Vorgehensweise bei Filamentwechsel
Nach meiner letzten Verstopfung im Heatbreak frage ich mich, wie die richtige Vorgehensweise bei einem wechsel von PET-G nach PLA ist. Bei PLA habe ich eine Düsentemperatur von 205 – 225 °C , bei PET-G 240 – 260 °C . Nachdem Gebrauch von PET-G befinden sich ja noch Reste des Filaments im Extruder. Setzte ich danach PLA ein, könnten doch die Reste des PET-G im Extruder mit ihrem höheren Schmelzpunkt zu einer Blockade führen. Wie ist da die richtige Herangehensweise, wie macht ihr das in diesem Fall?
Liebe Grüße
Andreas
Erfahrung ist die Summe der Fehler, die man gemacht hat. Arthur Wellestey, 1. Duke of Wellington
RE: Vorgehensweise bei Filamentwechsel
Nach meiner letzten Verstopfung im Heatbreak frage ich mich, wie die richtige Vorgehensweise bei einem wechsel von PET-G nach PLA ist. Bei PLA habe ich eine Düsentemperatur von 205 – 225 °C , bei PET-G 240 – 260 °C . Nachdem Gebrauch von PET-G befinden sich ja noch Reste des Filaments im Extruder. Setzte ich danach PLA ein, könnten doch die Reste des PET-G im Extruder mit ihrem höheren Schmelzpunkt zu einer Blockade führen. Wie ist da die richtige Herangehensweise, wie macht ihr das in diesem Fall?
Liebe Grüße
Andreas
Hallo Andreas,
ich mache bei jedem Filamentwechsel einen Cold Pull (Kaltzug).
Dann ist die Düse immer frei. Das hat sonst mitunter unangenehme Nebenwirkungen. Von Ablagerungen im Extruder über inkosistente Extrusion bis hin zu einer verstopten Düse.
Gruß
Kai
Wer freundlich fragt bekommt auch eine freundliche Antwort.
nec aspera terrent
RE:
Coldpull ist auf jeden Fall kein Fehler. Wenn ich z.B. vorher ABS gedruckt habe (ca.250 Grad C.) und anschl. PLA einspanne, lade ich das PLA mit 250Grad C. und laß einen kurzen Reinigungszyklus (einige Zentimeter vom neuen Filament) durchlaufen, damit die letzten Reste vom vorherigen Filament beseitigt sind. Hin und wieder fahre ich auch mit einer weichen Bürste (Nylon) über die Düse. Damit ist sichergestellt, dass sich keine Altreste auf dem bevorstehenden Druckteil absetzen.
Schöne Grüße,
Karl
Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.
RE: Vorgehensweise bei Filamentwechsel
Ersteinmal herzlichen Dank an Kai und an dich Karl für eure Ratschläge,
Eric ich denke das ist sicher der absolut beste Weg eine Verstopfung zu vermeiden nur mich schreckt der Aufwand etwas ab. Drucke von PLA nach PET-G drückten problemlos die Filamentreste raus, die Düsentemperatur war entsprechend höher, ich hatte keine Probleme. Danach müsste ich noch eine Z-Kalibrierung durchführen, da ein Druck auf den Extruder diesen aus der Balance gebracht haben könnte. So die Anmerkung aus der Wissensdatenbank von Prusa.
Karl ich habe da noch eine Frage zu dem Reinigungszyklus.
Nach einem Druck mit PET-G hatte ich ein Druckteil geladen das für PLA geslict wurde. Vor dem Start erhöhte ich die Düsentemperatur auf 250 °C in dem Glauben das der Druckauftrag mit meiner eingestellten Temperatur beginnt und beim Start die Reste des PET-G herausgedrückt werden. Danach wollte ich manuell die PLA Temperaturwerte einstellen. Zu meinem erstaunen musste ich feststellen, dass der Drucker so lange wartete, bis sich die PLA Temperaturwerte eingestellt hatten. Erst dann startete der Druck und ich hatte dann die Verstopfung.
Wie machst Du das mit dem Reinigungszyklus? Die Temperaturvorgaben z. B. für PLA sind doch schon beim slicen vorkonfiguriert. Es sind sicher Anfängerfragen, aber der bin ich auch seit August letzten Jahres 🙂
Erfahrung ist die Summe der Fehler, die man gemacht hat. Arthur Wellestey, 1. Duke of Wellington
RE:
Ersteinmal herzlichen Dank an Kai und an dich Karl für eure Ratschläge,
Kai ich denke das ist sicher der absolut beste Weg eine Verstopfung zu vermeiden nur mich schreckt der Aufwand etwas ab. Drucke von PLA nach PET-G drückten problemlos die Filamentreste raus, die Düsentemperatur war entsprechend höher, ich hatte keine Probleme. Danach müsste ich noch eine Z-Kalibrierung durchführen, da ein Druck auf den Extruder diesen aus der Balance gebracht haben könnte. So die Anmerkung aus der Wissensdatenbank von Prusa.
Karl ich habe da noch eine Frage zu dem Reinigungszyklus.
Nach einem Druck mit PET-G hatte ich ein Druckteil geladen das für PLA geslict wurde. Vor dem Start erhöhte ich die Düsentemperatur auf 250 °C in dem Glauben das der Druckauftrag mit meiner eingestellten Temperatur beginnt und beim Start die Reste des PET-G herausgedrückt werden. Danach wollte ich manuell die PLA Temperaturwerte einstellen. Zu meinem erstaunen musste ich feststellen, dass der Drucker so lange wartete, bis sich die PLA Temperaturwerte eingestellt hatten. Erst dann startete der Druck und ich hatte dann die Verstopfung.
Wie machst Du das mit dem Reinigungszyklus? Die Temperaturvorgaben z. B. für PLA sind doch schon beim slicen vorkonfiguriert. Es sind sicher Anfängerfragen, aber der bin ich auch seit August letzten Jahres 🙂
Erfahrung ist die Summe der Fehler, die man gemacht hat. Arthur Wellestey, 1. Duke of Wellington
RE: Vorgehensweise bei Filamentwechsel
Möglicherweise habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt.
Der Cold Pull benötigt kaum Zeit. Du lässt das Hotend am Ende des Drucks nur auf die entsprechende Temperatur abkühlen und zupfst dann das Filament raus. Bei PLA liegt die Temperatur relativ genau bei 90°. Aber das musst Du natürlich für jedes Filament selbst ermitteln. Wenn Du die aber einmal hast, ist der Rest total easy. Der Zeitaufwand, wenn man neben dem Drucker sitzt, liegt bei 5 Sekunden für den Cold Pull. Und natürlich die Wartezeit bis das Hotend entsprechend abgekühlt ist. Auch die Ermittlung der Temperatur ist nicht so wild. Ich habe das heute für das FX256 Nylon von Filamentum neu ermitteln müssen nach Wechsel der Düse. In Summe war das nach 10 Minuten gegessen.
Wer freundlich fragt bekommt auch eine freundliche Antwort.
nec aspera terrent
RE: Vorgehensweise bei Filamentwechsel
Hallo Kai,
Ich hatte bisher nicht erwähnt, dass ich eine MMU2S im Einsatz habe. Die zieht mir nach dem Druck sofort das Filament zurück. Sorry ich verstehe nicht, wie ich da an die Filamentreste herankommen soll.
Schöne Grüße,
Andreas
Erfahrung ist die Summe der Fehler, die man gemacht hat. Arthur Wellestey, 1. Duke of Wellington
RE: Vorgehensweise bei Filamentwechsel
Hallo Andreas,
das ist ein guter Hinweis. Mit der MMU2s wird es natürlich etwas aufwändiger.
Für einen Cold Pull bleibt Dir da nur "Handarbeit".
Es sollte aber reichen wenn Du den Filamentsensor abschaltest, den Schlauch der MMU vom Extruder abziehst und dann den ColdPull mit einem Stück Filament durchführst. Also den Extruder aufheizen, Filament einführen und so lange schieben bis etwas aus der Düse kommt, nun die Temperatur passend einstellen (PLA ca. 90°) und bei Erreichen dieser Temperatur den ColdPull durchführen. Das ganze dann so lange wiederholen bis alle Reste raus sind. Hier eignet sich natürlich eine möglichst neutrale Filamentfarbe am besten.
Ich hoffe das hilft Dir erstmal weiter.
Solltest Du noch Möglichkeiten suchen um die MMU2s bei Nichtgebrauch ordentlich außer Betrieb nehmen zu können, ich hätte da einen Vorschlag für die Trennung per Schalter. 😉
Gruß Kai
Wer freundlich fragt bekommt auch eine freundliche Antwort.
nec aspera terrent
RE: Vorgehensweise bei Filamentwechsel
Hallo Kai,
Danke für die weiteren Tipps und die Zeit, die du dir dafür genommen hast. Ich werde die beim nächsten Filamentwechsel ausprobieren. Jetzt versuche ich erst einmal, ohne weitere Umbauten auszukommen.
Schöne Grüße
Andreas
Erfahrung ist die Summe der Fehler, die man gemacht hat. Arthur Wellestey, 1. Duke of Wellington