Wie funktioniert das PTFE-Mulitool?
Ich habe mir das PTFE-Multitool von printables.com in PETG ausgedruckt. Der Druck sieht auch ganz ordentlich aus. Die Nut für das Ablängen mußte ich nachfeilen, weil es klemmte.
Nun habe ich aber ein Problem mit der Anwendung zum Fase schneiden, was leider aus den Bildern nicht ersichtlich ist: wie läßt sich da die Außen-Fase in den PTFE-Schlauch schneiden? Ich würde 60° und 120° benötigen. Aus den Bildern geht hervor, daß die Bleistiftspitzer-Klinge in die Nut eingelegt (auf der Seite wo außen 60° und 120° drauf steht?) und festgeschraubt wird (wie herum?). Aber dann liegt die Schneidekante der Klinge doch stramm an der Wand an und ich kann nirgendwo den Schlauch gegen die Schneidkante führen. Wie läßt sich so denn die Fase schneiden? Und wie unterscheide ich 60° und 120°? Die Bezeichnung auf der Seite des Tool weist doch in die gleiche Nut.
RE: Wie funktioniert das PTFE-Mulitool?
Ich habe bewusst nur 90 und 120 Grad Aussenfasen vorgesehen, da Bohrwerkzeuge bei der Herstellung der Heatbreak mit einem Spitzenwinkel von 60 Grad generell nicht verwendet werden. Wenn Die Fase zu spitz ist (was bei 60 Grad der Fall ist) wird der PTFE gequetscht, wodurch sich der Innendurchmesser verjüngt und der Filamentdurchfluss beeinträchtigt bzw. verhindert wird.
Für die Innenfasen dient der 60 Grad Zentrierbohrer, welcher mit einem Akkuschrauber verwendet werden kann.
Je nach verwendetem Filament und Druckerkalibrierung können die Drucktoleranzen abweichen und es müssen gegebenenfalls Flächenbereiche nachgefeilt werden. Falls die Abweichungen zu groß sein sollten, würde ich am Drucker mal den Kalibrierwürfel von Prusa durchlaufen lassen und die Aussen und Innenmaße überprüfen.
Das Teil ist simpel aufgebaut, weshalb ich auf das Erstellen einer Bedienungsnaleitung verzichtet habe.
Schöne Grüße,
Karl
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RE: Wie funktioniert das PTFE-Mulitool?
Hast du geschaut ob die Löcher hinten durchgängig sind? Bei mir waren sie mit Stützmaterial verstopft und ich musste einmal mit dem Bohrer ran. Aber dann war alles ok.
LG
Elke
RE:
Achso, bei den Zahlen an den Seiten beziehen sich nur die unteren Zahlen auf die Außenfase? Das hatte ich nicht kapiert gehabt.
Beim Originalen Heatbreak wird ja eine 120°-Fase benötigt. Ich hatte das Heatbreak aber gegen ein Titan-Heatbreak von Brozzl ausgetauscht (sieht genauso aus wie das hier oft empfohlene, aber nicht mehr hergestellte von Bondtech), welches eine etwas steilere Fase benötigt. 90° ist aber ja keine Fase, sondern ein rechtwinkeliger Schnitt.
Ich wollte eigentlich die PTFE-Schläuche gegen welche von Capricorn austauschen und auch durchgehend vom Extruder bis ins Heatbreak machen (weniger Stroßstellen), deshalb muß ich also die Fase selber schneiden.
Ist beim Prusa Mini+ eigentlich auch eine Innenfase nötig? In der Prusa-Anleitung steht davon nichts. Nur bei der MK-Serie steht was von Innenfase.
Aber das eigentlichen Problem ist ja, daß die Schneidkante der Klinge stramm an der Wand anliegt. Da müßte doch eigentlich ein Spalt bleiben so wie beim Bleistiftanspitzer, denn so soll denn sonst der Span durch und wie soll sonst die Schneidkante gegen das PTFE-Röhrchen kommen? Das Loch für das PTFE-Röhrchen geht zwar bis vorne, aber da ist zum einen nur noch 1/4 vom Loch und das PTFE-Röhrchen schließt auch bündig mit der schrägen Fläche ab (müßte doch überstehen damit die Schneidkante fassen kann?). Sind die Klingen von den simplen Bleistiftanspützern denn nicht in der Breite standartisiert? Welche Breite darf die Klinge maximal haben? Der Anspitzer aus dem Amazon-Link ist nicht mehr leiferbar, also hatte ich mir so einen Simpel-Anspitzer beim örtlichen Schreibwarengeschäft gekauft gehabt.
Ich habe mal versucht das zu fotografieren:
RE:
Im rot markierten Bereich sollten 2 Öffnungen vorhanden sein, an welche direkt die Schneide des Messers anliegt. Bei mir und den anderen Nachbauten funktioniert das Anfasen eigentlich recht gut. Du musst den PTFE bis zum Anschlag in die Bohrung führen und im Uhrzeigersinn drehen.
Deine montierten Klingen scheinen soweit zu passen. Evtl. wurden die Bohrungen nicht sauber gedruckt oder es liegt eine Verstopfung vor. Ich kann das so leider nicht nachvollziehen.
Vergleich Dein gedrucktes Teil genau mit der STL im Slicer. Sieht das identisch aus?
Schöne Grüße,
Karl
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RE: Wie funktioniert das PTFE-Mulitool?
Danke, dein Foto hat mir weitergeholfen. Mein Druckteil sah genauso aus wie im Slicer, aber nach Einlegen und Festschrauben der Klinge war von dem Stückchen Loch wie in deinem roten Kreis nichts mehr zu sehen, nicht mal ein winziger Schlitz davon. Das wurde von der Klinge vollständig überdeckt und daher konnte ich das PTFE-Röhrchen auch nur bis an die Rückwand der Klinge schieben. Stützmaterial war im Bohrloch auch nicht vorhanden, da ich ohne Stützmaterial gedruckt hatte (Ausrichtung: Boden des Multitool auf die Druckplatte). Das Stützmaterial bekomme ich immer nicht vernüftig ab, daher versuche ich Bauteile immer so zu legen, daß ich ohne Stützmaterial auskomme. Ohne Stützmaterial sahen sie Löcher sehr sauber und glatt bis zum Lochende aus.
Ich habe nun das Loch etwas in Richung der Klinge mit einem Bohrer verlängert, damit neben der eingebauten Klinge noch ein Loch wie in deinem Foto zu sehen war. Damit funktionierte das Fasen nun. 👍
RE: Wie funktioniert das PTFE-Mulitool?
👍 und viel Spaß mit dem Multitool!
Schöne Grüße,
Karl
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RE: Wie funktioniert das PTFE-Mulitool?
Ist wie ein Schweizer Taschenmesser für den PTFE-Schlauch. 👍
Ich muß nur noch meinen Mini besser einstellen. Oder lag es am Slicen daß es bei meinem Druck nicht so ganz paßte?
Wenn ich deine stl im Prusa Slicer öffne, dann steht das Teil auf der vorderen Ringkante. Hat das einen besonderen Grund? Ich hatte den um 180° gedreht, damit ich ohne Support auskomme.
RE: Wie funktioniert das PTFE-Mulitool?
Vermutlich bestimmt die CAD Weltachse (aus der Baugruppe heraus) die Ausrichtung im Slicer, was aber nur Spekulation ist.
Wie sich die STL Datei aber wirlich im Slicer nach dem Einfügen ausrichtet und warum das so ist, kann ich Dir nicht erklären. Es gibt aber Gott sei Dank die Möglichkeit, zumindest im PrusaSlicer (und sicherlich in anderen Slicern), das Teil so hinzudrehen (verschieben, drehen, skalieren....) wie man es braucht.
Schöne Grüße,
Karl
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