Ist Prusa noch auf dem richtigen Weg?  

RE: Ist Prusa noch auf dem richtigen Weg?

Also am Ende muss eh jeder für sich selber entscheiden mit wem er gehen will PRUSA oder eben ein anderer Hersteller. Wer sich nicht selber entscheiden kann muss entweder auf die Meinungen der anderen hören oder es ist ihm nicht zu helfen.

Mir ist es unlängst auch passiert, dass ich für das Hotend meines MK2.5S eine neue 12V 40W Heizpatrone benötigt habe - ich habe in Null komma nichts antwort erhalten vom Chat, dass das Teil gerade nicht lieferbar ist, aber in Wien leicht bei der Firma xxx zu erhalten ist. Ich finde das eigentlich einen guten Service. Ich hätte ja auch einfach nur erfahren können, dass das Teil leider nicht erhältlich ist und ich x Wochen warten muss. Stattdessen habe ich aber eine kompetente Antwort erhalten, wo mir alternativ geholfen werden kann. Das war für mich komplett in Ordnung. Ich arbeite in einer Unternehmung, wo ich leider aktuell mitbekomme, wie schwierig es ist elektrische und elektronische Komponenten für die Produktion sourcen zu können - da geht es Prusa auch nicht anders. Selbst mit viel Geld sind manchmal Komponenten nicht zu bekommen. Ist halt so - zeigt einfach nur wie schwach und anfällig unsere Lieferketten sind und man dieses System überdenken muss.

Ich hab mir jetzt jedenfalls einen MK4-Kit geordert. Ich bin mir sicher, dass auch das wieder eine feine Maschine werden wird - und weil aktuell noch nicht alles in der Firmware enthalten ist, bekomme ich jetzt über der Zeitleiste wieder Feature für Feature mit dazu. Ist doch eine nette Sache.

Wünsche Euch allen immer die richtige Entscheidung wenn es um die Wahl des richtigen Druckers geht!

lg, Clemens

RE: Ist Prusa noch auf dem richtigen Weg?

Ressourcenbeschaffung bzw. Lieferprobleme sind aktuell. Mir ist es im Prinzip egal wo ich meine Ersatzteil beziehe. Wenn's Prusa derzeit nicht lagernd hat, hole ich 's mir woanders anstatt auf Verfügbarkeit zu warten. Hat immer problemlos funktioniert (auch wenn's manchmal Versandbedingt etwas teurer wurde).

Damit komm ich gut zurecht.

Und weil auch die Konkurenz leben soll, ist es nur recht wenn andere BenutzerInnen andere Marken kaufen und ihre Erfahrungen preisgeben. Ich persönlich bevorzuge Produkte, welche Vorort oder durch kommunikationsfreudige Unternehmen (idealerweise aus dem deutschsprachigen Raum) beziehbar sind.

Schöne Grüße,

Karl

RE:

Also ich weiß ja nicht, irgendwie hat das Ganze auf mich den Anschein, als ob du den ganzen Bereich Support nur an dem Thema Ersatzteilverfügbarkeit aufhängst, dort jetzt einmal auf die Nase gefallen und deswegen nun ein bissl stinkig und selbst etwas emotional aufgeladen bist.

Wenn ich das richtig lese, bemängelst du 4 Punkte:

• Langlebigkeit/Zuverlässigkeit
• Support
• Performance
• Innovation

Mal sprichst du davon, dass du wegen des Supports für Prusa-Geräte geworben hast, mal wegen Performance, mal "gerade wegen der außergewöhnlichen Verlässlichkeit". Was denn nun? Du erzählst nichts davon, dass deine Maschine(n) ständig Probleme machen würden? Davon, dass irgendwo Prusa i3 reihenweise wie die Fliegen verrecken würden liest man auch nicht? Wenn ich aber dagegen mal in ein anderes, großes, deutsches 3D-Druck Forum schaue, wie oft da bei billigeren 3D Druckern im Rahmen einer geführten Einstellprozedur Defizite an der Hardware oder deren Einstellung korrigiert, Extruder getauscht und was weiß ich was gemacht wird, damit die Dinger vernünftig laufen, würde ich nicht behaupten wollen, dass das Gras im günstigen Marktsegment so viel grüner ist.

Zum Thema Performance / Innovation:

Ich würde mal sagen Prusa hat aus dem Bettschubser-Prinzip so ziemlich das meiste rausgeholt, was *aktuell* im größeren Maßstab drin ist. Gerade das ist auch so ein Thema, denn klar hier und da gibt's die ein oder anderen User-Mods, die bestimmte Sachen an den i3 Modellen verbessern würden, aber nicht alles davon - wenn ich mir jetzt mal das Thema mit den Gleitlagern aus dem MK3S Subforum hernehme - ist etwas, dass du jedem unbedarften Neuling aufdrücken kannst, ohne dass darunter die Robustheit des Gesamtsystems gegenüber Fehlern leidet.

Und was Performance angeht, hat sich der gute Jo das mit Hinblick auf die Entwicklungszeit des XL sicherlich auch anders vorgestellt, denn dann wäre das Produkt auch schon längst ausgeliefert, die Kapazitäten die das Projekt bindet wieder frei und die Kollegen von Bambu (wo ist denn da außer beim LIDAR des X1C für 1300+ Öcken die Innvation?) würden auch etwas anders da stehen. Aber das ist hätte hätte Fahradkette... Auf den Nextruder, der ja jetzt auch mit dem MK4 in die i3 Serie Einzug erhält, bin ich mal gespannt, schaue mir das aber auch erst mal in Ruhe an.

Hard+Firmware sind aber nur die halbe Miete, was ist denn mit dem Thema Slicer? Wer sind denn da die Firmen, die Teams an Softwareentwicklern unterhalten, um die zwei größten Open-Source Programme in diesem Bereich für alle zugänglich zu pflegen, erweitern und trotz aller Modifikationen irgendwie zusammen zu halten? (ext. Erweiterungen via Pull-Requests sind nicht nur ein Geschenk, sondern haben software-technisch auch ne Kehrseite) Ultimaker und Cura… und alle anderen Billig-Hersteller dürfen sich schön dran bedienen.

Zum Thema Support:

Du hängst dich da jetzt sehr stark an der Ersatzteilverfügbarkeit auf, das ist aber doch bei weitem nicht das Einzige, was zum Support eines Produkts gehört. Ja, das ist jetzt äußerst blöd für dich gelaufen, aber was soll der Support-Mitarbeiter da denn groß tun, außer die schlechte Nachricht überbringen und wenn überhaupt verfügbar, was in der aktuellen Zeit ein Riesenproblem ist, ne ETA für den Nachschub geben? Herbeizaubern kann er die Teile nicht, wenn du sie zeitig brauchst, wirst du dich halt trotzdem im WWW umschauen müssen.

Parallel zum Slicer wird auch an der Firmware des MK3 immer noch, lange nach Produktrelease, weitergearbeitet (Produktsupport), obwohl man das Thema auch schon lange hätte abschließen und für fertig deklarieren können.

Und beim Kundensupport ist natürlich wie überall immer die Frage, an wen man da am anderen Ende gerät. Ich persönlich habe den Support nicht oft gebraucht, eigentlich nur zu Beginn kurz nach dem Kauf anno 2019 und habe dort kompetent weitergeholfen bekommen. Was ich da kritisieren würde, ist, dass sich der Support sehr auf den Live-Chat fokussiert und tendenziell über andere Wege lange für Antworten braucht.

Was will ich damit sagen? Ich sehe das bei weitem nicht so aufgebauscht und verstehe das Drama nicht. Schlussendlich soll doch jeder das Produkt kaufen, von dessen derjenige meint, dass es ihm das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Und wenn dabei für dich Prusa rausfällt, ist das doch auch okay.

RE: Ist Prusa noch auf dem richtigen Weg?

Ich kann die Meinung des Autors sehr gut nachvollziehen. Mir wurde damals gesagt, "nimm einen Prusa, da haste kein Stress und eine geile Druckqualität". Gesagt getan und das erste halbe Jahr war ich absolut happy. Nach einer Routinewartung hat der Drucker jedoch unkontrolliert hochgeheizt.

Soll heißen, ich habe 200°C eingestellt und das PLA kam vorn nur rausgesprüht, weil ich bei über 300°C war. Ich gebe zu, ich habe den Drucker nach dem Zusammenbau das erste mal teilzerlegt und habe das Kabel des Thermistors beschädigt. Dies habe ich nicht bemerkt und einfach losgedruckt. Ich gehe davon aus, dass es einen "Kurzen" auf dem Board gab und dieses deshalb beschädigt wurde. (Aber das soll gar nicht das Thema sein, weil kaputt gehen tut überall was und vor allem dann, wenn der Anwender zu doof ist.)

Aber wie wurde damit umgegangen. Nach sehr viel unnützen Kontakt mit Prusa bei welchem mir unteranderem erklärt wurde, dass der Heizblock leicht "verdreht" eingebaut wäre und ich diesen ein paar millimeter nach links drehen soll damit er orthogonal zur front steht... Ging das ganze mehrere Monate bis man mich ernst genommen hat. In der Zwischenzeit wollte ich einfach ein zweites Hotend kaufen mit original Thermistor. Das Problem... keine Lieferung möglich. Zumindest nicht bei Prusa. Bei einem Drucker der damals ein halbes Jahr alt war und glaube seit 1 Jahr so verkauft wurde (MK3S+). (und ja ich bin mir bewusst, dass die ganzen Sachen auch in den vorherigen Versionen dabei war und deshalb ausverkauft sein könnten)

Sowas darf aber nicht passieren. Nicht bei diesem Preis. Ich habe dann die Sachen bekommen bei 3djake und co aber schlussendlich war das nicht die Lösung meines Problems. Ein neues Board konnte ich bei Prusa auch nicht kaufen, weil es nicht verfügbar war und erst durch Nachfrage wurde mir dann ein neues Board zugeschickt mit der Bitte das alte wieder an Prusa zu senden. Danach ging alles wieder und ich war glücklich. Seitdem läuft er auch gut aber wenn ich manchmal in den Shop schaue und sehe was es alles nicht gibt, hoffe ich einfach, dass mein Drucker nicht nochmal kaputt geht.

Ähnlich wie mit dem Prusa XL... die "3D Drucker Welt" ist so schnell lebig, sollte man sich da jetzt wirklich einen Drucker kaufen den man ende des Jahres erst erhält?

Und nun zu Bambu Lab und deiner Aussagen.

Warum laufen wohl die meisten Druckfarmen mit Prusa's und nicht mit Bambu's?

Ggf. könnte es daran liegen, dass der erste Drucker von Prusa nicht vor weniger als einem Jahr released wurde. Und Prusa's laufen gut, keine Frage aber ist der Preis wirklich gerechtfertigt und zeitgemäß? Meiner Meinung nach, nein.

Wegen dem Video welches du gepostet hast... Der Großteil der deutschen Druckszene ist im Grundfazit anderer Meinung. (CNC Kitchen, mpoxDE, Philipps 3D Druck, nachdenksport - das sind zumindest die, die ich am meisten verfolge). Und klar hat der p1p oder der x1c Schwächen. Das liegt aber daran, dass es die erste Generation ist, die erste Generation die traurigerweise fortschrittlicher ist als die 4. Generation von Prusa.

Wegen des Druckbettes...

Ja das soll bei manchen gewölbt sein, aber mittlerweile sollen sie das Problem durch zusätzliche Kontrollen im Griff haben, so ist größtenteils nur die ersten ausgelieferten X1C Drucker davon betroffen und die P1P schon weniger. Die Sache ist aber das eine gewisse Unebenheit halt auch normal ist wenn du keine gefräste Aluplatte hast. Und selbst bei meinem Prusa gibt es unebene Druckbetten, meisten zu den Ecken hin mit Abweichungen von 2-3 zehntel Millimetern, trotzdem ist das Druckbild und die erste Schicht super weil dafür hat man schließlich das Leveling.

Kurzum:

Bereue ich den Kauf meines Prusa MK3S+? --> auf keinen Fall.

Würde ich ihn wieder kaufen? --> wahrscheinlich eher nicht.

In meinen Augen ist Prusa wie VW... sie stellen solide Sachen her aber haben die E-Mobilität haben sie komplett verschlafen und den Rückstand aufzuholen wird schwer. Und jeder der ein ID3 oder 4 fährt sagt natürlich dass dieser super toll ist, weil er teuer war... aber anscheinend saß diese Person noch nie in einem E-Auto Polestar, Nio oder Kia...

PS: Danke für Prusa Connect und Prusa Link... die feature kommen zwar auch 5 Jahre zu spät aber sind an sich super!