Drucken von hochtemperatur Kunststoffen
Hallo...
Ich möchte gerne PEEK und PPSU Filamente drucken. Ich habe ein i3 Mk3s und mit einer maximalen Drucktemperatur von 300 Grad, stehe ich vor einer Herausforderung. Ich habe erste Artikel gefunden, um den Drucker zu modefizieren und ihn druckfähig für höherer Schmelztemperaturen zu machen.
Natürlich ist ein Gehäuse notwendig für einen stabilen Prozess. Ausserdem Druckerbauteile in Carbonat drucken, um sie hitzebständiger machen, wäre noch ein Plan. Aber welche Teile alles...? Und was ist mit dem Druckbett.. 120 Grad könnten vielleicht nicht ganz ausreichen..
Da das für mich totales Neuland ist, hat jemand Erfahrungen um so ein Projekt umzusetzen..?
Vielen Dank im Voraus.
Grüße
Maik
RE: Drucken von hochtemperatur Kunststoffen
Hallo...
Ich möchte gerne PEEK und PPSU Filamente drucken. Ich habe ein i3 Mk3s und mit einer maximalen Drucktemperatur von 300 Grad, stehe ich vor einer Herausforderung. Ich habe erste Artikel gefunden, um den Drucker zu modefizieren und ihn druckfähig für höherer Schmelztemperaturen zu machen.
Natürlich ist ein Gehäuse notwendig für einen stabilen Prozess. Ausserdem Druckerbauteile in Carbonat drucken, um sie hitzebständiger machen, wäre noch ein Plan. Aber welche Teile alles...? Und was ist mit dem Druckbett.. 120 Grad könnten vielleicht nicht ganz ausreichen..
Da das für mich totales Neuland ist, hat jemand Erfahrungen um so ein Projekt umzusetzen..?
Vielen Dank im Voraus.
Grüße
Maik
Hallo und willkommen im Prusaforum!
Drucken von PEEK ist mit dem MK3 machbar, allerdings erst nach div. Modifikationen.
Im Hotendbereich benötigst Du einen anderen Thermistor (PT100), Amplifierboard, Heizblock aus vernickeltem Kupfer, Titanheatbreak und eine Modifikation der Firmware. Etwas aufwändiger wird's beim Heizbett. Da ist eine höhere Spannung erforderlich (30V) um damit die notwendigen 140 Grad C. zum Druck von PEEK zu erreichen. Das geht mit einem zusätzlichen Netzteil und einer kleinen Relaisschaltung. Ein kleine Modifikation am Einsyboard wäre auch zu machen. Als Druckauflage eignet sich Kaptonfolie sehr gut. Gehäuse ist nicht unbedingt notwendig. Ich drucke, wenn überhaupt Carbonnylon von 3dxTECH, wenn da nicht der Preis von ca. 800€(achthundert)/kg wäre.
Zum Druck von PEEK habe ich mir eine qualitativ höherwertigere Hartmetalldüse (0.4mm) gekauft ( https://www.3dmakerengineering.com/products/tungsten-carbide-3d-printer-nozzle?variant=14784857145399 )
Anschliessendes Tempern bei ca. 280 Grad C. ist vorteilhaft. Das Material ist jedenfalls das Geld wert, da es unglaublich hitzebeständig, hart und zäh ist (ist quasi mein Aluersatz) 😊
Schöne Grüße,
Karl
Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.
Drucker modifizieren
Guten Morgen Karl,
ich danke dir für deine Antwort. Diese Tipps helfen mir enorm weiter.
Ist es auch nötig gewissse Bauteile neu zu drucken, aus hitzebeständigen Material? Hatte ich in einem Artikel gelesen...
https://www.pcpointer.de/3ddrucker/prusa-i3-mk3s-peek-hochtemperatur-kunststoffe-verarbeiten/
Was denkst du, wird die gesamte Modifizierung kosten?
Grüße
Maik
RE: Drucken von hochtemperatur Kunststoffen
Hallo Zusammen,
das Thema ist bereits etwas älter, dennoch möchte ich mich einklinken. Wenn du das in dem Artikel gelesen hast, wird das wohl auch stimmen 😉 Zumindest wurde Peek darin beschrieben und verarbeitet.
Die 30V am Einsy Board sind nicht erforderlich. Das Heizbett schafft auch so die 140°C. Allerdings hält der Epoxid Kleber die magnete teilweise nicht mehr. Die musst du dann neu verkleben. Der Epoxid Kleber von pattex kann glaube ich bis 180°C.
Die Teile würde ich neu drucken und eine Umhausung brauchst du definitiv. Ansonsten hast du eine zu große Temperaturdifferenz zwischen Druckbett und Hotend.
Mit einem guten gehäuse erreicht man locker 40-45°C Innenraumtemperatur. PETG verformt sich z.B. erst ab rund 70-80°C, aber auch bei 50°C kann das Material bei mechanischer Beanspruchung nachgeben, auch wenn es nicht gleich bricht. In der Nähe vom Hotend wird es aber so richtig heiß. Da musst du ein material mit maximaler Glasübergangtemperatur nehmen. Leider bieten manche Hersteller keine guten Datenblätter, so dass die Werte nicht alle immer gleich ersichtlich sind. Das 3DXTech ist aber gut. Das musst du vorh der Benutzung unbedingt trocknen. und leider sind damit keine feinen Drucke möglich, da mit einer Schichthöhe von 0,25 gedruckt werden sollte. Aber es funktioniert. ich habe auch schon mit dem prusa bei 450°C und 150°C für das Heizbett gedruckt. Ich würde im nachhinein aber lieber in einem guten PEEK Drucker investieren, wenn man es denn überhaupt braucht.
RE:
Warum die 30V für's Heizbett?
Bei einer eingestellten Temp. von 150 Grad C. dauert die Heizphase bei 30 V ca. 8 Minuten. Bei 24V einige Minuten länger. Man braucht die zus. 6 V also nicht unbedingt. Orig. Prusaverbaute Magnete sollten bis 150 Grad C. schaffen. Für solche Temperaraturen verwende ich allerdings hitzefeste Magnete, welche ich mit z.B. diesen Kleber fixiere.
Für höhere Düsentemperaturen benötigst Du idealerweise einen PT100 inkl. Board, Kupferblock (vernickelt) und Titan Heatbreak. Kupferblock und Titanheatbreak muss auch nicht sein, hat sich aber bei mir bestens beim Druck von Carbon PEEK bewährt.
Die texturierte Druckplatte habe ich beim Druck von PEEK immer mit einem Flecken Kaptonband geschützt.
Heute drucke ich kein PEEK mehr, da mir die Filamentpreise zu hoch sind (bis zu 1000 Euro/kg).
Schöne Grüsse,
Karl
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