Hiwin Lager auf dem MK3S
Hallo,
nachdem ich vor einiger Zeit mit den Sinterlagern nicht sonderlich viel Erfolg hatte (läuft nur auf Y ohne grosse Probleme) habe ich mir jetzt mal einen Satz dieser Hiwin Lager und Schienen bestellt. Also, keine Original Hiwin, die sind dann doch zu teuer, sondern die üblichen günstigeren China-Teile, die ja immer noch teuer genug sind.
Gerade packe ich die Dinger aus. Auf den schwarzen Fake-Schienen laufen die Wagen ja prima. Gleiten von alleine die Stange runter. Wenn ich die Wagen aber auf eine der Schiene schiebe geht das schon mit der Hand derart schwer, ich kann mir nicht vorstellen das mein Prusa das lustig findet.
Das Video ist nicht sonderlich toll, aber man sieht, ich muss da schon kräftig drauftupfen damit die sich überhaupt bewegen.
Geölt oder geschmiert habe ich die aber noch nicht, ob der Unterschied dann aber so extrem ist wenn die nicht eingebaut mit der Hand schon kaum zu schieben sind?
Ein Schutzöl, wie bei den Misumis, scheint da auch nicht drauf zu sein. Obwohl beim Händler steht, man müsse die vorher reinigen und neu ölen oder fetten.
Ist das normal und der Grund, dass Hiwin so teuer ist?
Oder sind diese Schienen immer so extrem schwergängiger als die normalen Kugellager von Misumi?
Bin jetzt unsicher, ob ich mir die Arbeit wirklich mache und die einbaue.
Gruß
Stefan
RE:
Ich hatte einen Drucker in Reparatur, welcher mit Chinaschienen ausgestattet war. Wenn man Glück hat, erwischt man eine Führungswagen-Schinen Kombi, welcher seidig und mit geringem Spiel auf der Schiene läuft. Ich habe aber auch schon Kombinationen (Ersatzführungswagen) mit bis zu 1mm (ein Millimeter) Spiel gesehen. Die Schienen waren mit einem welligen Schliff versehen und waren zum Teil "krumm". Jede Fertigungscharge weist andere Toleranzen auf. Teilbereiche sind nicht hart (gehärtet).... War so nicht zu gebrauchen. Muss nicht so sein, aber eine gut passende, brauchbare Charge zu erwischen, ist meiner Meinung nach ein Glücksgriff. Es spielt wahrscheinlich auch eine Rolle, wo ich die Sets kaufe.
Austausch mit originalen Hiwin's brachte eine enorme Verbesserung in allen Bereichen (Leichtlauf, Präzision, Resonanzen). Ich habe bei einem meiner Drucker auch Hiwins montiert, diese jedoch privat, d.h., etwas günstiger eingekauft.
Vor- und Nachteile zu den 8mm Rundwellen ist wieder ein anderes Thema. Dazu hatte der Thomas schon etwas veröffentlicht:
Schöne Grüße,
Karl
Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.
RE: Hiwin Lager auf dem MK3S
Wenn die Lager Spiel hätten ginge es ja noch 😉
Im Ernst, auch mit etwas Fett laufen die praktisch nicht über die Schienen. Ich schicke die zurück, macht keinen Sinn so.
Jetzt probiere ich mal Lager von Igus. Die haben nicht nur die runden Gleitlager sondern auch solche Schienen und Wagen, nur halt mit Kunststoff statt Kugeln. Dazu finde ich nirgendwo Erfahrungen, also versuche ich das mal.
Wird ja sonst langweilig bis der XL verfügbar ist 🙂
Gruß
Stefan
RE:
Hallo,
der nächste Versuch ist durch 🙂
Ich habe jetzt mal folgende Teile eingebaut:
Führungswagen für Y und das obere Lager auf X (4 Stück)
Führungsschienen für Y und die obere Führung auf X (3 Stück)
Lineargleitbuchse (ballig) für das untere Lager auf X (1 Stück)
Lineargleitbuchsen für Z (4 Stück)
Der Einbau war recht einfach und es läuft auch relativ leicht, zumindest leichter als mit den Sinterbuchsen oder den China-Hiwins.
Die Wagen sind verstellbar, darum kann man das ganz gut anpassen.
Das ganze System hat etwas mehr Spiel als mit den üblichen Misumi Lagerns, geht aber noch.
Ein paar Teile musste ich natürlich anpassen.
Was nicht mehr geht ist der Selbsttest und der Riementest. Da zeigt der Drucker immer mal wieder den Fehler, dass die Achslänge nicht stimmt. Auch die Werte für die Riemenspannung sind für für Tonne. Das habe ich einfach ignoriert, der Drucker läuft ja, und die Riemespannung geht ganz gut mit den gedruckten Tensiometer einzustellen.
Der Drucker läuft nun recht leise und gedruckte Objekte sehe sehr sauber aus. Das ist ja schon mal schön 🙂
Was ich nicht kappiere, ich bekomme keinen wirklich guten 1st Layer mehr hin. Auf der einen Seite sind die einzelnen Bahnen nicht wirklich geschlossen und auf der anderen Seite zu dicht am Bett. Ich habe einen Mittelwert gefunden mit dem es halbwegs geht, toll ist das aber nicht. Was mich wundert ist, dass ich das Bett mit Pronterface geradegerichtet habe und dort nahezu perfekte Werte bekomme. Alle 9 Punkte stimmen bis auf die 3te Stelle hinter dem Komma. Trotzdem ist die erste Schicht schief.
Na ja, immerhin, es läuft mal was. Mal sehen wie sich das mit der Zeit bewährt.
Und keine Fettschmiere mehr 😉
Den zweiten Drucker lasse ich mal lieber auf Kugellagern, der läuft super und leise so wie er ist.
Anbei mal alle Teile die ich neu gezeichnet oder geändert habe.
Gruß
Stefan