/2020 5:23 pm
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