Material-Zufuhrproblem mit Ninjaflex
Hallo zusammen,
für einige Teile benötige ich das Filament Ninjaflex TPU. Leider habe ich beim Drucken dieses Materials häufiger das Problem dass sich vor dem Teflonrohr eine Art Schlinge bildet und dann kein Filament mehr aus der Düse austritt. Nach einiger Zeit fängt dann der Antrieb (also das über die Feder angepresste Treibrad) an zu springen. Das Teflonrohr ist noch das original von Prusa mitgelieferte Teil und hat auch keine erkennbaren Verschleißspuren.
Gibt es irgendwelche speziellen Tricks zum Drucken von derart flexiblem Material?
RE: Material-Zufuhrproblem mit Ninjaflex
Ich hatte ähnliche Probleme mit FilaFlex98. Ich habe die Gummiwurst zwischen PTFE und Zahnräder auf die (bei mir) eingestellten retracts zurückgeführt. Ich habe dann die Temperatur nochmal erhöht (250°) und alle Retracts abgeschaltet.
zieht dann zwar etwas Fäden, aber das kann man bei diesem flexiblen Material gut nacharbeiten.
RE: Material-Zufuhrproblem mit Ninjaflex
Wenn Du den PrusaSlicer verwendest, dreh' doch mal die Maximale Volumengeschwindigkeit runter (wenn Du Zeit hast, fang bei 1 an) und schau, ob es dann geht. Wenn dann keine Probleme mehr auftreten, kannst Du die Geschwindigkeit erhöhen bis es wieder Ärger gibt, um den richtigen Punkt zu finden.
Ich drucke mein flex TPU bei 2,5.
siehe: https://help.prusa3d.com/de/article/maximale-volumengeschwindigkeit_127176
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RE: Material-Zufuhrproblem mit Ninjaflex
Vielen herzlichen Dank. In beiden Fällen sind das Parameter, an die ich mich bisher nicht heran getraut habe.
Insbesondere das mit der Volumengeschwindigkeit erscheint mir schlüssig.
Ich werde das beim nächsten TUP-Druck testen!
RE: Material-Zufuhrproblem mit Ninjaflex
Was ich auch noch gern mache, ist, eine kleine "abfallPyramide" zu drucken. Hierzu setze ich die Flow-Rate auf 35% für die Pyramide runter und den Infill auf 20%. Was bezwecke ich damit? Zum einen habe ich so immer kleine Unterlegteile in verschiedenen Stärken - kann man immer mal brauchen... Und zum anderen Verbrauchen Sie weder viel Zeit noch viel Material. Aber Sie bewirken, daß bei jedem Layer ein Druckabbau in der Düse passiert, ohne das diese Leer läuft. Damit kann ich sogar ein wenig schneller fahren, weshalb der Faktor Zeit nicht in das Gewicht fällt - eher Positiv in dem Fall... Und zum anderen resultiert die Schleifenbildung auf zuviel Spiel bei der Zuführung und/oder sich mehr oder minder schnell aufbauenden Innendruck in der Düse. Wird der zu hoch, Staut sich das Material zurück, mit der Folge, daß es gegen das Nachgeförderte Aufstäubert und entsprechend irgendwo hin weg will - Schlaufe am Ritzel läßt grüßen...
Findest hier ein wenig was zu... Muß aber gestehen, daß PrusaSlicer das wohl auch kann, ich aber bisher TPU auf meinem Ultimaker mit Simplify3d verarbeitet habe...
Gruß, Digibike
RE: Material-Zufuhrproblem mit Ninjaflex
Noch eine Anmerkung: Generell ist es keine gute Idee, Kunststoffe allzu lang zu köcheln... Chemisch ist das nicht gut und damit auch nicht für die Druckbarkeit. Aber TPU reagiert da, nach meiner Erfahrung, deutlich heftiger, als andere Materialien. Ich heize Manuell auf die Zieltemperaturen von Bett und Düse, starte den Druck und sobald die FW das Druckbett vermessen hat und Richtung Startposition Purge-Raupe fährt, schiebe ich das Material erst von Hand, zügig in die Schmelzkammer. So hat das Material keine Chance zu "verköcheln"...