Erfahrungsbericht nach etwa 2 Wochen Prusa Mini+  

Erfahrungsbericht nach etwa 2 Wochen Prusa Mini+

Der Mini+ ist mein erster Prusa. Gekauft habe ich ihn, um eine Entscheidung zu treffen, welche Drucker ich mir privat kaufen möchte, um meine in die Jahre gekommene Technik zu ersetzen. Außerdem wollte ich noch einige Drucker für die Schule anschaffen.
Für den Mini hatte ich mich entschieden, weil er einfach von der Größe her ausreicht und ich gezielt europäische Hersteller unterstützten wollte. 

- Der Zusammenbau verlieft Problemlos (vormontierte Version), die Anleitung ist sehr gut geschrieben, die Abbildungen dürften allerdings etwas größer ausfallen.
Der erste Druck (PLA) war eine Enttäuschung: Stringing ohne Ende und eine katastrophale Haftung auf der Bodenplatte.

Haftung:
Diese hatte ich nach Anleitung mit Isopropanol gereinigt. Auch bei den nachfolgenden Drucken ähnlich Probleme. Ohne ein Bett mit zu drucken ging mal gar nichts. Etwas besser wurde es dann, wenn ich das Blech vor dem Druck mit Spülmittel gereinigt hatte, gut war es aber noch immer nicht.
Selbst beider Kalibrierung waren die Ecken unsauber, weil die Haftung des Filaments an der Nozzle scheinbar größer war als die Haftung auf der Oberfläche. Diese hat as Filament wieder mitgezogen und so aus den Ecken "gezogen" oder bei geraden Strecken Wellen entstehen lassen. Nach dem Tipp des Supports, dass der Abstand wohl noch zu gering sei, bin ich also immer weiter herunter. Außer Kratzern auf dem Blech gab das keinen Erfolg, also wieder nach Augenmaß höher eingestellt, das Problem blieb zunächst bestehen.
Probiert habe ich verschiedene Filamente, die ich hier herumliegen habe und die allesamt in den alten Geräten gut liefen und vorsichtshalber auch ein neues. Ich habe die Filamente sorgfältig getrocknet, um Festigkeit als Ursache auszuschließen. Das hatte nur eine minimale Verbesserung zur Folge. Wirklich geholten hatte nur der Wechsel zu einem pulverbeschichteten Blech. Damit funktioniert die Haftung zumindest ab jetzt sehr gut.

Beschichtung defekt: Beim dritten Probedruck löste sich ein Stückchen der Beschichtung mitten Auf dem Originalblech, auf dem eigentlich sonst nichts so richtig gut haftete. Es war ein großflächiger PLA Druck. Der Support wollte nichts von Ersatz hören, die Bleche seinen Verbrauchsmaterial und von der Garantie ausgeschlossen. Super, beim dritten Druck! Erklärt doch gleich die ganzen Drucker zum Verbauchsmaterial dann müsst ihr gar nicht mehr haften!

Stringing: Neben dem Haftungsproblem hatte ich noch Problem mit einem sehr unregelmäßigen Druck und vor allem mit Stringing. Ichhabe zig Parameter ausprobiert, die üblicherweise damit in Zusammenhang stehen: Bewegungsgeschwindigkeit, Extrusionsfaktor, alle möglichen Einzugsparameter. Selbst sehr extreme Einstellungen führten nur zu geringen Verbesserungen, dafür aber für häufiges Reißen des Filaments im Feeder. Gelöst werden konnte das Problem nun fast zu 100%. Nicht etwa durch den Prusa-Support, sondern durch einen Austausch von Feeder und Heatbreak durch durch Exemplare eines Drittherstellers.

Nachdem nun ein auf den ersten Blick vernünftiger Druck zustande kam, ran an die Feineinstellung: Zu einer Überraschung war die Kalibrierung ansonsten hervorragend, der Würfel hatte genau die X,Y,Z längen wie vorgesehen. Endlich mal was Positives vom Mini!

Allerdings fiel auf, dass bei höheren Objekten eine Verzerrung nach rechts hin auftrat. nach längerer Untersuchung des Problems habe ich festgestellt: Die Z-Achse war alles andere als gerade. Die X-Achse hing dadurch nicht annähernd gerade über dem Druckblech, was mir eine kleine Wasserwege auch mehr als deutlich bestätigte. Der 5. Ständer (Gummiklotz) unter den Z-Achse hängt auch in der Luft und kann den Drucker gar nicht stützen. Ich glaubte also an ein Montage-Problem und habe den Drucker wieder auseinander und nach Anleitung neu zusammengebaut. ABer nein, es ist kein Monategefehler, wohl er ein Planungsfehler, vielleicht bei einem Update von Teilen entstanden, wer weiß das schon. Geholfen haben letztendlich nur 2 Dinge: Ein beherzte "Präzisionsbiegung" und ein selbstgedruckter (auf einem hervorragend funktionierendem Chinesen) Untersatz für die Z-Achse, damit sie vernünftig gestützt steht.

Jetzt nach all dem Aufwand und mit Hilfe von Teilen eines Drittherstellers druckt der kleine vernünftig. War doch ganz einfach!

Meinen Grundsatz, auf jeden Fall die Europäer zu unterstützen zu wollen, habe ich aber nach dieser Erfahrung aufgegeben und mich für die neue Druckfarm für einen Qualtitätsanbieter aus Fernost entschieden. Aufgebaut, eingeschaltet, läuft perfekt.