Kleberfrage(n)
Hallo Leute.
Klar, wir drucken, aber manchmal ist es einfach nicht verkehrt, Teile zu verkleben. Warum? Weil z.B. ein Druckteil in drei Teilen viel leichter und schäner zu drucken ist wie im Ganzen.
Oder, so wie in meinem Fall, ich habe ein Teil aus TPU90 und ein Teil aus PA12 Nylon (SLS Druck) welche miteinander verklebt werden sollen, am besten fast verschmolzen. Wenn ich an Prototypen experimentiere nehme ich ja gerne einfachen Superkleber, also Cyanacrylat.
Der ist halt schnell fest aber auf lange Sicht zu spröde, zieht Feuchtigkeit und ist eben oft nicht ideal.
Jetzt wollte ich euch fragen, was meint ihr zu TPU und PA12, also ein verkleben von einem bewusst flexibel gewählten Material und eben dem festen aber zähen Nylon?
Das Thema Kleber ist echt fast so tief wie das uns bekannte Universum, naja fast so tief eben : )
glg thomas
RE: Kleberfrage(n)
Servus Thomas,
ich zittiere den Klebeprofi bzgl. Kleben von PA:
Marktgängig sind hier auch anwendungsfertige Lösemittelklebstoffe, wie etwa Scotch-Weld 1099 von 3M – ein spezieller Kunststoff-Klebstoff auf Nitrilkautschukbasis mit einer langen Klebspanne, der höchste Festigkeit nach Hitzeaktivierung erreicht. Er eignet sich zum Kleben von PA gegen PA, aber auch von Polyamid auf verschiedenen Gummimaterialien, Hartgeweben und -papieren, auf Holz, Filz, Leder und auf Metallen. Alternativ funktioniert hier auch den Scotch-Weld Kunststoffklebstoff 4693 zum Verbinden von PA mit vielen Kunststoffen inkl. Polyethylen, Polypropylen, schlagfestem Polystyrol, Acrylglas, Hart-PVC, Polycarbonat oder ABS.
Einen Versuch ist's wert.
Schöne Grüße,
Karl
Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.
RE: Kleberfrage(n)
Also ich verlasse mich auf 2-Komponenten-Epoxitharz
RE: Kleberfrage(n)
2K Kleber will ich hier nicht nehmen. 12h Aushärtezeit und dann verklebt das nur. Wäre dann eigentlich nur wie Superkleber.
Herberts Tip ist ja tatsächlich ein "welder", sprich, löst den Kunststoff an und verschmilzt ihn.
RE:
Das Problem beim Kleben von Nylon und Ähnlichen, z.B. POM:
Polyamide zeichnen sich durch eine hohe Lösemittel- und Chemikalienbeständigkeit aus. Diese an und für sich bemerkenswerte Eigenschaft und die sehr geringe Oberflächenspannung (PA6 -> 43,0 mN/m) führt jedoch dazu, dass Polyamide generell nicht auf einfache Art und Weise zu kleben sind. Um die Oberfläche "klebbar" zu gestalten, muss diese mit einem Primer vorbehandelt werden. Da gibt es verschiedenen Produkte auf Basis von Ameisensäure oder Methansäure. Durch Vorbehandlung mit diesem Substrat wird die Oberfläche aufgeraut, die Spannung erhöht und somit eine klebbarer Untergrund geschaffen. Danach kann der gewünschte Kleber (fest, dauerelastisch...) aufgetragen werden.
Der oben genannte Scotch-Weld 1099 von 3M ist ein alternativer Lösungsmittelklebestoff, welcher dirket auf die sauber gereinigten Oberflächen aufgetragen werden kann.
2K Epokleber werden auf einer unbehandelten ebenen Fläche kaum haften bzw. lassen sich die Klebeverbindungen mit wenig Kraftaufwand lösen.
Einfach mal ein Stück PA, POM oder Teflon hernehmen und testen.
Eine weitere Alternative zum Verbinden von gleichwertigen Materialien, wie z.B. Nylon-Nylon, wäre natürlich das Schweißen, was ich, falls anwendbar, dem Kleben vorziehen würde.
Schöne Grüße,
Karl
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