Das leidige Thema Extruder-Skipping
Hey,
ich hab schon länger ein immer wieder auftretendes Problem mit Extruderskipping. Es ist klar retraction-related. Es tritt nur bei bestimmten Modellen auf, es tritt auf wenn viele Retractions schnell hintereinander folgen und es verschwindet, wenn ich retraction ganz abschalte (dann sehen viele Drucke natürlich furchtbar aus).
Es beginnt oft mit ein paar einzelnen Klicks, aber wenn genug Retractions zusammen kommen, bleibt irgendwann das Filament hängen und das Ergebniss ist ein konstantes "Klackern" und kein weiteres Filament kommt aus der Düse. Wenn das erste Klacken auftritt, kann ich durch "Filament wechseln" kurz den Druck anhalten und nachdem das Filament ein mal entnommen, unten der "Blob" entfernt und wieder eingesetzt wurde, verschwindet das Klackern für eine weile und taucht dann oft einige schichten später wieder auf. Je nach dem wie schnell ich das Problem erkenne, sieht man nichts oder es gibt sichtbare underextrusions und natürlich kann ich auch nicht alle drucke ständig babysitten.
Ich habe in der Vergangenheit das Hotend getauscht (zwei mal), Düsen gewechselt (zuletzt auf eine Nozzle X), Coldpulls gemacht, die Federspannung verändert, den gesamten Druckkopf einmal auseinander und wieder zusammengebaut, Retraction von 0.8mm auf 0.5 und heute sogar auf 0.4 gesenkt, retraction-speed schrittweise bis auf 10mm/s gesenkt, die Temperaturen hoch oder runter korrigiert und einen kühleren Extrudermotor verbaut und das Problem tritt immer noch auf. Es ist stellenweise besser geworden durch die eine oder andere Maßname, aber es ist immer noch da und ich kann bestimmte Modelle immer noch nicht drucken.
Hat jemand noch eine Idee, die ich noch nicht ausprobiert habe? Woanders habe ich die Empfehlung bekommen, einen Bondtech-Extruder zu verbauen, aber ich glaube darann, dass es MÖGLICH sein muss das Problem mit dem standard-Extruder zu lösen, schliesslich benutzen ja auch andere ihren mk3s so wie er von prusa gebaut wird.
RE: Das leidige Thema Extruder-Skipping
Mh, ich würde mir mal die PTFE im Extruder anschauen, die können verschleißen, besonders, wenn sie nicht ganz bis ans Ende reingedrückt sind und/oder von dem Dings (collet) oben nicht richtig gehalten werden. Wenn Du kein original Ersatz hast, kannst Du die auch selber zurecht schneiden und mit Karl-Herberts Anspitzer behandeln ( https://www.printables.com/model/34035-ptfe-multitool ) siehe: https://help.prusa3d.com/de/guide/so-schneiden-sie-ptfe-schlauche-original-prusa-drucker_22424
If at first you don't succeed, skydiving is not for you.
Find out why this is pinned in the general section!
RE: Das leidige Thema Extruder-Skipping
Das Problem hatte auch ich früher mit meinem MK3S öfter, wenn ich PLA verdruckt hatte --- besonders wenn es im Raum warm war und genau wie Du bei einer Reihe von Retracts. Seit einem halben Jahr ist da Ruhe. Einerseits habe ich dem Extruder das Update auf MK3S+ spendiert, dazu habe ich noch einzelne Teile getauscht (siehe unten).
Wie von Robin erwähnt, ist es wichtig, das das PTFE die korrekte Form hat, also Länge sowie innen bzw. aussen im richtigen Winkel angefast ist. Das Werkzeug von Karl-Herbert hilft dabei.
Hast Du einen MK3S oder MK3S+? Hat Dein Drucker ein Gehäuse?
Beim MK3S+ hat Prusa den Filamentpfad im Extruder etwas korrigiert und die Luftführung um das Heatsink minimal geändert. Die aktuellen Teile findet man bei github.com/prusa3d. Die habe ich mir ausgedruckt. Im Original sind die aus PETG (bis auf den fan-shroud, der ist mindestens aus ASA), ich hatte bis vor kurzem welche aus ASA verbaut, die gehen gut. Im Moment teste ich PC-CF, das noch etwas höhere Temperaturen vertragen sollte. Beachte, daß sich die Länge des PTFE von MK3S zu MK3S+ leicht geändert hat.
Neuere Firmwareversionen sollen die Temperatur des Extrudermotors etwas senken.
Um die Wärme, die zu den Extruderritzeln aufsteigen kann zu minimieren verwende ich folgende Teile: Heatblock aus Kupfer (leitet Wärme deutlich besser als Alu von der Heizpatrone zur Düse), Düse weiterhin aus gut leitendem Messing (i. Ggs. zur Nozzle X), aber hart beschichtet (MicroSwiss), Heatbreak aus Titan (leitet weniger Wärme hoch). Dann noch das Heatbreak wie vorgeschrieben mit Wärmeleitpaste in das Heatsink einschrauben.
Früher hatte ich als Notbehelf eine Haube (extruder-cooler) mit Noctua-Lüfter über dem Extrudermotor. Die habe ich seit dem Umbau nicht mehr gebraucht.
Ich hoffe, das hilft Dir weiter.
RE:
ich glaube darann, dass es MÖGLICH sein muss das Problem mit dem standard-Extruder zu lösen, schliesslich benutzen ja auch andere ihren mk3s so wie er von prusa gebaut wird.
Da Blauzahns Tipps in eine andere Richtung gehen, möchte ich bekräftigen, dass ich glaube, dass Du das zu Recht glaubst.
Der MK3S ist sicher nicht perfekt, aber er läuft auch ohne Mods zuverlässig und lange... (die NozzleX würde ich auch wieder rausmachen)
If at first you don't succeed, skydiving is not for you.
Find out why this is pinned in the general section!
RE: Das leidige Thema Extruder-Skipping
Mit welcher Geschwindigkeit druckst Du? Schneller als 100%?
I try to give answers to the best of my ability, but I am not a 3D printing pro by any means, and anything you do you do at your own risk. BTW: I have no food for…
RE: Das leidige Thema Extruder-Skipping
Mh, ich würde mir mal die PTFE im Extruder anschauen, die können verschleißen, besonders, wenn sie nicht ganz bis ans Ende reingedrückt sind und/oder von dem Dings (collet) oben nicht richtig gehalten werden. Wenn Du kein original Ersatz hast, kannst Du die auch selber zurecht schneiden und mit Karl-Herberts Anspitzer behandeln ( https://www.printables.com/model/34035-ptfe-multitool ) siehe: https://help.prusa3d.com/de/guide/so-schneiden-sie-ptfe-schlauche-original-prusa-drucker_22424
Auch das PTFE hatte ich schon mal getauscht, allerdings sieht das Tool präziser und besser aus, als das was ich verwendet hatte. Wird der nächste Versuch.
Mit welcher Geschwindigkeit druckst Du? Schneller als 100%?
Nein bisher eher mal langsamer, was aber auch nicht geholfen hat.
Das Problem hatte auch ich früher mit meinem MK3S öfter, wenn ich PLA verdruckt hatte --- besonders wenn es im Raum warm war und genau wie Du bei einer Reihe von Retracts. Seit einem halben Jahr ist da Ruhe. Einerseits habe ich dem Extruder das Update auf MK3S+ spendiert, dazu habe ich noch einzelne Teile getauscht (siehe unten).
Wie von Robin erwähnt, ist es wichtig, das das PTFE die korrekte Form hat, also Länge sowie innen bzw. aussen im richtigen Winkel angefast ist. Das Werkzeug von Karl-Herbert hilft dabei.
Hast Du einen MK3S oder MK3S+? Hat Dein Drucker ein Gehäuse?
Beim MK3S+ hat Prusa den Filamentpfad im Extruder etwas korrigiert und die Luftführung um das Heatsink minimal geändert. Die aktuellen Teile findet man bei github.com/prusa3d. Die habe ich mir ausgedruckt. Im Original sind die aus PETG (bis auf den fan-shroud, der ist mindestens aus ASA), ich hatte bis vor kurzem welche aus ASA verbaut, die gehen gut. Im Moment teste ich PC-CF, das noch etwas höhere Temperaturen vertragen sollte. Beachte, daß sich die Länge des PTFE von MK3S zu MK3S+ leicht geändert hat.
Neuere Firmwareversionen sollen die Temperatur des Extrudermotors etwas senken.
Um die Wärme, die zu den Extruderritzeln aufsteigen kann zu minimieren verwende ich folgende Teile: Heatblock aus Kupfer (leitet Wärme deutlich besser als Alu von der Heizpatrone zur Düse), Düse weiterhin aus gut leitendem Messing (i. Ggs. zur Nozzle X), aber hart beschichtet (MicroSwiss), Heatbreak aus Titan (leitet weniger Wärme hoch). Dann noch das Heatbreak wie vorgeschrieben mit Wärmeleitpaste in das Heatsink einschrauben.
Früher hatte ich als Notbehelf eine Haube (extruder-cooler) mit Noctua-Lüfter über dem Extrudermotor. Die habe ich seit dem Umbau nicht mehr gebraucht.
Ich hoffe, das hilft Dir weiter.
Bisher ist es ein mk3s ohne Gehäuse. Es sollte zwar theoretisch auch möglich sein ohne auf den mk3s+ umzusteigen, aber das wäre dennoch eine brauchbare Lösung, mit der ich auch gut zurecht kähme. Wenn das PTFE-Röhrchen keinen gewünschten Erfolg bringt, fasse ich das mal als Projekt ins Auge.
RE: Das leidige Thema Extruder-Skipping
Denk an den von Robin erwähnten collet clip (z.B. solche auf Printables) damit der Verriegelungskragen (collet) oben im Heatsink gesichert ist und das PTFE-Röhrchen bei retracts nicht hochgeschoben werden kann. Sonst könnte das Filament den collet irgendwann doch mal heruntergedrückt haben.
Du kannst auch nur Teile des Upgrades auf MK3S+ verwenden. Sofern Du ein wenig passendes Filament hast, kannst Du lediglich die Extruderbauteile drucken und einbauen. Wenn ich mich recht erinnere, ist der x-carriage kompatibel geblieben, so daß Du nicht den halben Drucker zerlegen mußt sondern nur die Teile im vorderen Bereich des Extruders. Da diese mindestens aus PETG sein sollten und ich vermute, daß Du die Probleme nur mit PLA hast, sind die wahrscheinlich druckbar, ohne daß Extruderskipping auftritt. Hast Du schon mal PETG verdruckt? Welche(s) Blech(e) hast Du?
Die zusätzlich gewechselten Teile habe ich eingebaut, um die Sicherheitsmarge noch etwas zu vergrößern. Ich gebe Robin recht, daß auch der MK3S zuverlassig drucken kann. Mir erschien das bei PLA im Sommer jedoch manchmal zu grenzwertig.
RE: Das leidige Thema Extruder-Skipping
Ja, ich drucke PETG regelmäßig, wenn ich Teile brauche, die etwas schlagfester sind und/oder temp.-beständig. Hatte ich erwähnt, dass ich den Extruder auseinandergenommen und wieder zusammen gesetzt hatte? Was ich vergessen habe zu erwähnen, war dass ich ihn komplett neu gedruckt und ersetzt hatte (da gabs noch keinen +).
Ich hab ein glattes und ein Texturblech.
Mein Fahrplan sieht jetzt wie folgt aus: Ich drucke mir das Tool zum zuschneiden von PTFE-Röhrchen und ersetze das (und sichere es gegen hochrutschen?)
Wenn das Problem wieder auftritt, drucke ich den + Extruder und probiere es damit. Sollte das ebenfalls ohne Erfolg bleiben, ziehe ich ein Bontech extruder Upgrade in erwägung.
Danke an alle, die Tipps da gelassen haben!
RE: Das leidige Thema Extruder-Skipping
Hast Du Extruder-Skipping bei PETG jemals beobachtet?
Der Winkel Außenfase am unteren Ende des PTFE muß mit dem im Heatbreak harmonieren, damit dort kein Spalt entsteht, indem sich Filament sammeln könnte (siehe .e3d V6-175-BREAK (non MMU2)). Wenn Du den Extruder ohnehin demontierst, denke an die Wärmeleitpaste an der richtigen Stelle (siehe wie-man-...-kuhlkorper-austauscht).
Ich gehe davon aus, daß Deine Extruderritzel bereits jetzt gut mit dem Filamentpfad fluchten (siehe: How to improve the quality of your 3D prints on the Original Prusa i3 MK3? ). Und nur zur Kontrolle: Der Hotendlüfter bläst rein?
PID-autotuning könnte auch nicht schaden (siehe Fünf Dinge, die Sie vielleicht noch nicht über Ihr Original Prusa i3 MK3 wissen, oder help.prusa3d...pid-tuning).
Noch ein Thread von @antimix zu diesem Thema: prusa-edition-heat-break-easily-jam-clog-with-pla
Schöne Grüße
RE: Das leidige Thema Extruder-Skipping, PTFE-tube und -multitool
In der Anleitung (so-schneiden-sie-ptfe-schlauche) von Prusa ist zu sehen, daß beim MK3S+ das nach unten weisende Ende des PTFE doppelt gefast ist, sowohl außen (viel) als auch innen (ganz wenig). Die innere Fase hilft zu verhindern, daß Filament hängen bleibt, wenn es zurückgezogen wird --- besonders beim Coldpull. Das würde ich auch beim MK3S (ohne Plus) so machen. So spitz, wie in der Skizze für den MK3S bekommt man das eh nicht hin --- gerade bei dem butterweichen PTFE.
Den Bleistiftanspitzer, aus dem die Klingen im ptfe-multitool sind, habe ich im örtlichen Supermarkt bekommen. Die Taschen im gedruckten Teil waren aber knapp bemessen, so daß ich etwas nacharbeiten mußte, bis die Klingen an Sollposition lagen. Den Zentrierbohrer habe ich bei hoffmann-group.com bestellt, da ich ungern bei Amazon und nie in Chinaläden bestelle.
RE:
..da ich ungern bei Amazon und nie in Chinaläden bestelle.
...da ich gerne unabhängig bin, gute Qualität und Support schätze, kaufe ich (in Bezug auf technische Artikel u.Ä.) gerne Vorort und Online bei erfahrungsgemäß bewährten Unternehmen. Amazon und Konsorten ist mir zuviel "Katz im Sack" und kann unnötig Zeit und Geld kosten. Für solche Experimente fehlt mir Zeit und Energie.
Man ist eben oft verführt, hie und da zu kaufen, da die Online Angebote verlockend und rasch geordert sind. Cloneware kommt für mich natürlich nicht in Frage, da ich nicht beführworte, dass "Cloner" das Gedankengut findiger Leute (mehr oder weniger gut/schlecht) kopieren und billig verkaufen, auch wenn es nicht immer leicht sein mag ein Cloneprodukt vom Original zu unterscheiden.
Da hat halt jede/r eigene Prinzipien. Wenn also nicht hauptsächlich der Preis die Musik spielt, lohnt sich eine genauere Recherche und Überlegung, wohin ich meine Zeit und Energie investiere.
Schöne Grüße,
Karl
Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.