Nextruder bzw. Druckkopf wechseln, um Schaden festzustellen
Hallo,
ich habe gestern den Fall gehabt, dass mein Druck nicht weiterlief. D.h. der Druck lief weiter, das Druckbett hat sich weiter abgesenkt, aber der Druck wurde nicht durchgeführt. Währenddessen hat der Druckkopf Knacklaute von sich gegeben.
Ich habe mir folgende Beiträge durchgelesen:
Ich habe mit der Pinzette zwar ein Teil Filament aus der Seitenklappe ziehen können, aber ein erneutes befüllen ist nicht möglich.
Nun wollte ich den Nextruder mal demontieren, um mir das Ganze mal anzugucken, ggf. zu reinigen und mir Ersatzteile zu bestellen. Hier wäre meine Frage, ob es hierfür eine Anleitung für die Demontage gibt bzw. wie ihr in einem solchen Falle vorgehen würdet.
Vielen Dank im Voraus
RE: Nextruder bzw. Druckkopf wechseln, um Schaden festzustellen
Nun hat das Beladen des Filamentes geklappt. Allerdings knackt es zwischendurch manchmal und dann hat man im Druck eine Lücke (siehe Screenshot). Ich vermute, dass das Filament hier durchrutscht und dann auf dem Druckbett nicht zur Verfügung steht... Kennt ihr das?
RE: Nextruder bzw. Druckkopf wechseln, um Schaden festzustellen
Hallo,
kann es sein, daß die Düse verstopft ist? Da gibt es die sog. "Cold Pull" Technik, bei der man ein Stück Filament in der Düse leicht abkühlen läßt und dann nach oben rauszieht, um Verschmutzungen zu entfernen.
Das Planetengetriebe sieht für mich normal aus, ist einfach gefettet (Achtung: Wenn man das rauszieht, braucht man zum Zusammenbauen Spezialwerkzeug, um die Zahnräder "einzufädeln". Das liegt nur bei Bausatz und MMU3 mit dabei, muß man sich sonst selber drucken).
Vielleicht kann man das Zahnrad ja an der Stelle, wo es das Filament berührt, etwas saubermachen. Staub an der Stelle (Außenseite) ist sicherlich unerwünscht, aber prinzipiell ist das Ganze erstmal recht robust. Ich würde mit der Düse anfangen zu suchen d.h. idealerweise zum Debuggen austauschen, um ein Problem damit auszuschließen.
RE: Nextruder bzw. Druckkopf wechseln, um Schaden festzustellen
Also das Getriebe habe ich nur im ersten Schritt aufgemacht (noch bevor ich die anderen Artikel gelesen habe). Die Zahnräder sind immernoch in dem messingfabenen Ring. Die Schablone habe ich auch noch. Nur würde ich ungerne das Ganze anhand der Bauanleitung zurückbauen. Meine Hoffnung war, dass es da etwas kompakteres und vorallem speziell für die Demontage des Nextruders gibt.
Aber wenn die "Cold Pull" Technik gibt es m.E. auch als extra Menüpunkt. Das war die Thematik mit dem 30cm Filament. Das probiere ich morgen mal aus.
Mich beruhigt auf jeden Fall, dass mein Drucker nicht übermäßig versifft und von mir runtergewirtschaftet wurde 😀
Vielen Dank
RE: Nextruder bzw. Druckkopf wechseln, um Schaden festzustellen
Knacken bedeutet meistens, daß das Filament nur noch schwer oder gar nicht mehr von den Extruder-Zahnrädern transportiert werden kann. Das würde man dann auch am entladenen Filamentende sehen, daß das Filament mehr oder weniger von den Extruder-Transportzahnrädern abgeraspelt wird.
Das muß aber nicht unbedingt eine Verstopfung sein, sondern es kann auch sein, daß das Filament von der Rolle nur schwer abgerollt werden kann. Bevor man da nun die große Keule mit Aufschrauben des Nextruders heraus holt, würde ich als erstes mal testen:
- ob das sich Filament leicht abrollen läßt: leichtläufige Filamentrolle, keine Verknotungen auf der Filamentrolle, was beim Entladen leicht mal passieren kann wenn man nicht aufpaßt und das sich dann nach einer Weile Druckzeit zu einer richtiogen Blockade führen kann
- dann einen Cold Pull machen
- und wenn das auch nicht hilft eine neue Düse einbauen.
- Erst danch würde ich schauen, ob sich Filamentreste im Nextruder verhakt haben.
RE: Nextruder bzw. Druckkopf wechseln, um Schaden festzustellen
Solange die Zähne noch "frei" sind, was willst damit erreichen, daß du es zerlegst? Beim wieder zusammenbauen nicht vergessen, das Getriebe wieder zu "kalibrieren". Hat auch was mit dem gleichmäßigen Anziehen zu tun.
Die Nozzle-Einheit einfach entfernen und wieder Gangbar machen, den von dort kommt das Problem her. Der Nextruder hat da in den seltensten Fällen "Aktien" dran. Sowas kann schonmal passieren. Es gibt schöne lange 1,6 mm Bohrer. Er muß von der Länge bis knapp vor die Verengung, dem Heatbreak im Prinzip, reichen, wenn er im Bohrfutter eingespannt ist. Einmal rein gefahren, Düse einbauen und aufheizen, Rest per Förderung raus schieben und weiter gehts...
Gruß, Digibike
RE: Nextruder bzw. Druckkopf wechseln, um Schaden festzustellen
So... Also das filament war nicht nennenswert verknotet. Es war zwar nicht mehr so ordentlich, wie als ich es ausgepackt habe, aber keine Wicklungen, die das Abrollen verhindert hätten.
Ich habe die Cold Pull-Technik angewendet. Allerdings war die integrierte Funktion nicht brauchbar, da das Filament nicht gemaden, sondern entladen wurde. Deshalb habe ich das Manuell gemacht, wie hier beschrieben: LINK
Die Rizel der Zahnräder, die das Filament in die Extrusionseinheit fördern, habe ich mal freigepustet, aber nicht dran rumgekratzt. Ist das normal, dass dort so viele Filament-Ablagerungen hängen? Aus technischer Betrachtungsweise, muss die Antwort "ja" lauten, aber auf lange Sicht, müsste das doch die Zähne zusetzen und die Förderung verhindern, oder?
Gibt es für den Core One ein Wartungsprotokoll mit entsprechenden Anleitungen? Ich habe hierhingehend nämlich nocht nichts gemacht.
Die Nozzle-Einheit einfach entfernen und wieder Gangbar machen,
Gibt es hier einen besseren Weg, als die gesamte Einheit aufzumachen Stichwort: "Kabel entfernen". Wenn nein: Gibt es eine Anleitung, wie ich dies am besten mache?
RE: Nextruder bzw. Druckkopf wechseln, um Schaden festzustellen
Also das hat jetzt erstmal nichts gebracht... beim Beladen ist wieder dieses Klicken und Schnappen zu hören. Es kommt zwar minimal was aus der Nozzle raus, aber mit dem Geräusch kann ich schon aufhören.
Mir ist aber auch ein Knarzen beim Einzug des Filamentes aufgefallen...
Ich habe nun Heatbreak mit Düse ausgebaut, Düse getrennt, mit einem Cremebrulett-Brenner, erhitzt und mit einer Akupunkturnadel freigemacht... da war ordentlich Spautz drin. Die langen 1,6mm Bohrer habe ich mir jetzt mal bestellt. Damit werde ich die Düse dann von der anderen Seite aus sauber machen. Nachdem die Düse abgekühlt war, war auch kein Druchkommen mehr mit der Akupunkturnadel. Auch das Aufheizen auf 290°C hat dann nichts mehr gebracht.
- Kann eine Düse so hart verbacken, dass man da auch mit Hitze und "Stochern" nicht mehr weiterkommt?
- Kann man die Düse zu sehr erhizen?
- Ab wann ist eine neue Düse nötig?
- Kann man die Nozzle von der Düse trennen?
- Ist sowas normal oder hat das was mit schlechtem Filament zu tun? Ich verwende das Filament von Geeetech.
Hier mal die Anleitungen, die ich verwendet habe
Nun ist meine Frage, wie ich am Besten vorgehe. Ich befürchte, dass ich die Nozzle mit Heatbreak ausbauen muss, da ich das Nozzle-Replacement-Tool nicht ausgedruckt habe:
Eine Anleitung für das Entfernen der gesamten Nozzle Gruppe habe ich hier gefunden (Da ich das Nozzle-Replacement-Toolnicht ausgedruckt habe)
Ich werde jetzt auf die Bohrer warten und mit den Akupunkturnadeln nach und nach rumstochern...
RE: Nextruder bzw. Druckkopf wechseln, um Schaden festzustellen
Kann es schon. Vor allem, wenn es "verbrannt" ist, also zu "Kohle" verkohlt ist. Da brauchts dann schon ein wenig Geduld und extreme Temperatur. Da ist dann der beste weg, wenn du das oben frei machst (mit Bohrer), dann richtig aufheizt und 2 min. einpendeln läßt, dann PLA rein laden, und auf Druck in der Düse halten und auf 85 Grad abkühlen lassen. Entriegelung mußt aber offen haben..., und dann beherzt raus ziehen. PLA wird extrem flüssig, verteilt sich in die kleinsten Hohlräume und klebt bei 85 Grad extrem, ist aber noch so flexibel, daß es durch die Verjüngung, mit Kraft, rausgezogen werden kann. Das sooft wiederholen, bis die Spitze schön diese Form mit Verjüngung abbildet und nirgendwo Vrunreinigungen durch anderes Material abbildet - am besten also weißes oder farbloses Filament, da siehst du jeden verkokelten Rest... Die Standardprozeduren funktionieren sehr gut, aber eben bei Standardthemen. Das ist aber nicht der Fall, wenn so gar nichts mehr gehen will und noch nichtmal ne Nadel mehr rein will - und nach oben hin ist die Öffnung halt keine 0,x mm, sondern knapp über 1,6 mm groß, was das Evakuieren von verkolten Resten etc. deutlich erleichtert...
Gruß, Digibike
RE: Nextruder bzw. Druckkopf wechseln, um Schaden festzustellen
Ist das normal, dass dort so viele Filament-Ablagerungen hängen?
Nein bzw. das dauert ewig bis da merklicher Abrieb zu sehen ist. Bei mir ist am MK4 nach 1 Jahr Drucken noch kein Abrieb zu sehen. Wenn das Filament nicht mehr durch die verstopfte Düse raus kommen kann, der Extruder aber immer nachschieben will, dann hörst du zum einen das Knacken, zum anderen wird von den Transportritzeln im Extruder das Filament abgeraspelt. Das siehst du nicht nur an Abrieb im Extruder, sondern auch am abgeraspelten Filament nachdem du es entladen hast. Es kann auch sein, daß du die Andruckrollen zu stark gespannt hast. Dann wird das Filament auch schlechter transportiert.
Kann eine Düse so hart verbacken, dass man da auch mit Hitze und "Stochern" nicht mehr weiterkommt?
Kann man die Düse zu sehr erhizen?
Ja, wenn du die Düse zu heiß machst und das Filament oder z.B. bei Holzfilament die Additive verbrennen.
290° ist für PLA bereits extrem.
Ab wann ist eine neue Düse nötig?
Nunja, das ist relativ. Wenn du nur PLA druckst, hält so eine Düse sehr lange. Wenn du mit der Messingdüse abrasive Filamente druckst, dann ist die Düse sehr schnell, oft schon nach dem 1. Druck, hin.
Wenn verkohlte Reste in der Düse stecken, die du auch mit einem Cold Pull nicht heraus bekommst, dann sollte man einfach die Düse austauschen.
Kann man die Nozzle von der Düse trennen?
Du meinst Düse vom Heatbrake trennen? "Nozzle" ist das englische Wort für Düse. 😉
Beim Nextruder sind Düse und Heatbrake eine Einheit. Die kann man nicht trennen, außer du verwendest einen V6-Adapter und die normalen E3D V6-Düsen.
Ist sowas normal oder hat das was mit schlechtem Filament zu tun? Ich verwende das Filament von Geeetech.
Du meinst ob Verstopfungen normal sind? Kommt vor. Wenn in der Düse was verkohlt ist oder wenn du nach einem Druck mit einem Filament, was eine hohe Drucktemperatur benötigt, anschließend z.B. PLA druckst, also mit niedrigerer Temperatur und du zuvor nicht genügend bei der höheren Temperatur gespült hast, oder es zu einem Heat Creep kommt wegen unzureichender Kühlung des Heatbrake (Gefahr besteht leicht bei PLA bei zu hoher Umgebungstemperatur), oder ...
Es gibt natürlich aus sehr schlechte Filamente (brüchig, ungleichmäßiger Filamentdurchmesser), aber Geetech gehört nicht dazu.
Ich werde jetzt auf die Bohrer warten und mit den Akupunkturnadeln nach und nach rumstochern...
Mit Bohrer kann man auch einiges kaputt machen wenn nicht exakt gerade oder zu weit gebohrt wird. Ich würde einfach die Nextruder-Düse austauschen und testen, ob das Problem damit behoben ist. Dann kannst du später immer noch mit der verstopften Düse herumprobieren. Wenn das dann wieder schnell zu einer Verstopfung kommt, dann mal den Heatbrake-Lüfter prüfen ob der auch läuft und bei PLA vor allem auch mal die Temperatur im Gehäuse prüfen. Ich habe zwar nur einen offenen Drucker, aber in der Sommerhitze bei 30°C und mehr kann ich auch kein PLA mehr drucken ohne daß es zu einer Verstopfung kommt.
RE: Nextruder bzw. Druckkopf wechseln, um Schaden festzustellen
Vielen Dank für die ausführliche Antwort...
Ich habe jetzt viel rumprobiert und mit den Bohrspitzen und Akupunkturnadeln gestochert... es scheint nun wieder mit der alten Düse zu gehen... die neue liegt aber für den Notfall bereit.
Das war auf jeden Fall eine spannende Erfahrung und hat mich etwas weitergebracht... gebraucht hätte ich das zum jetzigen Zeitpunkt zwar nicht, aber das ist ja immer so.
Vielen Dank für eure großartige Unterstützung.


