Dörrautomat welcher zu empfehlen ?  

RE: Dörrautomat welcher zu empfehlen ?

@gerald-spiritofnature:

falls Du mich ansprichst -> hier die STL Daten: Dehydrator_Aussenmantel_Zentrierring

Schöne Grüße,

Karl

RE:

Moinsen 🙋‍♂️

Hier möchte ich Euch gerne meinen "Dörr-Ofen" vorstellen und Euch zeigen wie ich ihn gepimpt 😜 habe und wie ich ihn nutze.

Gekauft habe ich ihn vor einigen Jahren beim großen A für etwa 35 Euro, soweit ich mich recht erinnere. Ich starte den Trockenofen per Fernbedienung, die allerdings nicht dabei war sondern es ist eine alte Funksteckdose an dem ich den Ofen angeschlossen habe. Die Fernbedienung steuert zudem einen Raumlüfter und daher liegt die Fernbedienung bei mir auf dem Tisch neben Tastatur und Maus (+ 3D Maus). Wenn ich hier also etwas mit Fusion360 konstruiere und ich meine das ich in Kürze etwas drucken möchte, dann stelle ich den Ofen an und heize das Filament auf.

Da ich zu gut 95% ABS und Nylon drucke, drucke ich auch direkt aus dem Ofen heraus. Ich habe zwar einige PLA Filamente, aber es sind Proben die ich im Laufe der Zeit so bekommen habe und eine 1kg Spule die ich mal gewonnen habe. Gekauft habe ich mir PLA noch nie.

Der Ofen hat eine Dämmung bekommen die aus 19mm dicken Armaflex besteht. Das Filament bzw ein PTFE-Filament-Schlauch führt direkt von der Spule bis zum Druckkopf. Am Druckkopf ist es allerdings nicht fest eingesteckt da sich der Schlauch selber heran zieht wenn der Extruder läuft.

Im Deckel ist ein Hydrometer eingelassen zur Kontrolle der Luftfeuchtigkeit. Zudem habe ich einen Ring mit Öffnungen gedruckt, der die vorhandenen Öffnungsschlitze stufenlos verdecken kann. So ist es möglich mehr Stauwärme zu erzeugen oder den Luftzug im Inneren des Ofens zu regeln. Vorher ist mir nach meinem Geschmack zu viel erwärmte Luft durch den Deckel entwichen. Die Temperatur konnte ich damit etwas herunter stellen und erreiche das gleiche Ergebnis. Der Ofen hat ja einen Thermostat und so sollte ein Überhitzen auch ausgeschlossen sein. Zumindest läuft der Ofen so seit mehreren Jahren ohne Probleme.

Im Inneren steckt ein Spulenhalter der mit zwei Kugellager gelagert ist. Dieser Halter wird erst durch die Spule gesteckt und oben verschraubt, dann steckt man die Spule samt Halter in eine Öffnung / Führung im unteren Teil des Ofens, wie auf den Fotos zu sehen ist. Der untere Teil des Halters der in die Führung gesteckt wird, war vorher aus PETG gedruckt. Aber dieses Teil sitzt direkt über dem heißesten Teil des Ofens und hat sich nach einigen Tagen Nutzung verformt. Ich habe das Teil dann später mit COPA (Nylon) von Polymaker, neu gedruckt. Dieses COPA hält "locker" Temperaturen von 180°C aus ohne sich zu verformen, und das Verrückte an diesem Nylon ist, man kann es ab 35°C Betttemperatur drucken. Es ist zwar nicht gerade billig (750g Spule kosten etwa 70 Euro) aber wer Teile drucken möchte die wirklich etwas aushalten müssen, dann ist dieses Filament die beste Wahl. Guckt Euch dazu gerne dieses Video an, wo gezeigt wird wie stabil dieses COPA ist.

Da die Spule in dem Ofen liegt, kann es passieren dass einige Windungen herunterfallen können wenn man Filamente hat die sich wie eine Feder gespannt sind und sich lösen wenn man die Spule aus der Verpackung nimmt. Es ist mir bis jetzt nur einmal passiert dass sich dadurch ein Knoten gebildet hat und sich so das Filament unter der liegenden Spule verzurrt hat und mir so ein Druck versaut hat. Daraufhin habe ich den Knotenstopp konstruiert der anstelle eines Filament-Sensors angeschlossen werden kann. Einen Filament-Sensor habe ich bis jetzt nie gebraucht und ihn gleich nach dem Aufbau des Druckers demontiert. Den Knotenstopp (Version 1) gibt es auf Thingiverse. Allerdings gibt es eine Version 2, die ihr auf den Fotos sehen könnt. Der liegt aber schon seit vielen Monaten in einer Kiste (daher sieht er auch so aus, wie er aussieht 😬) und wartet noch auf den Einbau.

Der Knotenstopp pausiert den Drucker sobald sich das Filament im Ofen verknotet. Auf Thingiverse ist auch ein kurzes Video zu sehen wie er funktioniert, allerdings ist dort die Version 1 zu sehen, der mechanisch (Microschalter) funktioniert. Version 2 ist modular aufgebaut (kann am Ofen, an einer Box oder auch am Alu-Profil des Druckers montiert werden) und ist elektronisch regelbar und wird berührungslos ausgelöst (HAL Sensor).

Link zum Knotenstopp auf Thingiverse (+ Video).

So... viel geschrieben, jetzt kommen einige Fotos.

RE: Dörrautomat welcher zu empfehlen ?

Da hast Du Dir aber ein ordentliches Luxusteil gebaut - Gratuliere 👍 

Hast Du den "Knotenstopp V2" schon getestet?

Schöne Grüße,

Karl

RE: Dörrautomat welcher zu empfehlen ?

Moin Karl,

Danke für die Blumen. 😊
Nein, leider bin ich noch nicht dazu gekommen den KS-V2 an den Ofen zu bauen und mit dem Duet zu verbinden.
Ich denke wenn ich bei nächsten Druck wieder ein Kuddelmuddel im Ofen haben sollte, könnte es schneller gehen. 🤔
Es fehlt eigentlich nur das Anschlusskabel. Dieses soll per Buchse am Druckergehäuse angeschlossen werden. Es ist soweit auch alles vorhanden, ggf fehlt nur ein Molex Stecker für das Duet, da musste ich letztens schon einen gebrauchten nehmen und die Pins aufbiegen.
Und natürlich fehlt auch noch etwas Muse, bin zZ etwas faul was das basteln angeht.

Aber wenn er fertig montiert und getestet wurde und für gut befunden wird, stelle ich ihn vielleicht auf Thingiverse.
Wenn der Markt dafür groß genug wäre, könnte man damit auch etwas Geld verdienen, aber von Problemen mit verknoteten Spulen hört man eher selten. Früher wo die Spulen echt miserabel gewickelt waren war es eher ein Thema.
Mir ist es bis jetzt auch nur einmal passiert in all den Jahren wo so ein Knoten den Druck zerstört hat. Der Extruder hat da ganz schön dran gezogen bis er sich dann ins Filament gefressen hat. 😬

Ich kenne nur einen der so etwas ähnliches gebaut hat, das funktioniert mit Rollen die sich bewegen wenn das Filament auf Spannung ist. Zwei feste Rollen und eine dazwischen die sich bewegen kann um einen Microschalter auszulösen. Du kannst Dir die Funktion vorstellen !?
Gleichzeitig ist in dem Gehäuse noch ein Microschalter der als Filament-RunOut-Sensor fungiert. 2in1 sozusagen.

Sobald der KS-V2 bestanden hat und ich ihn auf Thingiverse hochlade, und ich dran denke... dann poste ich hier in diesem Thread den Link dazu.
Ich habe da schon lange nichts mehr hochgeladen, obwohl ich noch einiges hätte was andere eventuell noch gebrauchen könnten.

Günter

RE:

Das mit dem Hochladen eigener Projekte ist so 'ne Sache. Ich hatte das mal bei grabcad und wurde mit Fragen bombardiert, obwohl alles recht gut dokumentiert war. Alls es dann schon fast in Mobbing ausartete, habe ich die Projekte entfernt und schicke nur mehr Links per Anfrage.

Die kleineren, selbst erklärenden Projekte habe ich stehen lassen (grabcad, prusa, thingiverse und auf meinem FTP Server).

Kommerziell würde ich nicht einsteigen wollen, da ich keine Zeit für den Support zur Verfügung stellen kann. Der gehört bei einem guten Produkt bzw. Open Source Projekt nun mal dazu.

Schöne Grüße,

Karl

RE: Dörrautomat welcher zu empfehlen ?

Kommerziell würde ich nicht einsteigen wollen, da ich keine Zeit für den Support zur Verfügung stellen kann. Der gehört bei einem guten Produkt bzw. Open Source Projekt nun mal dazu.

Ich hätte da auch eher an Lizenz-Verkäufe gedacht. Aber da ich bei Thingiverse eh immer eine Lizenz aussuche wo eine kommerzielle Nutzung untersagt ist, steht es Firmen ja immer noch offen sich bei mir zu melden falls sie so ein Gerät produzieren wollen.
Aber ich denke... ein Chinese fragt nicht, der macht einfach. 😊
Mit dem Veröffentlichungsdatum von V1 ist es ja dokumentiert wann ich auf die Idee kam... falls es jemand zum Patent anmelden möchte, muss er zumindest beweisen können dass ihm die Idee vorher schon eingefallen ist, sonst darf ihm kein Patent erteilt werden.
Und ob ich überhaupt der erste war ? ... kA.
Zu einer Anfrage von Firma XY die Trockenboxen für 3D Drucker bauen und ihre neuen Boxen mit so einem Knotenstopp ausstatten wollen und dafür gerne etwas zahlen würden damit sie es kommerziell nutzen dürfen, würde ich nicht Nein sagen. 🤑

Ich würde gerne mal wissen wollen, wie oft so etwas bei Thingiverse & Co passiert.